Thalia-Theater (Bremen)
Thalia-Theater | |
Lage | |
Adresse: | Neustadtswall 24 |
Stadt: | Bremen |
Koordinaten: | 53° 4′ 17″ N, 8° 47′ 44″ O |
Architektur und Geschichte | |
Eröffnet: | 1908 |
Zuschauer: | 700, ab 1911 400, ab 1924 800 Plätze |
Benannt nach: | Thalia, Muse der komischen Dichtung und der Unterhaltung (1909) |
Umbau 1910/1911 und im Winter 1924 |
Das Thalia-Theater im Stadtteil Neustadt war ca. von 1908 bis 1939 ein Privattheater in Bremen am Neustadtswall 24. Erbaut wurde es 1907 und am 16. Mai 1909 als ständiges Theater für die Bremer Neustadt eröffnet.
Geschichte
Eigentümer und Theaterdirektor war Gevert Flathmann (1873–1937).
Die Leitung des Thalia-Theaters hatte 1909–1910 Emile Evrard. Das Thalia-Theater wandte sich dabei zunächst als privates Vorstadttheater und Kleinkunstbühne in erster Linie an ein Publikum, das unterhalten werden wollte. Dennoch bot es unter der Leitung von Evrard und in Zusammenarbeit mit dem Lehrer, Theaterkritiker und Generalsekretär des Goethebundes in Bremen, Johannes Wiegand, auch dem modernen Schauspiel eine Bühne. Bereits 1910 allerdings genügte das Thalia-Theater räumlich nicht mehr den Ansprüchen des Publikums und durfte behördlicherseits zunächst nicht mehr als Theater geführt werden. In direkter Nachbarschaft unter der Adresse Neustadtswall 28 eröffnete daraufhin im August 1910 das Bremer Schauspielhaus, das Wiegand zusammen mit dem habilitierten Literaturwissenschaftler Eduard Ichon geplant und gegründet hatte. Wiegand übernahm dort die künstlerische Leitung, Ichon wurde Regisseur. Evrard verließ das Thalia-Theater und wurde Geschäftsführer beim Bremer Schauspielhaus.
1922 fanden Gastspiele des Hamburger Volkstheater-Ensembles statt.
Neben dem staatlichen Stadttheater (1400 Plätze) und dem privatwirtschaftlich geführten Schauspielhaus (830 Plätze) war das Thalia-Theater um 1925 nach einem Umbau mit 800 Plätzen das drittgrößte Theater in Bremen. Als Besucherorganisation fungierte der Plattdeutsche Verein Neustadt mit 400 Mitgliedern (1937).
Spielplan (Auswahl)
- 29. Januar 1910: Adolph L’Arronge: Hasemanns Töchter. Volksstück in 4 Akten. Bloch, Berlin 1877.
- 9. August 1910: William Shakespeare: Ende gut, alles gut. (Letzte Aufführung unter der Direktion von Evrard).
- 5. Juni 1917: Gustav Püttjer: Die Rache des Verschmähten. Schauspiel in 5 Akten. Uraufführung.
- 5. Oktober 1934: Ludwig Spannuth-Bodenstedt: Thetje, die Perle der Garnison (Im Krug zum grünen Kranze). Militärschwank in einer Bearbeitung von Fritz Meyerhold mit Musik- und Tanzeinlagen der Ballettgruppe des Theaters.
- 14. August 1936: Guschi op de Glitsch. Beginn der Winterspielzeit 1936/1937.[1]
- 9. Oktober 1936: Fritz Meyerhold: Fischluzi. Bremer Volksstück mit Gesang und Tanz (nach einer Idee von C. Brinkmann, Musik: Eugen Claasen). Uraufführung.[2][3] 100 Aufführungen bis 26. Januar 1937.[4]
- 26. August 1938: Karl Bunje: De Voß in´e Fall. Komödie in 3 Akten.
Quellen
- Neuer Theater-Almanach, 1911.
- Neuer Theater-Almanach, 1912.
- Deutsches Bühnenjahrbuch, 1918.
- Deutsches Bühnenjahrbuch, 1922.
- Deutsches Bühnenjahrbuch, 1927.
- Deutsches Bühnenjahrbuch, 1937.
- Bremer Schauspielhaus: Forster-Burggraf eröffnet die neue Spielzeit. In: Bremer Zeitung, 25. August 1934, S. 1.
- Thalia-Theater. In: Bremer Zeitung, 4. Oktober 1934, 1. Beilage zu Nr. 274.
- Jubiläum im Bremer Schauspielhaus. In: Bremer Zeitung, 25. Januar 1935, S. 1.
- 30 Jahre Thalia-Theater. In: Bremer Zeitung, 15. August 1937, 2. Beilage.
- "De Voß in´e Fall". Vielversprechende Eröffnung der Winterspielzeit des "Thalia-Theaters". In: Bremer Zeitung, 28. August 1938, 2. Beilage.
- Ichon, Eduard: Zwanzig Jahre Bremer Schauspielhaus 1910–1930, Verlag Werbezentrale Hansa – Albert Wichelhaus, Bremen, 1930.
Einzelnachweise
- ↑ Kleine Theaternachrichten. In: Die Bühne, 2. Jahrg., Heft 18. 15. September 1936, abgerufen am 25. März 2021.
- ↑ Kleine Theaternachrichten. In: Die Bühne, 2. Jahrg., Heft 18. 15. September 1936, abgerufen am 25. Februar 2021.
- ↑ Fritz Peters: 9. Oktober 1936. In: Bremen zwischen 1933 und 1945: Eine Chronik von Fritz Peters. Hrsg.:Historische Gesellschaft in Bremen. 1951, abgerufen am 25. Februar 2021.
- ↑ Fritz Peters: 26. Januar 1937. In: Bremen zwischen 1933 und 1945: Eine Chronik von Fritz Peters. Hrsg.:Historische Gesellschaft in Bremen. 1951, abgerufen am 26. Februar 2021.