Thunbergien
Thunbergien | ||||||||||||
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Großblütige Thunbergia (Thunbergia grandiflora) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thunbergia | ||||||||||||
Retz. |
Die Thunbergien (Thunbergia), manchmal auch Himmelsblumen genannt, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Akanthusgewächse (Acanthaceae). Die 90 bis 300 paläotropischen Arten sind von den tropischen bis zu den subtropischen Gebieten in Afrika, Madagaskar, Asien und Australien verbreitet. Einige Arten und ihre Sorten sind Zierpflanzen für Parks, Gärten und Wintergärten. Einige Arten, wie Thunbergia grandiflora, neigen zum Verwildern und treten so in vielen tropischen Ländern als invasive Pflanzen auf.
Beschreibung
Erscheinungsbild und Blätter
Thunbergia-Arten wachsen als kletternde, ausdauernde krautige Pflanzen (die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) wird oft als einjährige Pflanze kultiviert), selten sind es aufrecht wachsende Sträucher. Die gegen den Uhrzeigersinn windenden Stängel sind vierkantig bis zylindrisch. Die gegenständig angeordneten, gestielten Laubblätter sind meist einfach. Die Blattränder sind glatt. Nebenblätter fehlen.
Blütenstände und Blüten
Die Blüten stehen einzeln oder zu zweit in end- oder seitenständigen traubigen oder zymösen Blütenstände und sind verschiedengestaltig. Es sind keine Tragblätter vorhanden. Je Blüte sind meist zwei aufrechte Deckblätter vorhanden, die untereinander verwachsen sein können. Die oft großen, zwittrigen Blüten sind fünfzählig und mehr oder weniger stark zygomorph. Die meist fünf (selten 8 bis 20) Kelchblätter sind gleich bis sehr verschieden lang und nur an ihrer Basis oder vollkommen miteinander verwachsen; der Kelch kann zu einem Ring reduziert sein. Die fünf Kronblätter sind röhren- bis trichterförmig verwachsen mit fünf ungleichen Kronlappen. Die Farbe der Kronblätter ist gelb bis orangefarben, oder weiß bis blau. Es sind vier fertile Staubblätter vorhanden, die untereinander frei oder verwachsen sind. Es ist ein Diskus vorhanden. Zwei Fruchtblätter mit zwei Samenanlagen je Fruchtknotenkammer sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Der Griffel endet in einer einfachen becherförmigen oder zweilappigen Narbe. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Entomophilie).
Früchte und Samen
Meist zwei bis vier halbkugelige bis eiförmige Samen reifen in zweifächerigen Kapselfrüchten. Bei manchen Arten besitzen die Samen einen Arillus. Die Verbreitungseinheit (Diaspore) ist der Same.
Verbreitung und Systematik
Die Thunbergia-Arten sind von den tropischen bis zu den subtropischen Regionen in Afrika, Madagaskar, Asien und Australien verbreitet.
Die Gattung Thunbergia gehört zur Unterfamilie Thunbergioideae innerhalb der Familie der Acanthaceae. Sie wurde früher in eine eigene Familie Thunbergiaceae gestellt.[1]
Die Gattung Thunbergia wurde 1776 durch Anders Jahan Retzius Physiographiska Sälskapets Handlingar, 1, 3, S. 163 aufgestellt. Typusart ist Thunbergia capensisRetz.[2] Thunbergia Retz. nom. cons. wurde nach den Regeln der ICN gegenüber dem älteren Homonym ThunbergiaMontin nom. rej. konserviert (Melbourne ICN Art. 14.10 & App. III, Art. 53). Synonyme für ThunbergiaRetz. sind: FlemingiaRoxb. ex Rottler, HexacentrisNees.[1] Der Gattungsname Thunbergia ehrt den schwedischen Botaniker und Pflanzensammler Carl Peter Thunberg (1743–1828).[3]
Es gibt etwa 90 bis 300 Arten in der Gattung Thunbergia (Auswahl):[1]
- Thunbergia affinisS.Moore: Elfenbeinküste bis Angola.[4]
- Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alataBojer ex Sims): Tropische und südliches Afrika mit Madagaskar.[4]
- Thunbergia annuaNees: Niger bis Äthiopien und Tansania, dazu nördliches Botswana.[4]
- Thunbergia angulataHils. & Bojer ex Hook.: Madagaskar.[4]
- Thunbergia atriplicifoliaE.Mey.: Südliches Afrika.[4]
- Thunbergia battiscombeiTurrill: Süd-Sudan bis Kenia.[4]
- Thunbergia bicolor(Wight) Lindau (Syn.: Thunbergia wightianaT.Anderson)
- Thunbergia coccineaWall. ex D.Don: Sie kommt in Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, Thailand und China vor.[1] In China kommt sie im südöstlichen Xizang und in Yunnan in Höhenlagen zwischen 800 und 1000 Metern Meereshöhe vor.[5]
- Thunbergia crispaBurkill: Tansania bis südliches tropisches Afrika.[4]
- Thunbergia cyaneaNees: Madagaskar.[4]
- Thunbergia dregeanaNees: Südliches tropisches und südliches Afrika.[4]
- Thunbergia eberhardtiiBenoist: Sie kommt in dichten Wäldern in Hainan und in Vietnam vor.[5]
- Thunbergia elegansBorzí
