Thomas Clarkson

Thomas Clarkson by Carl Frederik von Breda

Thomas Clarkson (* 28. März 1760 in Wisbech in Cambridgeshire; † 26. September 1846 in Ipswich) war ein Gegner der Sklaverei in England und einer der Gründer der Abolitionistenbewegung, aus ihr ging Anti-Slavery International hervor.

Biografie

Thomas Clarkson studierte am St John’s College in Cambridge. 1783 wurde er zum Diakon geweiht. Er gewann 1785 einen vom Hochschultheologen Peter Packard ausgeschriebenen Rhetorikwettbewerb zum Thema „Ist es rechtens, andere gegen ihren Willen zu versklaven?“ Zwei Jahre später gründete er mit dem Sklaverei-Gegner Granville Sharp, dem Drucker James Phillips und einigen Quäkern in London die „Gesellschaft zur Abschaffung der Sklaverei“ (Society for Effecting the Abolition of the Slave Trade), die auch Abolitionisten-Bewegung genannt wurde. Die Quäker bildeten laut dem Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann „eine Art Avantgarde des Kampfes gegen die Sklaverei“.[1]

Zunächst bekämpfte die Bewegung nur den Sklavenhandel, den das Bewegungsmitglied Olaudah Equiano am eigenen Leib erlitten hatte. Clarkson führte umfangreiche Recherchen in den Hafenstädten durch, interviewte Beteiligte und sammelte Material über den Menschenhandel im atlantischen Sklavenhandel. Zur politischen Durchsetzung seiner Ziele nutzte er die Kontakte zum Unterhausabgeordneten William Wilberforce. 1807 wurde schließlich der Sklavenhandel verboten und Clarkson erlebte noch die endgültige Abschaffung der Sklaverei in Großbritannien 1833.

Der seinerzeit berühmte englische Bühnen- und Marinemaler Clarkson Frederick Stanfield erhielt seinen Vornamen 'Clarkson' von seinen Eltern aus Bewunderung für Thomas Clarkson.

Andenken

  • 1834 wurde in Jamaika der Ort Clarksonville in St. Ann gegründet, der nach ihm benannt ist.
  • 1857 wurde im St. Mary’s churchyard ein Obelisk errichtet, der an Clarkson erinnert.
  • 1879 wurde zu Ehren Clarksons ein Monument in Wadesmill errichtet.
  • Das Clarkson Memorial wurde in Wisbech errichtet. In diesem Ort befinden sich ebenfalls die Clarkson School, die Thomas Clarkson Academy, ein Pub namens Clarkson Arms und die Clarkson Avenue.
  • 1880 erhielt die Londoner National Portrait Gallery das Gemälde The Anti-Slavery Society Convention, 1840, in dem Clarkson eindringlich zu den Delegierten spricht.[2]
  • 1996 wurde in Westminster Abbey eine Gedenkplakette angebracht, die an Clarkson erinnert. Sie ist in der Nähe des Grabes von William Wilberforce.
  • Zahlreiche Straßen im Vereinigten Königreich sind nach ihm benannt, so etwa in Hull, Cambridge und Ipswich (Suffolk).
  • Im Juli 2010 nahm die Church of England Synod Clarkson in die Liste der Personen auf, derer gedacht wird. Clarksons Tag ist der 30. Juli (gemeinsam mit William Wilberforce).[3]
  • Der Poet William Wordsworth schrieb ein Sonnet zu Ehren Clarksons.
  • Im Spielfilm Amazing Grace (2006) stellt ihn der britische Darsteller Rufus Sewell dar.
  • Henning Mankell beschreibt Leben und Wirken Clarksons in seinem letzten Buch Treibsand.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Thomas Kaufmann: Die Täufer – Von der radikalen Reformation zu den Baptisten (= C. H. Beck Wissen. Nr. 2897). Verlag C. H. Beck, München 2019, ISBN 978-3-406-73866-1, S. 103.
  2. John Cooper: A Guide to the National Portrait Gallery. National Portrait Gallery Publications, London 2009, ISBN 978-1-85514-407-1, S. 35.
  3. "Church honours anti-slavery campaigner Thomas Clarkson", BBC

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