Thalassophobie

Als Thalassophobie (von altgriechisch θάλασσαthálassa, deutsch ‚Meer‘, und φόβοςphóbos, deutsch Furcht) wird die Angst vor größeren oder tieferen Gewässern wie dem Meer, Ozeanen oder Seen oder auch vor der Seefahrt bezeichnet.[1][2][3] Angst vor Wasser selbst wird demgegenüber Aquaphobie genannt. In krankhaft gesteigerter Form[3] erschwert Thalassophobie für Betroffene mit der See verbundene Tätigkeiten.[4] Daneben wird der Begriff auch gelegentlich verwandt, um im Binnenland lebende antike Völker zu charakterisieren, die – im Gegensatz zu den an der Küste lebenden Seefahrervölkern der Thalassokratien – von der Seefahrt Abstand nahmen oder sich ihr nur zögerlich zuwandten.[5][6]

Die Furcht vor der Tiefe wird auch in der populären Literatur und Kunst als Motiv des Grauens aufgegriffen.[7]

Einzelnachweise

  1. Brockhaus, die Enzyklopädie: Deutsches Wörterbuch III. RICK-Z 1996
  2. Klinisches Wörterbuch Die Kunstausdrücke der Medizin Von Otto Dornblüth, Emil Bannwarth, Wilibald Pschyrembel. 1894 Google Vorschau
  3. a b Christoff Zalpour (Hrsg.): Springer Lexikon Physiotherapie. Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-34730-6, S. 1014.
  4. Dennis Graver: Advanced Diving: Technology and Techniques. National Association of Underwater Instructors, Montclair 1989, ISBN 0916974391, S. 72.
  5. Karl Polanyi: Suggested subjects for our interdisciplinary project, Memo 1, 1954. In: Karl Polanyi, Conrad M. Arensberg (Dir.): Selected memoranda on economic aspects of institutional growth, 1957, Band IV, S. 5–7. Columbia University Interdisciplinary Project, 1953–1958. Ursprünglich nicht zur Veröffentlichung bestimmt, aber online auf der Website der University of California San Diego.
  6. Raimund Schulz: Die Antike und das Meer. Primus Verlag, 2005, ISBN 9783896782618, S. 66.
  7. Seán J. Harrington: The Depths of our Experience: Thalassophobia and the Oceanic Horror. In: Jon Hackett, Seán Harrington (Hrsg.): Beasts of the Deep: Sea Creatures and Popular Culture. Indiana University Press; John Libbey Publishing, 2018, S. 27–40. doi:10.2307/j.ctt20krz85