Thomas Spies

(c) Martin Rulsch, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Thomas Spies (2013)

Thomas Spies (* 27. Juni 1962 in Marburg) ist ein deutscher Politiker (SPD). Seit 2015 ist er Oberbürgermeister der Universitätsstadt Marburg. Zuvor war er von 2008 bis 2015 stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag.

Ausbildung und Beruf

Als Sohn der Lehrerin Pauli Spies und des Malers und Bildhauers Joachim Spies wurde Thomas Spies am 27. Juni 1962 in Marburg geboren. Nach seinem Abitur an der Martin-Luther-Schule und dem Wehrdienst bei der Sanitätstruppe (1981–1983) studierte Spies von 1983 bis 1990 Humanmedizin in Marburg. Anschließend war er von 1991 bis 1993 Arzt im Praktikum in Marburg. Danach folgten ärztliche und wissenschaftliche Tätigkeiten (Tumorforschung) am Klinikum der Philipps-Universität Marburg, von 1991 bis 1992 Neuropathologie, von 1992 bis 1993 Innere Medizin, von 1993 bis 1998 wissenschaftlicher Mitarbeiter/Arzt Chirurgie, seit 1999 freie ärztliche Tätigkeit. 1997 promovierte er mit dem Thema „Eine Untersuchung zu den psychologischen Auswirkungen der vaginalen Entbindung versus Sectio Caesarea auf die postpartale Paarbeziehung“.

Politik

Seit 1980 ist Spies Mitglied der SPD und dort seit 1998 stellvertretender Unterbezirksvorsitzender. Von 2001 an war er mehrere Jahre Vorsitzender des Ortsvereins Marburg-Süd. Seit 2001 ist er Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokraten im Gesundheitswesen Hessen-Nord, von 2006 bis 2015 war er stellvertretender Bundesvorsitzender. Seit 2015 ist er Bundesvorsitzender.

Von 1997 bis 2001 war er Stadtverordneter in Marburg und seit 2001 Kreistagsabgeordneter für Marburg-Biedenkopf.

Im Hessischen Landtag war er seit dem 28. September 1999 einfacher Abgeordneter und dort Vorsitzender des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst sowie Mitglied im Ausschuss für Soziales und Integration. Spies war in der 16. Wahlperiode Mitglied der Enquetekommission Demographischer Wandel.

Vom 5. April 2008 bis zum Amtsantritt als Marburger Oberbürgermeister war er stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion im Hessischen Landtag. Sein Landtagsmandat legte er mit der Amtsübernahme nieder.

Spies Interessenschwerpunkt ist die Gesundheitspolitik. Hier entwickelte er 2003 zusammen mit Andrea Ypsilanti das hessische Modell der Bürgerversicherung, auf dessen Grundlage das SPD-Konzept der „Solidarischen Bürgerversicherung“ beschlossen wurde. Weitere Schwerpunkte seiner politischen Arbeit sind die Wissenschaftspolitik und die Folgen, die sich aus dem Demographischen Wandel ergeben. Ferner leitete er eine Denkwerkstatt der Hessen SPD zum Thema Digitalisierung und Gesellschaft.[1]

Als im Oktober 2014 der amtierende Marburger Oberbürgermeister Egon Vaupel seinen Rückzug vom Amt zum 1. Dezember 2015 bekanntgab, kandidierte Spies für seine Nachfolge gegen Dirk Bamberger (CDU). Spies erhielt zwar die meisten Stimmen, jedoch nicht die erforderliche absolute Mehrheit.[2] In der Stichwahl am 28. Juni 2015 erhielt Spies 60 % der Stimmen und wurde damit ins Amt gewählt.[3]

Bei der Oberbürgermeisterwahl am 14. März 2021 erhielt Spies erneut die meisten Stimmen, musste jedoch am 28. März in der Stichwahl gegen Nadine Bernshausen von den Grünen antreten. Spies wurde mit 50,2 % – das entspricht einem Vorsprung von 95 Stimmen – in seinem Amt bestätigt.[4]

Spies war von 2015 bis 2017 auch Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Sozialdemokraten im Gesundheitswesen.[5]

Weblinks

Commons: Thomas Spies – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Denkwerkstatt Digitales › SPD Landesverband Hessen. Abgerufen am 26. März 2021 (deutsch).
  2. Wahl Oberbürgermeister/in 2015 - Vorläufiges Endergebnis, Website der Stadt Marburg, abgerufen am 15. Juni 2015.
  3. https://www.marburg.de/seiten/wahlen/oberbuergermeister/2015/OB-Stichwahl2015.html
  4. Oberbürgermeisterstichwahl. ekom21/Votemanager, 28. März 2021, abgerufen am 28. März 2021.
  5. Thomas Spies auf der Seite der SPD Hessen

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