Thierry Neuville

Thierry Neuville
Nation:Belgien Belgien
Rallye-Weltmeisterschaft (WRC)
Erste Rallye:Rallye Finnland 2008
Beifahrer:Belgien Martijn Wydaeghe
Belgien Nicolas Gilsoul
FrankreichFrankreich Nicolas Klinger
Team:Korea Sud Hyundai WRT
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich M-Sport WRT
FrankreichFrankreich Citroën Junior WRT
Fahrzeug:Hyundai i20 N Rally1
Hyundai i20 WRC
Ford Fiesta RS WRC
Citroën DS3 WRC
RallyesSiegePodienWP
1551963362
Meistertitel:
Punkte:1865
Stand: nach Rallye 13 von 13, Saison 2023[1]
Intercontinental Rally Challenge (IRC)
Erste Rallye:Ypern-Rallye 2009
Beifahrer:Belgien Nicolas Gilsoul
Team:Belgien Peugeot Team Bel-Lux
Fahrzeug:Peugeot 207 S2000
RallyesSiegePodienWP
172525
Meistertitel:-
Punkte:127
Stand: Nach Rallye 11 von 11, Saison 2011
Thierry Neuville im Hyundai i20 WRC bei der Rallye Schweden 2014.

Thierry Neuville (* 16. Juni 1988 in Sankt Vith) ist ein belgischer Rallyefahrer aus Hünningen bei Sankt Vith in der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

Karriere

Thierry Neuville fuhr ab 2007 einige nationale Rallyes. 2009 nahm er im Peugeot 207 S2000 des BF Goodrich Drivers Team an der Ypern-Rallye teil. Einige Monate später startete Neuville als Fahrer des RACB National Team im Citroën C2 R2 Max bei der Rallye Katalonien zu seiner ersten Rallye in der Rallye-Weltmeisterschaft, nachdem er schon 2008 zur Rallye Finnland gemeldet, aber dort nicht gestartet war.

2010 hatte das Team Automeca Solutions von Philippe Bugalski beschlossen, Neuville zu unterstützen.[2] Neuville bestritt im Citroën C2 S1600 mit Beifahrer Nicolas Klinger fünf Rallyes in der Rallye-Juniorenweltmeisterschaft. Bei der Rallye Bulgarien 2010 errang er seinen ersten JWRC-Sieg.[3] Er erreichte den siebten Meisterschaftsplatz in der JWRC. Während der Saison schaffte er auch den Aufstieg in die Intercontinental Rally Challenge, in der er parallel zur JWRC fuhr. Im Peugeot 207 S2000 von Kronos Racing nahm er an sechs IRC-Rallyes teil.[4] Nachdem Neuville bei der Rallye Sardinien seine ersten Punkte eingefahren hatte, erzielte er bei der Ypern-Rallye mit Platz drei sein erstes Podiumsergebnis.[5] Allerdings hatte er auch mehrere Ausfälle infolge von Unfällen zu beklagen. Am Saisonende belegte er den neunten Platz in der Gesamtwertung der IRC.

2011 startete Neuville in seine zweite IRC-Saison für Kronos Racing. Am Saisonbeginn holte er sich mit Nicolas Gilsoul einen neuen Beifahrer.[6] Bei der Rally Islas Canarias 2011 fuhr Neuville auf den dritten Platz.[7] Die folgende Tour de Corse 2011 führte er fast durchgehend an und er erzielte seinen ersten Sieg in der IRC. Damit wurde er zum bisher jüngsten Fahrer, der eine IRC-Rallye gewann.[8] Nachdem Neuville die Rallye San Remo gewann, bei der Rallye Schottland Sechster wurde, lag er an dritter Stelle der Meisterschaft. In der Endabrechnung belegte er den fünften Platz mit 115 Punkten, da er beim letzten Lauf in Zypern ausschied. Im Jahr 2012 kam Neuville zum Citroën-Junior-Team. Seine beste Platzierung war ein vierter Rang in Frankreich. Insgesamt holte er 53 WM-Punkte und wurde WM-Siebter. 2013 fuhr er für das Team Qatar World Rally Team. Zwar gelang ihm kein Sieg, doch er belegte vier Mal Platz 2 und drei Mal Platz 3 neben anderen Punkteplatzierungen, was ihm für den Vize-Weltmeistertitel reichte hinter Sébastien Ogier.

