Thüringer Strauchpappel
Thüringer Strauchpappel | ||||||||||||
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Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lavatera thuringiaca | ||||||||||||
L. |
Die Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Strauchpappeln (Lavatera) in der Unterfamilie der Malvoideae innerhalb der Familie der Malvengewächse (Malvaceae).
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Thüringer Strauchpappel wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 125 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter und Blüten des oberen Teils sind filzig mit Sternhaaren bedeckt (Indument). Die oberen Stängelblätter sind bis zu 10 Zentimeter lang, drei- bis fünflappig und maximal bis zur Mitte geteilt, die unteren Laubblätter sind fünfeckig.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober. Die Blüten stehen in einem lockeren, traubigen Blütenstand zusammen. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig und bei einem Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern radiärsymmetrisch. Der Außenkelch ist zu einer dreispaltigen Hülle verwachsen und kürzer als der Kelch. Die fünf genagelten Kronblätter sind 2,5 bis 4,5 Zentimeter lang, am Grund behaart, an der Spitze tief ausgerandet und rosafarben mit einer dunklen Aderung.
Die Teilfrüchte sind kahl und am Rücken runzelig.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 40 oder 44.[1]
Vorkommen
Im deutschsprachigen Raum ist sie fast überall nur eingeschleppt und unbeständig verwildert. Ureinheimisch ist sie wahrscheinlich nur im pannonischen Gebiet Österreichs, wo sie in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und im Burgenland zerstreut auftritt.
Die Thüringer Strauchpappel gedeiht am besten auf stickstoffreichen, feuchten Lehm- oder Tonböden, die etwas salzhaltig sein können. Sie bevorzugt sommerlich warme Lagen und besiedelt vorwiegend Ödland und Schwemmflächen an Flüssen, wächst aber auch im Ufergebüsch. Sie ist eine Charakterart des Verbands Arction, kommt aber auch in Gesellschaften der Ordnung Origanetalia vor.[1]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Lavatera thuringiaca erfolgte 1753 durch Carl von Linné. Ein Synonym für Lavatera thuringiacaL. ist Malva thuringiaca(L.) Vis.
Literatur
- Otto Schmeil, Jost Fitschen (Begr.), Siegmund Seybold: Die Flora von Deutschland und der angrenzenden Länder. Ein Buch zum Bestimmen aller wild wachsenden und häufig kultivierten Gefäßpflanzen. 95. vollst. überarb. u. erw. Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01498-2.
- Eckehart J. Jäger (Hrsg.): Exkursionsflora von Deutschland. Gefäßpflanzen: Grundband. Begründet von Werner Rothmaler. 20., neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2011, ISBN 978-3-8274-1606-3.
- Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). 2., korrigierte und erweiterte Auflage. Herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz. Ulmer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8001-4990-2.
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 3. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
Einzelnachweise
- ↑ a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. Seite 657–658.
Weblinks
- Thüringer Strauchpappel. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Lavatera thuringiaca L., Thüringer Strauchpappel. FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Fotos: Laubblatt, Frucht
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Lavatera thuringiaca
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Blütenstand
Taxonym: Lavatera thuringiaca ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Hausberg am Buschberg, Leiser Berge, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 485 m ü. A.
Plantarum indigenarum et exoticarum icones ad vivum coloratae, oder, Sammlung nach der Natur gemalter Abbildungen inn- und ausländlischer Pflanzen, für Liebhaber und Beflissene der Botanik /
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Habitus
Taxonym: Lavatera thuringiaca ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: Hausberg am Buschberg, Leiser Berge, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 485 m ü. A.
Autor/Urheber: Fab5669, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lavatera thuringiaca, botanical garden of Metz (France), august 2011
Autor/Urheber: Stefan.lefnaer, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Teilfrüchte/Samen
Taxonym: Lavatera thuringiaca ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9
Fundort: bei den Alten Schanzen, Floridsdorf, Wien - ca. 225 m ü. A. (leg.: 2015-07-17)