- Aufrechte Thunbergia (Thunbergia erecta(Benth.) T.Anderson, Syn.: Thunbergia ikbalianaDe Wild.[4]): Sie kommt im tropischen Westafrika und in Kamerun vor.[1]
- Thunbergia fragransRoxb. (Syn.: Thunbergia convolvulifoliaBaker, Flemingia grandifloraRoxb. ex Rottler, Thunbergia volubilisPers., Thunbergia cordataColla): Sie kommt ursprünglich in Indien, Nepal, Bhutan, Sri Lanka, Kambodscha, Thailand, Laos, Vietnam, China, Taiwan und auf den Philippinen vor und ist in Mexiko, Florida, in der Karibik, in Mittel- und Südamerika ein Neophyt.[1]
- Thunbergia gibsoniiS.Moore: Südwestliches Kenia.[4]
- Thunbergia gracilisBenoist: Madagaskar.[4]
- Großblütige Thunbergia (Thunbergia grandifloraRoxb., Syn.: Thunbergia cordifoliaNees): Nepal bis südliches China und Malaiische Halbinsel.[4]
- Thunbergia gregoriiS.Moore: Südliches Äthiopien bis Burundi und Tansania.[4]
- Thunbergia huillensisS.Moore: Westliches Tansania bis südliches tropisches Afrika.[4]
- Thunbergia lancifoliaT.Anderson: Tansania bis südliches tropisches Afrika.[4]
- Thunbergia laurifoliaLindl.: Sie kommt ursprünglich in Myanmar und Malaysia vor und ist in Australien, auf Hawaii und in Französisch-Polynesien ein Neophyt.[1]
- Thunbergia leucorhizaBenoist: Madagaskar.[4]
- Thunbergia luteaT.Anderson (Syn.: Thunbergia salweenensisW.W.Sm.): Sie kommt in Indien, Nepal, Bhutan, Myanmar, Yunnan und im südöstlichen Xizang in Höhenlagen zwischen 1000 und 2500 Metern Meereshöhe vor.[1][5]
- Thunbergia mysorensis(Wight) T.Anderson: Sie kommt ursprünglich in Indien vor.[1]
- Thunbergia natalensisHook.: Südliches Äthiopien und Tansania bis südliches Afrika.[4]
- Thunbergia neglectaSond.: Südliches Afrika.[4]
- Thunbergia petersianaLindau: Süd-Sudan bis südliches tropisches Afrika.[4]
- Thunbergia reticulataA.Rich.: Eritrea bis südliches Afrika.[4]
- Thunbergia subalataLindau: Südliches tropisches Afrika.[4]
- Thunbergia vogelianaBenth.: Sie kommt im tropischen Westafrika und im tropischen Zentralafrika vor.[1]
Nicht mehr zur Gattung gehören:
- Thunbergia hawtayneanaWall. → Meyenia hawtayneana(Wall.) Nees
Bilder
Weitere Bilder:
- Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata)
- Thunbergia atriplicifolia
- Thunbergia battiscombei
- Thunbergia gregorii
- Thunbergia natalensis
Quellen
- H. R. Coleman: Thunbergia: Beschreibung in der Western Australian Flora, 2008. (Abschnitt Beschreibung)
- Kamal Akhtar Malik & Abdul Ghafoor: Thunbergia in der Flora of Pakistan: Online.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j Thunbergia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Thunbergia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 18. April 2014.
- ↑ Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin Berlin 2018. [1]
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Datenblatt Thunbergia bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.
- ↑ a b c Jia-qi Hu & Thomas F. Daniel: Thunbergia Retzius. - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 19: Acanthaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010
Weblinks
- Eintrag bei der Flora von Simbabwe (englisch)
- Eintrag in der Flora von Madagaskar (englisch)
- Agneta Julia Borg: Steckbrief beim Tree of Life Projekt (englisch)
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Chimine Thunbergia fragrans in Talakona forest, in Chittoor District of Andhra Pradesh, India.
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A gift of the Acanthaceae Family, this native of southeast Asia has been widely planted and has aggressively naturalized. Here growing near Todos Santos, Baja California.
Autor/Urheber: Dick Culbert from Gibsons, B.C., Canada, Lizenz: CC BY 2.0
Native to Tanzania, here at the Quail (now San Diego) Botanical Gardens.
In context at www.dixpix.ca/meso_america/Flora/acanthus/index.htmlAutor/Urheber: User:BotBln, Lizenz: CC BY 2.5
Location: Botanical Gardens Berlin Dahlem
Autor/Urheber: Louise Wolff --darina 23:32, 6 May 2005 (UTC), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Thunbergia mysorensis, Acanthaceae, Cali / Kolumbien
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Madeira,_Palheiro_Gardens_-_Thunbergia_battiscombei_(Kenia)
(c) Forest & Kim Starr, CC BY 3.0
Thunbergia alata (flowers and leaves). Location: Maui, Kula
Autor/Urheber: Kurt Stüber [1], Lizenz: CC BY-SA 3.0
Species: Thunbergia erecta
Family: Acanthaceae
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Thunbergia laurifolia @ Nilambur
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South Africa. Vernon Crookes Nature Reserve.
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Thunbergia natalensis Nyanga 16.2.07
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