Theilenberg
Theilenberg Stadt Spalt Koordinaten: 49° 11′ 43″ N, 10° 52′ 24″ O | |
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Höhe: | 485 (473–496) m ü. NHN |
Einwohner: | 102 (1. Aug. 2015)[1] |
Postleitzahl: | 91174 |
Vorwahl: | 09873 |
Ortsansicht |
Theilenberg (umgangssprachlich: Dailnbärch[2]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Spalt im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).
Geografie
Das Pfarrdorf liegt auf der Ostflanke des Geiersbergs, das in allen übrigen Richtungen abfällt. Im Westen befindet sich der „Eichwald“, im Südwesten das „Dirnenholz“. Südlich im Tal fließt der Erlbach, ein rechter Zufluss der Fränkischen Rezat. Wernfels im Norden ist nur wenige hundert Meter entfernt. Der Ort liegt im Spalter Hügelland. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße RH 10 (0,7 km nördlich), die nach Wernfels (0,6 km südöstlich) bzw. zur B 446 (1 km nordwestlich) verläuft.[3]
Geschichte
Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort am 16. Juli 1058 in einer Schenkungsurkunde, in der Archidiakon Heysso, Propst zu Herrieden, seinem Chorherrenstift zu Herrieden zwei Weingärten in „Tilenburc“ vermachte. Zu dieser Zeit gab es noch die gleichnamige Burganlage. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Tīlo, der Personenname des Siedlungsgründers.[4] Die zweite Erwähnung erfolgte um 1158, als Graf Rapoto von Abenberg dem Kloster Heilsbronn die Kirche von „Tilenburg“ vermachte. 1284 kommt die Burg Wernfels samt den beiden Höfen in Theilenberg an Reinboto von Meilenhart, dem damaligen Fürstbischof von Eichstätt. Im Eichstätter Salbuch von 1300 sind für den Ort 7 Lehen verzeichnet, die aus der Zerschlagung der beiden Höfe hervorgegangen sind. 1303 erwarb Bischof Konrad II. von Pfeffenhausen dort drei weitere Lehen und zwei Weingärten.[5] 1348 übergeht das Kirchenpatronat an das Nikolausstift zu Spalt. Ab 1475 ist St. Wenzelaus Theilenbergs Pfarrkirche, die Pfarrer waren meist Chorherren zu Spalt.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Theilenberg mit Wernfels eine Realgemeinde. In Theilenberg gab es 15 Anwesen (1 Ganzhof, 4 Dreiviertelhöfe, 6 Halbhöfe, 4 Gütlein). Das Hochgericht übte das eichstättische Pflegamt Wernfels-Spalt aus. Alle Anwesen hatten das Kastenamt Spalt als Grundherrn. Für einen Ganzhof gingen die Abgaben an die Kirche zu Teilenberg, für einen Dreiviertelhof war der Kirche zu Theilenberg zins- und lehenbar. Neben den Anwesen gab es noch die Pfarrkirche und kommunale Gebäude (Schule, Hirtenhaus).[6]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Theilenberg dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Wernfels und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Wernfels zugeordnet. Am 1. Mai 1978 wurde Theilenberg im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Spalt eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 20a: katholische Pfarrkirche St. Wenzelaus
- Haus Nr. 21: ehemaliges Bauernhaus mit Scheune
- Haus Nr. 22: ehemaliges Bauernhaus mit Scheune
- Haus Nr. 24: dazugehörige Scheune
- Haus Nr. 33: ehemalige Pfarrscheune
- drei Wegkapellen
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2015 |
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Einwohner | 95 | 115 | 139 | 120 | 158 | 111 | 104 | 105 | 103 | 97 | 95 | 102 |
Häuser[8] | 16 | 19 | 25 | 24 | 22 | 22 | 23 | 29 | ||||
Quelle | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [1] |
Religion
Der Ort ist auch nach der Reformation überwiegend römisch-katholisch geblieben. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Wenzelaus (Theilenberg) gepfarrt, die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession nach St. Andreas (Wassermungenau).
Bilder
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Deulenberg. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 588–590 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6, S. 424, 488.
- Karl Gröber, Felix Mader: Stadt und Landkreis Schwabach (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 7). R. Oldenburg, München 1939, DNB 366496239, S. 376–381.
- Georg Paul Hönn: Theilenberg. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 220 (Digitalisat).
- Ernst von Kietzell: Werdenfels, Tilenburg: Burg- u. Ortsgeschichte von Wernfels-Theilenberg (= Aus der Spalter Heimat. Folge 12). Heimatverein Spalter Land e. V., Spalt 1973, DNB 740689150.
- Willi Ulsamer (Hrsg.): 100 Jahre Landkreis Schwabach (1862–1962). Ein Heimatbuch. Schwabach 1964, DNB 984880232, S. 640–641.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 79.
Weblinks
- Theilenberg in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Theilenberg in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 22. September 2019.
- Theilenberg im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- ↑ a b Einwohnerzahlen auf der Website grossweingarten.de
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 79. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: dáilnbęɘχ
- ↑ Theilenberg im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- ↑ E. Wagner: Stadt und Landkreis Schwabach, S. 79.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 77.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 424.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 488.
- ↑ Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 91 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 220 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1090, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1258, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1192 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1266 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1304 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1128 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 826 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 181 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 349 (Digitalisat).
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Katholische Pfarrkirche St. Wenzeslaus Theilenberg
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Theilenberg mit Kirche St. Wenzelaus.
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Friedhof und alter Stodl in Theilenberg
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Stadt Spalt (Ortsteil Theilenberg) Am Weg nach Untererlbach
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Die Burg Wernfels von Theilenberg aus gesehen