Tierzahnschmuck
Tierzahnschmuck war in zahlreichen Kulturen verbreitet und ist auch heute noch in Verwendung.
Neolithikum
Besonders in Süddeutschland gilt er als verbreitetes Kennzeichen des Neolithikums, der aber bereits im europäischen Paläolithikum als Schmuck verwendet wird. W. Schrickel erkennt im Neolithikum zwei Entwicklungslinien. Eine beginnt im nordischen Mittelneolithikum und eine im süddeutschen Jungneolithikum.
- Tierzahnschmuck
- (c) Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-frDurchbohrter jungpaläolithischer Tierzahn; Duruthy-Höhle bei Sorde-l’Abbaye, Frankreich
- Aurignacien-Halskette aus Tierzähnen, Mladec, Tschechische Republik
- Goldgefasster Eberzahn. Osteuropäischer Schmuck der Völkerwanderungszeit
- Hundezahngeld. Schmuck aus Neuguinea
- Armband aus Eberhauern und anderen Tierzähnen. Philippinen
Die Hirsch-Grandeln des nordischen Mittelneolithikums wurden später durch Hunde- und Raubtierzähne ersetzt. Bei der Tragweise ließ sich feststellen, dass die zunächst als Halsschmuck getragenen Zähne des süddeutschen Jungneolithikums später als Besatzstücke verwendet wurden.
Moderne

In Europa werden heute vor allem Hirschgrandeln als Schmuck verwendet.
Literatur
- Waltraud Schrickel: Westeuropäische Elemente im neolitischen Grabbau Mitteldeutschlands und die Galeriegräber Westdeutschlands und ihre Inventare In: Beitr. Z. Ur- und Frühgeschichte arch. D. Mittelmeer-Kulturraumes Bonn 1966
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Autor/Urheber: Photo taken by user BS Thurner Hof, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Goldgefaßter Eberzahn. Osteuropäischer Goldschmuck aus der Völkerwanderungszeit, ca. 5./6. Jahrhundert
(c) Photograph by Rama, Wikimedia Commons, Cc-by-sa-2.0-fr
Durchlochte Raubtierzähne aus der Duruthy-Höhle bei Sorde-l'Abbaye, Département Landes. Grabungen durch L. Lartet und G. Chaplain Duparc, 1873–1874. Heute Inv. PRE.2010.0.13.1, Musée d'Histoire naturelle, Toulouse.
Autor/Urheber: Bin im Garten, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schmuck mit Hundezähnen; Hundezahngeld; Verbreitung: Neuguinea und nördlicher Teil der melanesi&chen Inseln; gelten dort als Münzen; Nur die vier Reißzähne eines Hundes werden als Geld gewertet.
Autor/Urheber: Hiart, Lizenz: CC0
Armband from Kankanay in northern Luzon, wood, boars' tusks, animal teeth, hair, rattan and cotton, Honolulu Museum of Art, accession 8365.1
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Manfred Wiesinger
, Lizenz: Bild-freiZwei Manschettenknöpfe und eine Anstecknadel in Silber mit Grandeln
Autor/Urheber: Wolfgang Sauber, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Naturhistorisches Museum, Wien. Kette aus Zähnen von Bär, Pferd, Elch, Biber, aus dem Aurignac, von Mladec ( Lautsch ), Tschechien.