Tierarztpraxis

Die Tierarztpraxis ist die häufigste Form der Berufsausübung praktizierender Tierärzte. Sie wird von mindestens einem niedergelassenen Tierarzt geleitet und dient der tierärztlichen Betreuung von Tieren. Der Betrieb einer Tierarztpraxis ist der jeweils zuständigen Landestierärztekammer anzuzeigen. Voraussetzung ist die Approbation als Tierarzt. Der Tierarztpraxis ist in nahezu allen Fällen eine Tierärztliche Hausapotheke angeschlossen. In Deutschland gab es 2012 etwa 10100 Tierarztpraxen, in denen 11906 Tierärzte und 6343 Praxisassistenten tätig waren.[1]

Einteilung

Es werden verschiedene Tätigkeitsbereiche der Praxen unterschieden. Eine Großtierpraxis widmet sich der Behandlung landwirtschaftlicher Nutztiere. In einer Kleintierpraxis werden kleine Haus- und Heimtiere einschließlich Ziervögeln, Reptilien und Fischen betreut. Beide Praxisformen sind in einer Gemischtpraxis vereinigt.

Eine weitere Einteilung ist die nach der Praxisform. Eine Einzelpraxis wird von nur einem Veterinärmediziner geführt. In einer Gemeinschaftspraxis liegt die Leitung in den Händen mehrerer Praxisinhaber. 2011 waren etwa 75 % der deutschen praktizierenden Tierärzte in einer Einzelpraxis tätig, 21,9 % in einer Gemeinschaftspraxis.[2] Unter einer Praxisgemeinschaft versteht man den zweckorientierten Zusammenschluss (Notdienst, Spezialisierung etc.) von mindestens zwei Tierarztpraxen, wobei jede Praxis sowohl ihre rechtliche, als auch ihre wirtschaftliche Eigenständigkeit bewahrt. Seit einigen Jahren existieren auch Zusammenschlüsse von Tierarztpraxen in Form eines Praxisverbundes. Die einzelnen Praxen sind in der Regel tierärztlich selbstständig, zentralisieren jedoch die Verwaltungsaufgaben der einzelnen Praxen. Eine spezielle Form der Tierarztpraxis ist die Tierklinik. Eine weitere spezielle Form sind die mobilen Tierärzte. Sie können als mobiler Service der oben genannten Praxisformen auftreten oder alle Leistungen eigenständig vor Ort anbieten. Vor allem in der Großtiermedizin sind diese „Tierärzte auf Rädern“ verbreitet.

Entwicklung

In Deutschland übernahmen zum Ende des 2010er Jahrzehnts zusehends Großinvestoren private Arztpraxen.[3][4][5]

Galerie

Einzelnachweise

  1. in: Deutsches Tierärzteblatt. (DTBL) 61. Jahrgang, Mai 2013, S. 780–793.
  2. in: Deutsches Tierärzteblatt. (DTBL) 60. Jahrgang, April 2012, S. 506–507.
  3. mdr.de: Konflikt zwischen Tierärzten und Investoren | MDR.DE. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  4. Großkonzerne wollen deutsche Tierarztpraxen kaufen – Leipziger Tierarzt in Sorge. Abgerufen am 22. Januar 2020.
  5. Antje Dohmann, DER SPIEGEL: Tiermedizin-Konzerne: Tierärzte werden teurer - DER SPIEGEL - Wirtschaft. Abgerufen am 22. Januar 2020.

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Besteck in einem tierärztlichen Behandlungszimmer
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