Thomas Martyn (Botaniker)

Thomas Martyn

Thomas Martyn (* 23. September 1735 in Chelsea, London; † 3. Juni 1825) war ein britischer Botaniker und Professor für Botanik an der Universität Cambridge. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Martyn“.

Leben

Gentleman’s guide in his tour through Italy, 1787

Er war der Sohn des Botanikers John Martyn, studierte in Cambridge mit dem Bachelor-Abschluss 1756 und wurde dort Fellow des Sidney Sussey College (und 1760 bis 1774 Tutor seines College). 1759 erhielt er den Master of Arts Abschluss und wurde als anglikanischer Priester geweiht. 1766 erhielt er den theologischen Abschluss Bachelor of Divinity (B.D.). Von 1762 bis zu seinem Tod war er Professor für Botanik in Cambridge als Nachfolger seines Vaters. Er verwaltete auch den botanischen Garten an der Universität, lehrte aber Botanik nur bis 1796. Da er nach seiner Heirat den Fellow-Status in Cambridge aufgeben musste, erhielt er verschiedene Posten in der anglikanischen Kirche. Zunächst in Triplow nahe Cambridge, wo er weiter Schüler annahm, dann als Rektor von Ludgers in Buckinghamshire. 1778 bis 1780 begleitete er einen seiner Schüler auf dessen Kavalierstour durch Europa (Genf, Neapel, Brüssel, Venedig, Köln u. a.), wobei er sich auch eine Mineraliensammlung zulegte, die er für künftige Vorlesungen benutzte. 1793 wurde seine Professur in Cambridge in eine königliche Professur umgewandelt, was ihm eine regelmäßige Pension verschaffte. Ab 1784 lebte er in London (wo er die Charlotte Street Chapel in Pimlico erwarb) und ab 1798 in Pertenhall, wo er 1804 das Rektorat von seinem Sohn erhielt.

Er war einer der frühesten Anhänger des Ordnungssystems von Carl von Linné in England. Sein bekanntestes Werk in England war die Übersetzung der Briefe zur Botanik von Jean-Jacques Rousseau.

1786 wurde er Fellow der Royal Society und er war Fellow der Linnean Society.

Er sollte nicht mit dem gleichnamigen Zoologen Thomas Martyn verwechselt werden.

Schriften

  • Plantae Cantabrigiensis, London 1763
  • Catalogus Horti Botanici Cantabrigiensis 1771
  • Flora Rustica, 4 Bände, 1792 bis 1794
  • The English Connoisseur 1766
  • The Gentleman’s Guide in his Tour through Italy 1787
  • The Language of Botany 1793
  • The Gardeners’ and Botanists’ Dictionary 1807 (er arbeitete daran seit 1785, basierend auf dem Buch von Philip Miller, aber völlig neu nach dem Linné’schen System bearbeitet)

Weblinks

Wikisource: Thomas Martyn – Quellen und Volltexte (englisch)

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Thomas Martyn (23 September 1735 – 3 June 1825)