Hyundai-Werksfahrer seit 2014

Seit dem Jahr 2014 nimmt Thierry Neuville für das wieder eingestiegene Hyundai World Rally Team an der Weltmeisterschaft teil. Hyundai war seit 2003 nicht mehr in der WRC vertreten. Als Hyundai-Werksfahrer siegte Neuville bei der Rallye Deutschland, sein erster Sieg in der obersten Rallye-Klasse. In der Weltmeisterschaft belegte Neuville mit 105 WM-Punkten den sechsten Rang.

Thierry Neuville begann die Rallye-Weltmeisterschaft 2015 mit dem Hyundai i20 WRC des Vorjahres. Bei der Rallye Monte Carlo gelang ihm ein fünfter Rang und bei der Rallye Schweden verpasste er den Sieg nur um 6,4 Sekunden. Ab der Rallye Argentinien wurde der modifizierte i20 WRC eingesetzt.

Neuville fährt seit 2014 bei Hyundai WRT, gewann bis 2020 dreizehn Rallys für die koreanische Automarke und wurde von 2016 bis 2019 vier Mal Vizeweltmeister. Im Jahr 2020 gelang Neuville sein größter Sieg, er gewann die Rallye Monte, die wohl schwierigsten Rallye in der Weltmeisterschaft.

Anderes

Im Jahr 2019 nahm Neuville als Gaststarter an einem Rennwochenende der TCR Germany auf dem Nürburgring Teil. Beim ersten Lauf startete er aus der Pole-Position und siegte. Den Zweiten Lauf beendete er auf dem vierten Rang. Neuvilles jüngerer Bruder Yannick Neuville (* 1991) ist ebenfalls Rallyefahrer. Neuville spricht Französisch, Deutsch und Englisch.

Statistik

WRC-Siege

 # RallyeSaisonCo-PilotAuto
1Deutschland Rallye Deutschland2014Belgien Nicolas GilsoulHyundai i20 WRC
2ItalienItalien Rallye Sardinien2016
3FrankreichFrankreich Rallye Korsika2017
4Argentinien Rallye Argentinien2017
5Polen Rallye Polen2017
6AustralienAustralien Rallye Australien2017
7SchwedenSchweden Rallye Schweden2018
8Portugal Rallye Portugal2018
9ItalienItalien Rallye Italien2018
10FrankreichFrankreich Rallye Korsika2019
11Argentinien Rallye Argentinien2019
12SpanienSpanien Rallye Katalonien2019
13Monaco Rallye Monte Carlo2020
14Belgien Rallye Belgien (Ypern)2021Belgien Martijn Wydaeghe
15SpanienSpanien Rallye Spanien2021
16Griechenland Rallye Griechenland2022Hyundai i20 N Rally1
17JapanJapan Rallye Japan2022
18ItalienItalien Rallye Sardinien2023
19Europa Rallye Zentraleuropa2023

