Thonberg (Waffenbrunn)

Thonberg
Gemeinde Waffenbrunn
Koordinaten:49° 17′ N, 12° 39′ O
Höhe: 561 m ü. NHN
Einwohner:32 (9. Mai 2011)[1]
Postleitzahl:93494
Vorwahl:09975
Thonberg (Bayern)
Thonberg (Bayern)

Lage von Thonberg in Bayern

Thonberg ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Waffenbrunn im Landkreis Cham des Regierungsbezirks Oberpfalz im Freistaat Bayern.[2][3]

Geografie

Thonberg liegt auf dem Osthang des gleichnamigen, 569 Meter hohen Berges, 3 Kilometer nördlich von Waffenbrunn zwischen der Staatsstraße 2146 und der Bundesstraße 22 mit jeweils 2 Kilometern Abstand zu diesen Straßen. Westlich von Thonberg fließt der Himmelmühlbach nach Südosten dem Katzbach zu, in den er südlich der Schnabelmühle mündet. Nordöstlich von Thonberg erhebt sich der 651 Meter hohe Kirchbühl, der die Burg Darstein trug. Heute steht dort noch die ehemalige Burgkapelle. Südwestlich von Thonberg befindet sich ein ausgedehntes Waldgebiet, in dem der Standortübungsplatz Cham-Waffenbrunn liegt.[2][3]

Geschichte

Thonberg (auch: Domberg) hatte 1752 9 Anwesen, darunter eine Gemeinde-Hüthaus. Die Eigentümer hießen Hauser, Stadler, Hirmer, Maurer, Weber, Lang, Sommerer.[4]

1808 wurde die Verordnung über das allgemeine Steuerprovisorium erlassen. Mit ihr wurde das Steuerwesen in Bayern neu geordnet und es wurden Steuerdistrikte gebildet. Dabei kam Thonberg zum Steuerdistrikt Obernried. Der Steuerdistrikt Obernried bestand aus den Ortschaften Obernried, Darstein, Himmelmühle, Kuglhof, Thonberg.[5][6] 1821 wurden im Landgericht Cham Gemeinden gebildet. Dabei wurde Obernried landgerichtsunmittelbare Gemeinde. Sie war mit dem Steuerdistrikt Obernried identisch.[7] Ab 1867 gehörten zur Gemeinde Obernried die Orte Darstein, Himmelberg, Himmelmühle, Klinglmühle, Kuglhof, Obernried, Sonnhof und Thonberg.[8]

Bei der Gebietsreform in Bayern wurde 1972 die Gemeinde Obernried in die Gemeinden Waffenbrunn eingemeindet.[9][10]

Thonberg gehörte zunächst zur Pfarrei Pemfling. 1922 wurde es in die Pfarrkuratie St. Laurentius Grafenkirchen umgepfarrt. 1997 hatte Thonberg 16 Katholiken.[11]

Einwohnerentwicklung ab 1838

1838–1913
JahrEinwohnerGebäude
1838499[12]
18617117[8]
18715527[13]
1885508[14]
1900386[15]
1913264[16]
1925–2011
JahrEinwohnerGebäude
1925395[17]
1950416[18]
1961396[19]
197030k. A.[10]
1987287[20]
201132k. A.[1]

f1 Karte mit allen Koordinaten der Wüstung Himmelsmühle: OSM | WikiMap

Wüstung Himmelmühle

400 Meter südlich von Thonberg befindet sich am Himmelmühlbach die frühneuzeitliche Wüstung Himmelmühle.[21] Sie ist als Bodendenkmal ausgezeichnet mit der Denkmalnummer D-3-6741-0140.[22]

Himmelmühle hatte 1752 4 Anwesen, darunter die Mühle.[23] In der Kirchenmatrikel von 1838 war Himmelmühle als Teil der Pfarrei Pemfling mit 37 Einwohnern und 5 Wohngebäuden verzeichnet.[12] 1961 war Himmelmühle amtlich benannter Ortsteil von Obernried mit 8 Einwohnern und 2 Wohngebäuden.[19] 1970 wurde Himmelmühle noch als unbewohnter amtlich benannter Ortsteil von Waffenbrunn aufgeführt.[10]

Ödschloss

1 Kilometer südwestlich von Thonberg befindet sich der mittelalterliche Burgstall Ödschloss. Er ist als Bodendenkmal mit der Denkmalnummer D-3-6741-0069 ausgezeichnet.[24]

Literatur

  • Eugen Trapp: Kath. Pfarrkirche St. Laurentius Grafenkirchen und ihre Nebenkirchen, Graphische Kunstanstalt Regensburg, 2001, ISBN 3-9807545-3-7
  • Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955 (Digitalisat).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Zensus 2011 bei atlas.zensus2011.de. Abgerufen am 27. Februar 2022.
  2. a b Thonberg bei Bayernatlas. Abgerufen am 5. Juni 2023.
  3. a b Thonberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 3. Mai 2023.
  4. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 28 (Digitalisat).
  5. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 65 (Digitalisat).
  6. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 67 (Digitalisat).
  7. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 69 (Digitalisat).
  8. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 662, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  9. Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1972 Excel-Tabelle, Habersdorf: Blatt 1972, Zeile 3098, Spalte E; bei destatis.de. Abgerufen am 22. Februar 2023.
  10. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 125 (Digitalisat).
  11. Manfred Müller (Hrsg.): Matrikel des Bistums Regensburg. Verlag des Bischöflichen Ordinariats Regensburg, 1997, S. 210
  12. a b Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 31 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 834, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 797 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 829 (Digitalisat).
  16. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 167 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 834 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 714 (Digitalisat).
  19. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 529 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 255 (Digitalisat).
  21. Himmelmühle bei Bayernatlas, historische Karte. Abgerufen am 6. Juni 2023.
  22. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6741-0140. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.
  23. Max Piendl: Das Landgericht Cham. In: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. Reihe I, Heft 8. Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, München 1955, S. 52 (Digitalisat).
  24. BLfD Denkmaldatenbank D-3-6741-0069. In: geoportal.bayern.de. BayLfD, abgerufen am 1. Februar 2023.

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