Theo Bos (Radsportler)

Theo Bos
Theo Bos (2018)
(c) Nicola, Wikimedia Commons, CC-by-sa 4.0
Theo Bos (2018)
Zur Person
Geburtsdatum22. August 1983
NationNiederlande Niederlande
DisziplinBahn/Straße
Karriereende2021
Internationale Team(s)
2009
2010
2011–2014
2015–2016
Rabobank Continental
Cervélo TestTeam
Rabobank / Belkin-Pro Cycling Team
MTN-Qhubeka / Team Dimension Data
Wichtigste Erfolge
Olympische Spiele
Silbermedaille Olympische Spiele 2004 – Sprint
UCI-Bahn-Weltmeisterschaften
2007 Weltmeister Weltmeister – Sprint
2006 Weltmeister Weltmeister – Sprint
2006 Weltmeister Weltmeister – Keirin
2005 Weltmeister Weltmeister – 1000-Meter-Zeitfahren
2004 Weltmeister Weltmeister – Sprint
Team(s) als Trainer
2022–Bahnradnationalteam China
Letzte Aktualisierung: 3. April 2022
(c) Tim Rademacher, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0
Bos im 1000-Meter-Zeitfahren der WM 2020 in Berlin

Theo Bos (* 22. August 1983 in Egmond aan de Hoef) ist ein niederländischer Radsporttrainer und ehemaliger Radrennfahrer. Er wurde fünfmal Weltmeister in verschiedenen Bahndisziplinen, was keinem Niederländer zuvor gelang.[1]

Sportliche Laufbahn

Bos wurde 2004 bei den Bahn-Radweltmeisterschaften in Melbourne Weltmeister im Sprint. Im 1000-m-Zeitfahren gewann er die Bronzemedaille. Im August 2004 nahm Bos an den Olympischen Spielen in Athen teil. Dort gewann er im Sprint hinter dem Australier Ryan Bayley die Silbermedaille. 2005 wurde er Weltmeister im 1000-m-Zeitfahren, 2006 im Sprint und Keirin sowie 2007 nochmals im Sprint. Damit ist er der erfolgreichste Bahnradsportler der Niederlande bisher.

Zur Saison 2009 wechselte Bos von der Bahn auf die Straße und fuhr für das Rabobank Continental Team, das er gegen Ende der Saison jedoch wieder verließ,[2] um zum Cervélo TestTeam zu wechseln.[3] Auf der Schlussetappe der Türkei-Rundfahrt am 19. April 2009 brachte Theo Bos den südafrikanischen Radsportkollegen Daryl Impey und sich selbst in der Spurtvorbereitung zu Fall.[4] Impey erlitt einen Wirbelbruch, verlor mehrere Zähne und trug tiefe Schnittwunden im Gesicht davon. Bos wurde daraufhin von der UCI wegen Unsportlichkeit disqualifiziert und erhielt zunächst eine Geldstrafe.[5] Im Juli 2009 wurde zudem eine einmonatige Sperre ab 15. August gegen ihn ausgesprochen.[6]

Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2011 im niederländischen Apeldoorn errang Bos Bronze im Zweier-Mannschaftsfahren, gemeinsam mit Peter Schep. Eine angepeilte Teilnahme an den Olympischen Spielen 2012 in London scheiterte daran, dass er sich im November 2011 einer Operation unterziehen musste, was ihn daran hinderte, an den notwendigen Qualifikationswettbewerben teilzunehmen.[7] 2013 trat Theo Bos mit seinem elf Jahre jüngeren Neffen Maikel bei den niederländischen Bahnmeisterschaften im Zweier-Mannschaftsfahren an; das Duo belegte Platz zehn.[8]

Im August 2014 kündigte Bos an, wieder bei Rennen auf der Bahn anzutreten, um sich für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro zu qualifizieren. Er denke darüber nach, seine sportliche Karriere auf der Bahn zu beenden.[9] Bei seinem Comeback bei den niederländischen Bahnmeisterschaften 2015 in Alkmaar wurde er nationaler Meister im 1000-Meter-Zeitfahren und im Sprint.[10]

