Thomas Sobotzik

Thomas Sobotzik
Thomas Sobotzik (1996/97)
Personalia
Geburtstag16. Oktober 1974
GeburtsortGliwicePolen
Größe176 cm
PositionMittelfeld
Junioren
JahreStation
1980–1983Piast Gliwice
1983–1987Górnik Zabrze
1988Eintracht Frankfurt
1989–1990VfB Stuttgart
1990–1993Eintracht Frankfurt
Herren
JahreStationSpiele (Tore)1
0000–1995Eintracht Frankfurt Amateure
1994–1995Eintracht Frankfurt2 0(0)
1995–1997FC St. Pauli65 0(7)
1997–1999Eintracht Frankfurt62 (17)
19991. FC Kaiserslautern3 0(0)
1999–2001Eintracht Frankfurt34 0(5)
2001–2003SK Rapid Wien49 0(8)
2003–20041. FC Union Berlin29 0(7)
2004–2007SpVgg Unterhaching70 0(0)
2007Sandefjord Fotball[1] 12 0(1)
2008FSV Frankfurt15 0(1)
2008–2009FSV Frankfurt II
2009–20111. FC 09 Oberstedten
Nationalmannschaft
JahreAuswahlSpiele (Tore)
1989–1990Deutschland U-156 0(3)
1990–1991Deutschland U-169 0(2)
1992–1993Deutschland U-185 0(2)
1993Deutschland U-211 (0)
1999Deutschland A21 (0)
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Thomas Sobotzik (* 16. Oktober 1974 in Gliwice als Tomasz Sobocki)[2] ist ein ehemaliger deutscher Fußballspieler und heutiger -funktionär polnischer[3][4] Herkunft. Er ist seit 1. April 2023 Sportdirektor beim Drittligisten Hallescher FC.

Kindheit und Jugend

Tomasz Sobocki wurde in Gliwice geboren. Seine Eltern bemühten sich jahrelang um die Ausreise nach Deutschland, wo der Rest der Familie lebte.[5] 1987 oder 1988 wanderte die Familie aus, lebte in einem Notquartier in Frankfurt am Main,[6] bekam die deutsche Staatsbürgerschaft und den Nachnamen „Sobotzik“.[2] Thomas sprach kein Deutsch und belegte einen Intensivsprachkurs.[5] Nach einem halben Jahr wurde er in die Helmholtzschule eingeschult.[5] Die Vereinsmanager des VfB Stuttgart besorgten seiner Familie eine Dreizimmerwohnung in Sindelfingen und seinem Vater eine Anstellung bei Daimler-Benz AG.[6]

Karriere

Sobotzik trat als Kind Piast Gliwice bei und ging im Alter von neun Jahren zu Górnik Zabrze. In Deutschland ging er zur Jugendabteilung von Eintracht Frankfurt und spielte für deren U-15.[5] Bei einem Jugendturnier in Aalen erhielt er ein Angebot des VfB Stuttgart.[6] Mit dem VfB wurde er zweimal deutscher Jugendmeister. 1990 kehrte er zu Eintracht Frankfurt zurück.

Bei der Eintracht erhielt Sobotzik im Alter von 17 Jahren seinen ersten Profivertrag. Er musste wegen einer Knieverletzung bis 1991 pausieren. Mit 20 Jahren machte er schließlich sein erstes Bundesligaspiel. Nach zwei Jahren beim FC St. Pauli und einem halben Jahr beim 1. FC Kaiserslautern kehrte er jeweils wieder zur Eintracht zurück. Im Jahre 2001 holte ihn Lothar Matthäus zu Rapid Wien. Über den 1. FC Union Berlin kam er schließlich 2004 zur SpVgg Unterhaching und war dort zeitweise Mannschaftskapitän.

2007 wechselte Sobotzik nach Norwegen zu Sandefjord Fotball und erhielt einen Einjahresvertrag. Im Januar 2008 ging er zum deutschen Regionalligisten FSV Frankfurt, mit dem er am Saisonende in die 2. Bundesliga aufstieg. 2008/09 spielte er für die zweite Mannschaft des FSV in der Verbandsliga. Im hessischen Oberstedten ließ er danach bis Sommer 2011 beim dortigen 1. FC 09 in der Kreisoberliga seine aktive Laufbahn ausklingen und spielt seitdem in der Altherren-Mannschaft des 1. FC-TSG Königstein Fußball.

