Thái Nguyên (Stadt)

Thái Nguyên
Thái Nguyên (Vietnam)
Thái Nguyên
Basisdaten
Staat:Vietnam Vietnam
Provinz:Thái Nguyên
ISO 3166-2:VN-69
Koordinaten:21° 36′ N, 105° 51′ O
Bevölkerung
Einwohner der Stadt:307.318 (2009)
Weitere Informationen
Vorwahl:+84 (0)
Zeitzone:UTC+7:00
Blick auf die Stadt

Thái Nguyên ist eine Stadt in der Provinz Thái Nguyên in Vietnam. Sie liegt am Ufer des Flusses Cầu. Beim Zensus 2009 lag die Einwohnerzahl der Kernstadt bei 199.732 (Zensus 1999: 154.274).[1] Die bezirksfreie Stadt Thái Nguyên hatte 2009 eine Einwohnerzahl von 307.318. Die Stadt bildet den Sitz der Verwaltung der gleichnamigen Provinz Thái Nguyên. Die Stadt ist in 11 Kommunen gegliedert und besitzt den Status einer Provinzstadt der 1. Klasse.

Geschichte

Die Stadt spielte eine wichtige Rolle in den Unabhängigkeitskämpfen Vietnams während der französischen Kolonialzeit. Der Aufstand von Thái Nguyên im Jahr 1917 war der "größte und zerstörerischste" antikoloniale Aufstand in Französisch-Indochina zwischen der Befriedung von Tonkin in den 1880er Jahren und dem Aufstand von Nghe-Tinh in den Jahren 1930/31. Im August 1917 meuterten vietnamesische Gefängniswärter des Gefängnisses von Thái Nguyên, dem größten Gefängnis der Region. Mit Hilfe der freigelassenen Insassen – sowohl gewöhnliche Kriminelle als auch politische Gefangene – und Waffen, die aus dem Provinzarsenal erbeutet wurden, konnten die Rebellen die Kontrolle über die örtliche Verwaltung übernehmen. Der Aufstand konnte erst nach 6 Monaten von den Franzosen niedergeschlagen werden.[2]

Während des Ersten Indochina-Krieges spielte die Provinz eine wichtige Rolle als sicherer Rückzugsort für die Việt Minh. 1956 wurde die Stadt zum Hauptquartier der nördlichsten Militärregion namens Viet Bắc bis zur Wiedervereinigung 1975.

Die ursprüngliche Kleinstadt wurde 1962 zu einer Stadt erhoben.

Wirtschaft

Die Stadt ist bekannt für ihren grünen Tee, der in der Umgebung angebaut wird und von der Stadt aus ins Ausland exportiert wird. Mit der Gründung der Thái Nguyên Iron & Steel Company (TISCO) im Jahr 1959 wurde die Stadt auch zum Zentrum einer aufstrebenden metallurgischen Industrie. Das neue Werk produzierte im November 1963 ihr erstes Gusseisen. Bereits wenige Wochen nach Ende der amerikanischen Terror-Luftangriffe begannen Fachkräfte aus der DDR Wiederaufbauhilfe zu leisten.[3] 2009 wurde sie von einem vollständig staatlichen Unternehmen in eine teilweise privatisierte Aktiengesellschaft umgewandelt. 2019 wurde das Unternehmen zahlungsunfähig.[4]

Bildung

Die Thái Nguyên-Universität (TNU) ist eines der wichtigsten regionalen Universitätssysteme in Vietnam und bedient die gesamte nördliche Bergregion mit mehr Ablegern als jede andere Stadtuniversität außer denen von Hanoi und Ho-Chi-Minh-Stadt. 1994 wurden diese vielen Lernzentren unter einer allgemeinen Verwaltung zusammengefasst. Zu ihr gehören sieben Hochschulen (Colleges), eine Schule für Fremdsprachen und eine Internationale Schule.

Persönlichkeiten

  • Vũ Thị Hương (* 1986), Sprinterin

Galerie

Weblinks

Commons: Thai Nguyen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Thai Nguyen | Vietnam. Abgerufen am 13. Oktober 2019 (englisch).
  2. Peter Zinoman: Colonial Prisons and Anti-colonial Resistance in French Indochina: The Thai Nguyen Rebellion, 1917. In: Modern Asian Studies. Band 34, Nr. 1, ISSN 1469-8099, S. 57–98, doi:10.1017/S0026749X00003590 (cambridge.org [abgerufen am 13. Oktober 2019]).
  3. Mosler, Günter; Vietnam 1973-1974: ein DDR-Auslandskader erzählt; Leipzig 2013 (Engelsdorfer)
  4. admin@steelguru.com: State owned Thai Nguyen Iron and Steel faces bankruptcy in Vietnam. Abgerufen am 13. Oktober 2019 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Vietnam-TISCO-steel-gate&stack.JPG
Autor/Urheber: Joel Bradshaw, Lizenz: CC0
Gateway to TISCO steel mill, Thai Nguyen, Vietnam. TISCO was Vietnam's first steel mill, founded in 1959.
Bảo tàng Văn hóa các Dân tộc Việt Nam.jpg
Autor/Urheber: [Tycho] talk , http://shansov.net, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Museum of Ethnic Culture, Thái Nguyên province, Vietnam.
Vietnam location map.svg
Autor/Urheber: Uwe Dedering, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Location map of Vietnam.

Equirectangular projection. Strechted by 104 %. Geographic limits of the map:

  • N: 24.0° N
  • S: 8.0° N
  • W: 101.8° E
  • E: 110.3° E

Paracel Islands (map between). Equirectangular projection. Stretched by 52%. Geographic limits of the map:

  • N: 17°15′ N
  • S: 15°45′ N
  • W: 111°00′ E
  • E: 113°00′ E

Spratly Islands (map below). Equirectangular projection. Stretched by 41.6%. Geographic limits of the map:

  • N: 12°00' N
  • S: 6°12' N
  • W: 111°30' E
  • E: 117°20' E
Tea-pot.JPG
Autor/Urheber: Joel Bradshaw, Lizenz: CC0
Giant teapot outside Tân Cương Tea Factory, Thai Nguyen City, Vietnam
ThaiNguyenUniversity-mainadmin-bldg.JPG
Autor/Urheber: Joel Bradshaw, Lizenz: CC0
Main administration building, Thai Nguyen University, Thai Nguyen, Vietnam