Thea Bry

Thea Bry (* 15. Mai 1911 in Köln, Deutsches Kaiserreich; † 29. November 2000, Vereinigte Staaten), geborene Hackelberg, war eine deutsch-US-amerikanische Psychiaterin und Lehranalytikerin.[1]

Leben

Bry wurde als einziges Kind des wohlhabenden jüdischen Pelzhändlers Louis Hackelberg (1890–1975) und seiner Frau Martha (1887–1979) geboren. Nach ihrem Abitur an der „Städtischen Studienanstalt der realgymnasialen Richtung zu Berlin“ im Jahr 1931 begann sie ein Medizinstudium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. In dieser Zeit lernte sie den Jurastudenten Gerhard Bry (1911–1996) kennen, der 1932 Mitglied der Gruppe Neu Beginnen wurde. Später hatte sie Lehranalysen unter anderem bei Carl Müller-Braunschweig, brach diese aber unter dem Vorwand ab, sich als Jüdin bei einem Nicht-Juden unverstanden zu fühlen und um Gerhard Bry nicht zu gefährden. Im Herbst 1932 ging sie nach Palästina, Bry begleitete sie bis nach Italien. Nach einer so genannten „Passport Marriage“ mit John Henkin kehrte Thea Henkin 1934 nach Berlin zurück und wechselte vom Medizin- zum Psychologiestudium. Sie emigrierte mit Gerhard Bry 1936 nach Großbritannien und von dort 1939 in die USA. Sie heirateten 1939.

Bry arbeitete an der Fairleigh Dickinson University und dann im Vorschulprogramm der Gemeinde Newark. Sie war Mitbegründerin des YCS Institute for Infant Mental Health und setzte sich zeit ihres Lebens für die Verbesserung des Verständnisses von Kindern und Eltern und deren Beziehungen untereinander ein.[2]

Thea Bry Award

Seit 2002 wird alljährlich der YCS Thea Bry Award an Personen des öffentlichen Lebens verliehen, die sich in herausragender Weise für die Belange von Kindern und Familien einsetzen. Verliehen wurde er unter anderem an:[3]

  • 2002 – Dr. Ernest May
  • 2003 – Cecilia Zalkind
  • 2004 – Herb and Andrea Ouida
  • 2005 – Senator Loretta Weinberg
  • 2006 – Dr. June Moss Handler
  • 2007 – Bob McGrath (Sesame Street)
  • 2008 – Rev. Darrell Armstrong

Literatur

  • Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983 ISBN 3-598-10089-2, S. 163. Artikel zu Gerhard Bry mit einer Kurzbiografie zu Thea Bry bis ca. 1980

Einzelnachweise

  1. Zero to three, Band 21, National Center for Clinical Infant Programs (U.S.), Seite 104
  2. https://www.expertclick.com/NRWire/Releasedetails.aspx?id=4895
  3. Call for Nominations for the 2008 Thea Bry Award (Memento des Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.preventchildabusenj.org (englisch; Microsoft-Word-Datei; 125 kB)