Sobotzik erzielte in 134 Bundesligaspielen 19 Tore und in 110 Zweitligaspielen 17 Tore.

Nach der aktiven Karriere

Sobotzik baute nach seiner Karriere eine Personaldienstleistungsfirma auf und wirkte bei Wechseln von Spielern in Polen und Skandinavien mit.[7] 2015 verkaufte er seine Anteile an der Firma.[8]

Er besitzt die A-Trainerlizenz.[9]

Am 3. Mai 2018 wurde er Vorstandsmitglied des Chemnitzer FC, zuständig für Sport und Finanzen.[10] Am 4. September 2019 gab Sobotzik den Rücktritt von seinen Ämtern beim Chemnitzer FC bekannt. In den Wochen zuvor wurde Sobotzik teils massiv von der Chemnitzer Fanszene angefeindet.[11]

Am 13. November 2019 wurde Thomas Sobotzik als Geschäftsführer der Kickers Offenbach vorgestellt.[12] Nach dem Ende der Regionalligasaison und dem Sieg des Hessenpokals trennte sich der Verein im Mai 2022 von ihm.[13] Am 1. April 2023 übernahm Sobotzik das Amt des Sportdirektors beim Drittligisten Hallescher FC.[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistik auf fotball.adressa.no
  2. a b Paweł Stolarczyk: Thomas Sobotzik – Nie mam poczucia przynależności narodowej. In: lovefootball.pl. 3. Juni 2012, abgerufen am 29. Januar 2016.
  3. Ganz große Zukunft spiegel.de
  4. Były reprezentant Niemiec w Ekstraklasie (polnisch)
  5. a b c d Hauke Karliczek: »Ich kenne kein Nationalgefühl«. In: 11 Freunde. 11 FREUNDE GMBH & CO. KG, 3. Juni 2012, abgerufen am 6. Juni 2015.
  6. a b c Ganz große Zukunft. In: Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG (Hrsg.): Der Spiegel. 25. Auflage. Nr. 25. Spiegel-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG, 19. Juni 1989, S. 147 und 150 (spiegel.de [abgerufen am 3. Juni 2015] Artikel auch als PDF-Datei abrufbar).
  7. Michael Ebert: Frankfurt entscheidet zwischen Sobotzik und Bobic. In: Kicker-Sportmagazin (kicker online). Olympia Verlag GmbH, 6. Mai 2016, abgerufen am 6. Mai 2016.
  8. Peppi Schmidt: Eintracht sucht Sportvorstand: Kommt Sobotzik? In: op-online.de. Metac Medien Verlags GmbH, 6. Mai 2016, abgerufen am 6. Mai 2016.
  9. Transfermarkt.de GmbH & Co. KG (Hrsg.): Thomas Sobotzik, Transfermarkt. In: transfermarkt. Abgerufen am 11. September 2015.
  10. Website des Chemnitzer FC e.V. 3. Mai 2018, abgerufen am 3. Mai 2018.
  11. tagesspiegel.de: Geschäftsführer Sobotzik legt Ämter nieder, Trainer Bergner freigestellt (4. September 2019), abgerufen am 5. September 2019
  12. OFC stellt Thomas Sobotzik als neuen Geschäftsführer vor. 13. November 2019, abgerufen am 13. November 2019.
  13. "Es fällt mir echt schwer": Sobotzik nimmt Stellung zum Aus beim OFC. In: kicker.de. 25. Mai 2022, abgerufen am 21. Juli 2022.
  14. Thomas Sobotzik neuer Sportdirektor - Hallescher FC e.V. Hallescher Fußball Club, Halle Fussball 3. Liga Sachsen-Anhalt. In: hallescherfc.de. 17. März 2023, abgerufen am 26. April 2023.

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Autor/Urheber: Northside, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Thomas Sobotzik als Spieler vom FC St. Pauli