Tibor Navracsics

Tibor Navracsics (2023)

Tibor Navracsics (* 13. Juni 1966 in Veszprém) ist ein ungarischer Politiker (KDNP, bis September 2022 Fidesz)[1]. Seit 2022 ist er im Kabinett Orbán V Minister für regionale Entwicklung. In der Kommission Juncker war er von 2014 bis 2019 Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport. Von Juni bis September 2014 war er Minister für auswärtige Angelegenheiten und Handel. Zuvor war er von 2010 bis 2014 Minister für Verwaltung und Justiz.

Leben

Navracsics studierte Rechtswissenschaften, hat die Befähigung zum Richteramt und war bis 1992 als Anwalt tätig. Anschließend lehrte er Politik und Soziologie an einer Lehrerbildungseinrichtung. 1997–2001 lehrte und forschte er an der Corvinus-Universität Budapest, wo er einen Ph.D. in Politikwissenschaften erwarb. Danach wechselte er ins Büro des Ministerpräsidenten Viktor Orbán, wo er die Informationsabteilung leitete. Seit 2010 war Navracsics Minister für Verwaltung und Justiz im Kabinett Orbán II. Zudem war er seit 2010 stellvertretender ungarischer Ministerpräsident. Während seiner Amtszeit als Justizminister kritisierte im Jahr 2012 Thorbjörn Jagland, Generalsekretär des Europarats, das neu geschaffene ungarische Landesrichteramt, das durch mangelnde Rechenschaftspflicht und Kontrolle nicht mit der Unabhängigkeit der Justiz im Einklang sei.[2] 2014 wurde er EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport. Das EU-Parlament hatte ihn zunächst abgelehnt. Seinem Kommissariat wurde daraufhin die Zuständigkeit für Bürgerrechte entzogen. Seine Amtszeit als EU-Kommissar endete mit dem Amtsantritt der Kommission von der Leyen I am 1. Dezember 2019.

Schriften (Auswahl)

  • Európai belpolitika (Internationale Politik in der Europäischen Union). Budapest: Korona, 1996
  • Political Analysis of the European Union, Korona, 1996
  • Political Communication, 2004 (gemeinsam mit István Hegedűs-Szilágyi-Mihály Gál-Balázs Sipos)
Commons: Tibor Navracsics – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gergő Gáspár: Navracsics Tibor a KDNP képviselőcsoportjában folytatja. In: index.hu. 22. September 2022, abgerufen am 22. Juli 2024 (ungarisch).
  2. Europaratschef: Unabhängige Justiz in Ungarn gefährdet. In: n24.de. Archiviert vom Original am 24. April 2012;.

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Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
Navracsics Tibor portrait 2023.jpg
Autor/Urheber: Magyarország kormánya/Government of Hungary, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Official government portrait of Mr. Tibor Navracsics taken in 2022.
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The red flag commonly used by socialists, communists, some anarchists, and other left-wing or far-left groups.
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Flag of Hungary from 6 November 1915 to 29 November 1918 and from August 1919 until mid/late 1946.
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Flag of Hungary from mid/late 1946 to 20 August 1949 and from 12 November 1956 to 23 May 1957.