Tilman Repgen

Tilman Repgen (* 26. März 1964 in Saarbrücken) ist ein deutscher Rechtshistoriker.

Tilman Repgen ist ein Sohn des Historikers Konrad Repgen. Er machte 1983 das Abitur und studierte von 1984 bis 1990 Rechtswissenschaft an den Universitäten Trier und Köln. Repgen wurde 1993 in Köln promoviert mit der von Klaus Luig und Karin Nehlsen-von Stryk betreuten Arbeit Praecise cogi? Zum Erfüllungsanspruch in der neueren Privatrechtsgeschichte. Im Jahr 1994 legte er seine zweite juristische Staatsprüfung ab. Seit 1994 war er als Wissenschaftlicher Assistent an der Universität zu Köln tätig. Seine Habilitation erfolgte im Jahr 2000 bei Klaus Luig in Köln. Er übernahm Lehrstuhlvertretungen an der Universität Mainz (2000/2001), der Universität Tübingen und der Universität Augsburg.

Seit 2002 ist er Lehrstuhlinhaber für Deutsche Rechtsgeschichte, Privatrechtsgeschichte der Neuzeit und Bürgerliches Recht an der Universität Hamburg. Repgen ist seit dem Jahre 2006 Direktor der Zentralbibliothek Recht der Universität Hamburg. Zudem hat der Rechtshistoriker seit Oktober 2010 das Amt des Dekans der juristischen Fakultät der Universität Hamburg inne. In die Zeit seines Dekanats fällt die umstrittene Umwidmung der Professur für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht in eine Professur für Öffentliches Recht und Seerecht.[1] Seit 2012 ist er Direktoriumsmitglied des rechtswissenschaftlichen Graduiertenkollegs Albrecht Mendelssohn Bartholdy Graduate School of Law an der Universität Hamburg. 2012 lehnte er einen Ruf auf die Professur für neuere Rechtsgeschichte und Zivilrecht an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main ab. Er ist Mitglied der Vereinigung für Verfassungsgeschichte.

Seine Forschungsschwerpunkte sind das Hamburger Recht im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit, die Geschichte des BGB von 1900, die Geschichte des Mietrechts sowie die Beweislast im Schuldrecht.

Schriften

  • Die soziale Aufgabe des Privatrechts. Eine Grundfrage in Wissenschaft und Kodifikation am Ende des 19. Jahrhunderts (= Jus Privatum. Beiträge zum Privatrecht. Bd. 60). Mohr Siebeck, Tübingen 2001, ISBN 3-16-147516-X.
  • Kein Abschied von der Privatautonomie. Die Funktion zwingenden Rechts in der Verbrauchsgüterkaufrichtlinie (= Rechts- und staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft. Neue Folge, Bd. 95). Schöningh, Paderborn u. a. 2001, ISBN 3-506-73396-6.
  • Vertragstreue und Erfüllungszwang in der mittelalterlichen Rechtswissenschaft (= Rechts- und staatswissenschaftliche Veröffentlichungen der Görres-Gesellschaft. Neue Folge, Bd. 73). Schöningh, Paderborn u. a. 1994, ISBN 3-506-73373-7 (Digitalisat).

Weblinks

Anmerkungen

  1. Olliver Hollenstein: Hart zu steuern. In: ZEIT Hamburg Nr. 32/2016, 28. Juli 2016. Abgerufen am 9. September 2019.