Thomas Oberreiter

Thomas Oberreiter im Dezember 2014 in Marnach

Thomas Christopher Oberreiter (* 3. Juli 1966 in Linz) ist ein österreichischer Diplomat. Seit September 2023 ist er Ständiger Vertreter Österreichs bei der Europäischen Union. Von November 2021 bis 2023 war er Leiter der Sektion Europa und Wirtschaft im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA). Davor war er ab Juli 2020 Kabinettschef von Außenminister Alexander Schallenberg, vorher war er Kabinettschef von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.

Zwischen Juli 2017 und Juni 2019 war er Botschafter an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU in Brüssel für den Ausschuss der Ständigen Vertreter I. Oberreiter war davor von September 2015 bis Juni 2017 Gesandter an der Ständigen Vertretung. Zuvor war er von 2011 bis 2015 österreichischer Botschafter in Luxemburg.

Leben

Thomas Christopher Oberreiter, geboren in Linz,[1] wuchs in Hagenberg im Mühlkreis auf.[2] Er promovierte 1992 zum Doktor der Rechte an der Universität Wien.[1] Im selben Jahr absolvierte er die Diplomatische Akademie Wien.[1] Er ist verheiratet und hat vier Kinder.[1]

Diplomatischer Werdegang

Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten

Einsätze im österreichischen Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten, wie es damals hieß, hatte er als Referent, zuerst in der Nahost- (1992), dann in der EU-Abteilung (1993 bis 1994), dann von 1995 bis 1997 in der Abteilung für EU-Grundsatzfragen mit Mitarbeit in der Regierungskonferenz für den Vertrag von Amsterdam, der am 18. Juni 1997 beschlossen wurde, und den EU-Beitritt Österreichs.[1] Im Kabinett von Bundesministerin Ursula Plassnik und Bundesminister Michael Spindelegger war Thomas Oberreiter zuständig für EU-Wirtschaftsfragen, zum Beispiel für die österreichische EU-Präsidentschaft 2006 und als Kontakt (Focal Point) für die Verhandlungen zum Vertrag von Lissabon, der am 13. Dezember 2007 unterzeichnet und in Österreich stark kritisiert wurde. Von 2009 bis 2011 war er stellvertretender Leiter eines Kabinetts. Von November 2021 bis 2023 war er Leiter der Sektion Europa und Wirtschaft im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten (BMEIA).

Auslandsakkreditierungen

1994 war Thomas Oberreiter als Stagiaire Kultur- und Presseattaché der österreichischen Botschaft in Mexiko,[1] von 1998 bis 2004 Botschaftsrat an der österreichischen Vertretung in Brüssel,[1] dort Referent für die Finanzverhandlungen der Agenda 2000, ab 2000 Mitglied der Antici-Gruppe. Seit 2009 war Thomas Oberreiter zusätzlich zu seiner Position als stellvertretender Leiter eines Kabinetts des österreichischen Außenministeriums Missionschef an der österreichischen Vertretungsbehörde für Liechtenstein, die sich in Wien befindet.[3] Von 2011 bis 2015 war Thomas Oberreiter als Nachfolger von Christine Stix-Hackl der österreichische Botschafter in Luxemburg. Sein Nachfolger in Luxemburg ist Gregor Schusterschitz. Von September 2015 bis Juni 2017 war Thomas Oberreiter, so wie sein Vorgänger Gregor Schusterschitz, Gesandter an der Ständigen Vertretung, ab Juli 2017 war er – so wie die meisten seiner europäischen Kollegen im Ausschuss der Ständigen Vertreter I – Botschafter im Ausschuss der Ständigen Vertreter I. Ab Juli 2018 war Oberreiter im Rahmen der österreichischen Ratspräsidentschaft Vorsitzender des Ausschusses der Ständigen Vertreter I und in dieser Funktion maßgeblich an Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament sowie unterstützend an Verhandlungen in mehr als der Hälfte der Ratsformationen beteiligt. Seit September 2023 ist er Ständiger Vertreter Österreichs bei der Europäischen Union.[4]

Kabinettschef der Bundeskanzlerin

Seit Juni 2019 war Oberreiter Kabinettschef von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein,[5] danach Kabinettschef von Außenminister Alexander Schallenberg.[6]

Commons: Thomas Oberreiter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Website der österreichischen Botschaft in Luxemburg bis 2015.
  2. Künstler- und Kulturgruppe CART in Luxemburg
  3. Erbprinz empfängt Botschafter. Meldung vom 14. Januar 2010 auf fitig.li
  4. Der Ständige Vertreter auf bmeia.gv.at, abgerufen am 14. September 2023.
  5. Michael Jungwirth: Bierleins Team: Launsky-Tieffenthal muss Abschied nehmen. In: Kleine Zeitung. 7. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019.
  6. Postenrochade im Wiener Außenamt. Artikel vom 1. Juli 2020 in der Tageszeitung Die Presse
VorgängerAmtNachfolger
Christine Stix-HacklÖsterreichischer Botschafter in Luxemburg
2011–2015
Gregor Schusterschitz

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Thomas Oberreiter, Cube 521, Ambassadors' 2014 visit to Cinqfontaines-101.jpg
(c) Jwh at Wikipedia Luxembourg, CC BY-SA 3.0 lu
* Thomas Oberreiter, Ambassadeur d'Autriche à Luxembourg, au Cube 521 à Marnach.

Le 18 décembre 2014, sur initiative de l'ambassade du Royaume-Uni, une délégation de diplomates visita le couvent de Cinqfontaines. Entre 1941 et 1943 ce site servait à l'occupant allemand de camp d'internement de la population juive.

La délégation fut accueillie par le Père Jean-Jacques Flammang de la Congrégation des prêtres du Sacré-Coeur qui offrit le petit déjeuner et présenta le couvent. Lors d'une visite des lieux, l'historien Marc Schoentgen décrivit les conditions de vie extrêmes des personnes internées qui furent transférées par après vers les camps de concentration d’Auschwitz, de Theresienstadt (Térézin), de Litzmannstadt (Lodz) et d’Izbica. L'architecte Christoph Rosenberg présenta le projet d'un «Centre de rencontre et de mémoire de la Shoah» à cet endroit historique et Henri Juda, président de MemoShoah, détailla en profondeur le concept, qui a le support de la Congrégation des prêtres du Sacré-Coeur.

La délégation se rendit ensuite à Marnach au Cube 521 où elle fut accueillie par la directrice Odile Simon qui présenta le Centre culturel et invita à un déjeuner campagnard. L'historien Paul Dostert y retraça l'histoire de la persécution de la population juive luxembourgeoise pendant la Seconde Guerre mondiale et informa des récentes découvertes historiques à ce sujet.