Tigidius Perennis

Sextus[1] Tigidius Perennis († etwa 185/186 in Rom) war ein römischer Prätorianerpräfekt zur Zeit des Kaisers Commodus. Er erlangte eine außergewöhnliche Machtstellung, unterlag aber im Machtkampf mit Cleander, der ihn auf Befehl des Kaisers hinrichten ließ.

Leben

Perennis wurde 182 nach der Hinrichtung des Paternus zum Prätorianerpräfekten ernannt. Paternus war bei Commodus in Ungnade gefallen, weil er dessen Günstling Saoterus wegen dessen fragwürdiger Verwicklung in die Verschwörung der Lucilla und des Quadratus hatte hinrichten lassen. Möglicherweise war Perennis auch bereits gemeinsam mit Paternus Prätorianerpräfekt geworden.[2]

Der Historia Augusta zufolge überließ Commodus dem Präfekten weitgehend die Regierungsgeschäfte, um sich seinen Vergnügungen hingeben zu können. Herodian beschreibt, wie Perennis aus dem Misstrauen des Kaisers gegen den Senat Kapital schlug, indem er mehrere mächtige Senatoren beseitigen und deren Güter einziehen ließ. Perennis bedachte die Truppen mit großzügigen Geldgeschenken und verschaffte seinen Söhnen einflussreiche Militärposten.

Unter dem Vorwurf, eine Verschwörung gegen den Kaiser geplant zu haben, wurde Perennis etwa 185/6 auf Betreiben des Freigelassenen Cleander hingerichtet, der in der Folge zum De-facto-Regenten aufstieg.

Quellen

Literatur

  • Thomas Franke: Tigidius. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 565–566.
  • Martin Zimmermann: Kaiser und Ereignis. Studien zum Geschichtswerk Herodians (= Vestigia. Bd. 52). C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45162-4, S. 66–88.

Anmerkungen

  1. Das praenomen ist, eradiert wie der Rest des Namens, erhalten auf der Tabula Banasitana (AE 1971, 534), einer Inschrift mit dem Text eines Briefs von Mark Aurel und Lucius Verus.
  2. So Thomas Franke: Tigidius. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 12/1, Metzler, Stuttgart 2002, ISBN 3-476-01482-7, Sp. 565.