Thiazol
Strukturformel | |||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Thiazol | ||||||||||||||||||
Andere Namen | 1,3-Thiazol | ||||||||||||||||||
Summenformel | C3H3NS | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | farblose bis gelbe Flüssigkeit[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 85,12 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | flüssig | ||||||||||||||||||
Dichte | 1,20 g·cm−3[2] | ||||||||||||||||||
Siedepunkt | |||||||||||||||||||
pKS-Wert | 2,44 (der konjugierten | ||||||||||||||||||
Löslichkeit | |||||||||||||||||||
Brechungsindex | 1,5365–1,5395[2] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
| |||||||||||||||||||
Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C |
Thiazol ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der heterocyclischen Verbindungen bzw. Heteroaromaten. Sie besteht aus einem Fünfring aus drei Kohlenstoff- und je einem Schwefel- bzw. Stickstoffatom, welcher in vielen abgeleiteten organischen Verbindungen als Grundstruktur dient. Es ist eine farblose bis blassgelbe Flüssigkeit mit pyridinartigem Geruch. Substituierte Derivate des Thiazols werden als Thiazole bezeichnet. Sein Isomer ist das Isothiazol (1,2-Thiazol), wo sich das Schwefelatom neben dem Stickstoff befindet.
Gewinnung und Darstellung
Die Umsetzung von Monochloracetaldehyd mit Thioformamid liefert Thiazol. Die Oxidation von substituierten 3-Thiazolinen (hergestellt durch die Asinger-Reaktion) mit elementarem Schwefel liefert analog substituierte Thiazole.[7]
Eigenschaften
Physikalische Eigenschaften
Thiazol ist mit Wasser, Alkohol und Ether mischbar.
Chemische Eigenschaften
Thiazole sind eine Gruppe von organischen Verbindungen (ähnlich den Azolen), welche Thiazol als Funktionelle Gruppe enthalten. So enthalten zum Beispiel Vitamin B1, Penicillin, Epothilon, Clomethiazol und Luciferine (welche zur Gruppe der Benzothiazole gehören) Thiazol oder hydrierte Derivate des Thiazols als Strukturelement. Thiazole können durch eine Hurd-Mori-Reaktion dargestellt werden. Farbstoffe dieser Gruppe werden mit einem Colour Index im Bereich von 49000 bis 49399 bezeichnet. Thiazol-Salze werden als Katalysatoren bei der Stetter-Reaktion und der Benzoin-Kondensation verwendet.
Verwendung
Thiazol wird als Ausgangsstoff zur Herstellung von Fungiziden, Pharmazeutika und Farbstoffen verwendet.
Siehe auch
Weblinks
- Spektrum von Thiazol
- Thiazol Derivative (englisch) (Memento vom 22. August 2013 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- ↑ Datenblatt Thiazol bei AlfaAesar, abgerufen am 9. März 2010 (PDF) (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b c Eintrag zu Thiazol bei ChemBlink, abgerufen am 25. Februar 2011.
- ↑ CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, Third Edition, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- ↑ Datenblatt bei Goods Company (englisch ).
- ↑ a b Datenblatt Thiazole bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 24. April 2011 (PDF).
- ↑ Datenblatt Thiazole (PDF) bei Fisher Scientific, abgerufen am 13. Februar 2014.
- ↑ Heribert Offermanns und Friedrich Asinger: Synthesen mit Ketonen, Schwefel und Ammoniak bzw. Aminen und chemisches Verhalten der Reaktionsprodukte, Westdeutscher Verlag, Köln und Opladen, 1966.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS) pictogram for flammable substances
Globally Harmonized System of Classification and Labelling of Chemicals (GHS) pictogram for corrosive substances
Struktur von Thiazol