2016 wurde Theo Bos für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro nominiert. Im Teamsprint belegte er gemeinsam mit Jeffrey Hoogland und Nils van ’t Hoenderdaal Platz sechs. Im Sprint schied er nach der Qualifikation aus und im Keirin nach der ersten Runde. Nachdem Bos im November 2016 noch keinen neuen Vertrag bei einem Straßenteam für das folgende Jahr hatte, beschloss er, ganz auf die Bahn zurückzukehren und im Omnium zu starten.[11] Bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 2018 in Apeldoorn errang er die Bronzemedaille im 1000-Meter-Zeitfahren. Im Jahr darauf gewann er den Keirin-Wettbewerb beim Lauf des Bahnrad-Weltcup 2018/19 in Hongkong. Bei den Welt- und bei den Europameisterschaften errang er jeweils Silber im 1000-Meter-Zeitfahren.

Berufliches

2021 beendete Bos seine aktive Laufbahn als Radsportler. Im November des Jahres wurde bekannt, dass er das Bahnnationalteam Chinas als Trainer übernimmt, um die Fahrerinnen und Fahrer auf die Olympischen Spiele 2024 in Paris vorzubereiten.[12]

Privates

Theo Bos ist der Bruder des niederländischen Eisschnellläufers und Radrennfahrers Jan Bos. Er lebt zusammen mit der Radsportlerin Adrie Visser (* 1983) in Wieringerwerf.

Erfolge

Bahn

2001
2002
  • Europameister U23-Europameister – Keirin
  • Silber U23-Europameisterschaft – 1000-Meter-Zeitfahren, Sprint
  • MaillotHolanda.svg Niederländischer Meister – Sprint, Keirin
2003
  • Europameister U23-Europameister – 1000-Meter-Zeitfahren, Sprint
  • Silber U23-Europameisterschaft – Keirin
  • MaillotHolanda.svg Niederländischer Meister – Sprint, Keirin, 1000-Meter-Zeitfahren
2004
2005
2006
2007
2008
  • Europameister Europameister – Sprint-Omnium
2015
  • MaillotHolanda.svg Niederländischer Meister – Sprint, 1000-Meter-Zeitfahren
2016
2018
2019

Straße

2009
2010
2011
2012
2013
2014

Weblinks

Commons: Theo Bos – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die fünfmaligen Piet Moeskops und Gaby Minneboo errangen ihre Titel immer in derselben Disziplin.
  2. BN De Stem v. 18. September 2009
  3. Theo Bos zum Cervélo TestTeam, Radsport-News.com v. 25. September 2009
  4. Radsport-News.com v. 19. April
  5. Presseerklärung zum Fall Theo Bos vom 1. Mai 2009@1@2Vorlage:Toter Link/www.uci.ch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Radsport-news.com v. 4. Juli 2009
  7. Ehemaliger Bahnrad-König Bos verpasst Olympia 2012 auf kurier.at v. 8. November 2011
  8. Theo Bos in actie op NK baanwielrennen. (Nicht mehr online verfügbar.) Sportniews.nl, 18. Dezember 2013, archiviert vom Original am 1. Januar 2014; abgerufen am 31. Dezember 2013 (niederländisch).
  9. Pierre Carrey: Bos considering a return to track racing for 2016 Olympics. Cyclingnews, 6. August 2014, abgerufen am 6. August 2014.
  10. Resultate Zeitfahren. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) In: KNWU. 28. Dezember 2015, archiviert vom Original am 30. Dezember 2015; abgerufen am 30. Dezember 2015.
  11. Gregor Brown: Eight of the best riders without a contract for 2017 (yet). In: Cycling Weekly. 23. November 2016, abgerufen am 26. November 2016 (englisch).
  12. Theo Bos wordt bondscoach in China. In: baanwacht.nl. 29. November 2021, abgerufen am 29. November 2021 (niederländisch).

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