WRC-Einzelergebnisse

JahrTeamFahrzeug1234567891011121314PunkteRang
2012Citroën Junior WRTCitroën DS3 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXPortugal PORArgentinien ARGGriechenland GRENeuseeland NZLFinnland FINDeutschland DEUVereinigtes Konigreich GBRFrankreich FRAItalien ITASpanien ESP537.
DNF121385651612741212
2013Qatar World Rallye TeamFord Fiesta RS WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXPortugal PORArgentinien ARGGriechenland GREItalien ITAFinnland FINDeutschland DEUAustralien AUSFrankreich FRASpanien ESPVereinigtes Konigreich GBR1762.
DNF5317532222443
2014Hyundai World Rally TeamHyundai i20 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXPortugal PORArgentinien ARGItalien ITAPolen POLFinnland FINDeutschland DEUAustralien AUSFrankreich FRASpanien ESPVereinigtes Konigreich GBR1056.
DNF28375163DNF17864
2015Hyundai World Rally TeamHyundai i20 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXArgentinien ARGPortugal PORItalien ITAPolen POLFinnland FINDeutschland DEUAustralien AUSFrankreich FRASpanien ESPVereinigtes Konigreich GBR906.
526DNF3936457237DNF
2016Hyundai World Rally TeamHyundai i20 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXArgentinien ARGPortugal PORItalien ITAPolen POLFinnland FINDeutschland DEUChina Volksrepublik CHNFrankreich FRASpanien ESPVereinigtes Konigreich GBRAustralien AUS1602.
314DNF6291443C2333
2017Hyundai World Rally TeamHyundai i20 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXFrankreich FRAArgentinien ARGPortugal PORItalien ITAPolen POLFinnland FINDeutschland DEUSpanien ESPVereinigtes Konigreich GBRAustralien AUS2082.
1513311231644DNF21
2018Hyundai World Rally TeamHyundai i20 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXFrankreich FRAArgentinien ARGPortugal PORItalien ITAFinnland FINDeutschland DEUTurkei TURVereinigtes Konigreich GBRSpanien ESPAustralien AUS2012.
5163211921654DNF
2019Hyundai World Rally TeamHyundai i20 WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXFrankreich FRAArgentinien ARGChile CHLPortugal PORItalien ITAFinnland FINDeutschland DEUTurkei TURVereinigtes Konigreich GBRSpanien ESPAustralien AUS2272.
23411DNF2664821C
2020Hyundai World Rally TeamHyundai i20 Coupe WRCMonaco MONSchweden SWEMexiko MEXEstland ESTTurkei TURItalien ITAItalien ITA874.
1616DNF22DNF
2021Hyundai World Rally TeamHyundai i20 Coupe WRCMonaco MONFinnland ARCKroatien KROPortugal PORItalien ITAKenia KENEstland ESTBelgien BELGriechenland GREFinnland FINSpanien ESPItalien ITA1763.
333363DNF316DNF14
2022Hyundai World Rally TeamHyundai i20 N Rally1Monaco MONSchweden SWEKroatien KROPortugal PORItalien ITAKenia KENEstland ESTFinnland FINBelgien BELGriechenland GRENeuseeland NZLSpanien ESPJapan JPN1933.
623541525201421
2023Hyundai World Rally TeamHyundai i20 N Rally1Monaco MONSchweden SWEMexiko MEXKroatien KROPortugal PORItalien ITAKenia KENEstland ESTFinnland FINGriechenland GREChile CHIEuropa EURJapan JPN1893.
3323351DSQ22202113
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Weblinks

Commons: Thierry Neuville – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. juwra.com: Thierry Neuville, abgerufen am 15. Dezember 2023
  2. Bugalski hilft Neuville beim Aufstieg (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) (Rallye-Magazin.de am 14. Januar 2010).
  3. Neuville mit erstem JWRC-Sieg (Memento vom 23. Februar 2014 im Internet Archive) (Rallye-Magazin.de am 12. Juli 2010).
  4. Neuville bekommt IRC-Programm (Rallye-Magazin.de am 27. März 2010).
  5. Loix gewinnt beim Comeback in Ypern überlegen (Motorsport-Total.com am 26. Juni 2010).
  6. Neuville mit neuem Beifahrer (Motorsport-Total.com am 17. Februar 2011).
  7. SS7-12: Hänninen gewinnt Kanaren-Thriller (Motorsport-Total.com am 16. April 2011).
  8. Korsika: Neuville schreibt IRC-Geschichte (Motorsport-Total.com am 14. Mai 2011).

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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(c) Foto: Stefan Brending, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
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