The Tornados

The Tornados (nicht zu verwechseln mit der US-amerikanischen Surf-Rock-Band The Tornadoes) waren eine britische Instrumental-Rock-Band der 1960er Jahre. Die Bandgeschichte begann 1961 mit der Gründung durch den britischen Produzenten Joe Meek und endete mit dessen Tod 1967.

Geschichte

Auf der Suche nach einer Begleitband für seine zahlreichen Vertragskünstler suchte der Produzent Joe Meek 1961 per Annonce nach fünf Musikern. Unter anderem meldeten sich Clem Cattini und Alan Caddy, die schon bei Johnny Kidd & the Pirates gespielt hatten, sowie der Deutsche Heinz Burt. Burt verließ die Gruppe 1963 und startete eine Solokarriere als Sänger, aber mit recht mäßigem Erfolg. Sein einzig weitgehend bekannter Titel blieb Just like Eddie.

Die Tornados waren unter anderem im Hintergrund bei John Leyton und Billy Fury zu hören. Meek, der selbst kein Instrument spielen oder singen konnte, hatte ein großes Gespür für Musik und komponierte selbst einige Titel, die die Tornados dann einspielten.

Zwar war der ersten Single Love and Fury noch kein Erfolg beschieden, aber mit der zweiten Single gelang ihm ein Geniestreich. Benannt nach dem US-amerikanischen Kommunikationssatelliten Telstar wurde ihr zweites Instrumentalstück ein Ohrwurm und Millionenseller. Nicht nur in Großbritannien wurde es ein Nummer-eins-Hit, in den USA waren die Tornados die erste britische Band, die dort die Charts in der Zeit vor der Beatlemania anführten.[1] Auch in Deutschland kamen sie mit dem Titel bis auf Platz 6 und bekamen für 500.000 verkaufte Platten eine Goldene Schallplatte von ihrem Musiklabel.

Trotzdem blieben die Tornados weiterhin in erster Linie eine Begleitband, und die Mitglieder wechselten so schnell, dass Ende 1964 kein Musiker aus der Zeit ihres größten Hits mehr übrig war. Und ebenso schnell ging es auch mit ihren Hits abwärts. Folgte mit Globetrotter noch ein Top-5-Hit in England, so waren die nächsten beiden Singles nur noch unter den Top 20 und zwei weitere Singles nur noch unter ferner liefen.

Mit Joe Meeks Tod endete 1967 auch die Geschichte der Tornados. 1975 kamen vier der fünf Originalmitglieder zwar noch einmal als New Tornados zusammen, ihrer Neuaufnahme von Telstar wurde aber kaum Beachtung geschenkt. Am 15. Juni 2013 starb Keyboarder Roger LaVern.[2]

Diskografie

Alben

  • 1963: Away from It All
  • 1972: Yesterday's Pop Scene
  • 1974: Remembering

EPs

  • 1962: The Sounds of the Tornados
  • 1962: Telstar
  • 1962: More Sounds from the Tornados
  • 1963: Tornado Rock

Singles

JahrTitel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[3]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE UK
1962TelstarDE6
Gold
Gold

(20 Wo.)DE
UK1
(25 Wo.)UK
Verkäufe: + 500.000[4][5]
1963GlobetrotterUK5
(11 Wo.)UK
RobotUK17
(12 Wo.)UK
The Ice Cream ManUK18
(9 Wo.)UK
DragonflyUK41
(2 Wo.)UK

Weitere Singles

  • 1962: Love and Fury
  • 1964: Joystick
  • 1964: Monte Carlo
  • 1964: Exodus
  • 1965: Granada
  • 1965: Early Bird
  • 1965: Stingray
  • 1966: Pop-Art Goes Mozart
  • 1966: Is That a Ship I Hear
  • 1975: Telstar 75
  • 1989: Telstar (Galactic Mix)

Besetzung

Erste Besetzung

Weitere Mitglieder (unvollständig)

  • Brian Gregg – Bass
  • Ray Randall – Bass
  • Bryan Irwin – Gitarre
  • Stuart Taylor – Gitarre
  • Roger Warwick – Saxophon
  • Dave Watts – Keyboard
  • Dave Cameron – Gitarre

Trivia

Tornados-Gitarrist George Bellamy ist der Vater von Matthew Bellamy, Sänger und Gitarrist der englischen Rockband Muse.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Bronson, Fred: The Billboard Book of Number One Hits. 3. überarbeitete und erweiterte Aufl. New York City, New York: Billboard Publications, 1992, S. 120
  2. Roger LaVern Obituary. In: The Daily Telegraph, 28. Juni 2013 (englisch). Online abgerufen am 28. Juni 2013.
  3. Chartquellen: DE UK
  4. Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Norderstedt 2000, ISBN 3-922542-24-7, S. 205.
  5. Günter Ehnert: Hit Bilanz – Deutsche Chart Singles 1956–1980. 1. Auflage. Verlag populärer Musik-Literatur, Norderstedt 2000, ISBN 3-922542-24-7, S. 446.

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