Tillier (Patrizierfamilie)

Wappen derer Tillier, Kabinettscheibe (1658)
Christophorus und Barbara-Scheibe mit altem Hausmarken-Wappen Tillier, aus der Kirche Büren an der Aare (1510)

Die Familie von Tillier war eine Berner Patrizierfamilie, die seit ungefähr 1400 das Burgerrecht der Stadt Bern besass.

Geschichte

Der älteste gemeinsame Ahne war Ludwig Tillier, der von 1414 bis 1420 in Bern fassbar ist.[1] Von ihm gingen zwei Hauptlinien aus. Die Familie gehörte seit 1455 der Gesellschaft zu Mittellöwen an und mit ihm starb 1854 der Mannesstamm aus. Andere Zweige waren zünftig zum Mohren (1524 bis 1583), zu Pfistern (1555 bis 1788) und zu Schiffleuten (1737 bis 1835). Im 16. Jahrhundert erhielt das Geschlecht den erblichen Adelsstand (den Junkertitel führten die Mitglieder des Geschlechts ohne das Prädikat „von“),[2] 1715 den Reichsritterstand,[3] späterhin im 18. Jahrhundert auch den österreichischen Freiherrenstand,[4] mit dem Johann Anton Tillier (Generalquartiermeister) und Joseph Maximilian von Tillier, beide Feldmarschallleutnant[5] und Ritter des Militär-Maria-Theresien-Ordens.[6]

Von 1731 bis 1940 gehörte das Château de Champvent im Waadtland den Tillier.

Personen

  • Ludwig Tillier (1414–1420 in Bern)[1]

Hauptlinie I

Seitenlinie

  • Anton Tillier († 1551), Landvogt von Aarberg, Aigle und Lausanne
  • Abraham Tillier (1594–1654), Obervogt zu Schenkenberg
  • Abraham Tillier (III.) (1634–1704), Obervogt zu Schenkenberg, Mitglied des Kleinen Rats, Venner zu Pfistern
  • Johann Anton Tillier (V.) (1637–1705), Landvogt zu Aarberg, Landvogt zu Oron
  • Johann Franz Tillier (1662–1739), Generalfeldmarschallleutnant in österreichischen Diensten
  • Johann Rudolf Tillier (1667–1746), Mitglied des Kleinen Rats, Venner zu Pfistern
  • Johann Anton Tillier (VIII.) (1712–1755), Kapitänleutnant in kaiserlichen Diensten[8]
  • Johann Anton Tillier (IX.) (1722–1761), Generalquartiermeister in österreichischen Diensten, Mitglied des Grossen Rats
  • Joseph Maximilian von Tillier (1729–1788), Feldmarschall-Leutnant

Quellen

Literatur

Commons: Tillier (Patrizierfamilie) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Wappen Tillier. chgh.net (Alfred Dobler), archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 15. Mai 2021.
  • Altes Wappen Tillier. chgh.net (Alfred Dobler), archiviert vom Original am 23. September 2015; abgerufen am 15. Mai 2021.
  • Tillier im BLKÖ

Einzelnachweise

  1. a b c Dictionnaire historique et biographique de la Suisse. Soc. générale Suisse d’histoire, Neuchâtel 1932, 6. Band (Schenk-Uzwil), S. 611 f., Textarchiv – Internet Archive
  2. Anton von Tillier: Geschichte des eidgenössischen Freistaates Bern, Band 5, S. 361.
  3. Wappen der Familie Tillier von, Mittellöwen, Mohren, Pfistern, Schiffleuten. Burgerbibliothek Bern
  4. Johann Christian von Hellbach: Adels-Lexikon, Band 2, 1826, S. 592.
  5. Carl von Duncker: Tillier, Joseph Maximilian Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 313 f.
  6. August Gräffer: Beytrag zu den Annalen der Ritter-Orden, Wien, 1809, S. 119 und 127.
  7. Johann Anton Tillier (1569–1634). bernergeschlechter.ch
  8. Johann Anton Tillier (1712–1755). bernergeschlechter.ch

Auf dieser Seite verwendete Medien

Vetrata coi santi cristoforo e barbara, 1510, da pfarrkirche büren.JPG
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bernese Collection of the Historisches Museum Bern
Sudeley Castle, Hans Rudolf Tillier 1658.jpg
Autor/Urheber:
Marquart Zehender
, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Scheibe ist neben anderen Scheiben monitert.