Textur (Oberflächenattribut)

Textur eines Denimstoffes (Jeansstoff).

Die Textur (von lateinisch textūra: Bauart, Gewebe, das Weben, Zusammenfügung, englisch: texture) bezeichnet die Oberflächenstruktur bzw. die Beschaffenheit von Oberflächen eines Gegenstandes. Ursprünglich stammt der Begriff aus der Textilindustrie. Die Textur spielt eine Rolle in der Natur, in der Architektur (Herstellung und Verwendung von Baumaterialien), im Design (bei Gebrauchsgegenständen) und in der Kunst (Malerei, Zeichnung, Plastik).[1]

Textur von Gegenständen

Die Textur bezeichnet meist die Oberflächenstruktur von natürlichen Gegenständen. Das kann das Fell eines Tieres sein, die Haut eines Menschen, die Maserung von Holzflächen oder die mit Pilzen besetzte Oberfläche eines verfaulten Apfels.[2]

Daneben kann die Textur auch die äußere Abschlussfläche von künstlichen Gegenständen bezeichnen. Das kann die erhabene Musterung von Gewebe, Tapeten, Textilien, verputzten Wänden[3] oder ein Korbgeflecht sein. Meist verbirgt die Textur die innere Struktur als umschließende Haut, seltener lässt sie die innere Struktur erkennen. Während die samtige Haut eines Pfirsichs keine Informationen zur inneren Struktur zulässt, weist die Textur von Granit auf die innere, körnige Struktur hin.

Physische und visuelle Textur

Es lassen sich zwei Arten von Texturen unterscheiden: die physische und die visuelle Textur. Die physische Textur (auch fühlbare, haptische, taktile, tatsächliche Textur) beschreibt die dreidimensionale Oberflächenstruktur eines festen Gegenstandes. Sie bezieht sich auf die unmittelbar fühlbare Haptik der Oberfläche, die auch visuell wahrgenommen wird.[4]

Eine rein visuelle Textur (auch implizite, sichtbare Textur) imitiert (simuliert) lediglich den visuellen Eindruck einer physischen Textur von Gegenständen in einem zweidimensionalen Bild. Dieses kann fotografiert, gedruckt, gemalt oder gezeichnet sein. Auch wenn das Bild zweidimensional bleibt, nimmt die Betrachterin oder der Betrachter einen dreidimensionalen Gegenstand wahr. Manchmal geben visuelle Texturen nicht die Oberfläche eines realen Gegenstandes wieder. Stattdessen können sie abstrakt, phantasievoll oder unnatürlich gestaltet sein, um einen Gegenstand interessanter aussehen zu lassen oder um einen bestimmten Effekt zu erzeugen.[5]

Vergängliche Textur

Einen Sonderfall bilden flüssige und gasförmige Gegenstände wie Blasen, Feuer, Flüssigkeiten, Rauch, Schaum, Wasser und Wolken. Da die Texturen vergänglich sind, lassen sie sich nicht physisch durch Berühren erfassen, sondern nur visuell.

Eigenschaften einer Textur

Eine Textur ist häufig glatt oder rau, hart oder weich, fein oder grob, matt oder glänzend usw. Andere Eigenschaften können sein: borstig, cremig, elastisch, flockig, gehäkelt, geschnitzt, gewellt, rissig, sauber, schaumig, schmutzig, schraffiert, staubig, verrostet u.v.m.[6] Außerdem kann eine Textur aus gleichen, ähnlichen oder auch unterschiedlichen Grundelementen bestehen. Diese können geordnet – regelmäßig oder ungeordnet – zufällig und in unterschiedlich großen Abständen verteilt sein. Wichtig ist, dass eine gewisse räumliche Homogenität bzw. eine geometrische Repetition vorliegt.[7]

Am bedeutendsten wird die Textur durch das Relief bestimmt. Je nachdem, ob die Oberfläche glatt ist oder größere Höhenunterschiede aufweist, kann sich eine Licht- und Schattenbildung entfalten. Schließlich beeinflusst die Durchlässigkeit die Fühl- und Sichtbarkeit einer Texturschicht sowie der darunterliegenden Elemente.[8] Die bereits in Materialien vorhandenen Texturmerkmale können artifiziell geändert werden (Texturanpassung bzw. in der Textilindustrie spricht man auch von Texturierung) durch Prägung, Glättung, Aufrauung oder Änderung von Mustern.

Textur in virtuellen Darstellungen

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Textur von Lava und Gestein in einem Computerspiel

Bei der dreidimensionalen Darstellung in Software, wie Computersimulationen in Spielen oder CAD-Anwendungen, kommt der Textur eine bedeutende Rolle zu, um den Realismus zu erhöhen.[9]

Siehe auch

  • Textur in der Kunst

Einzelnachweise

  1. Textur. In: Glossar der Bildphilosophie.
  2. Laszlo Moholy-Nagy: Von Material zu Architektur. In: Hans M. Wingler (Hrsg.): Neue Bauhausbücher. Band 14. Faksimile der 1929 erschienenen Erstausgabe mit einem Aufsatz von Otto Stelzer und einem Beitrag des Herausgebers. Florian Kupferberg Verlag, Mainz 1968, S. 33, 40–42.
  3. Ludger Alscher u. a. (Hrsg.): Lexikon der Kunst. 1. Auflage. Band 5. Stichwort: Textur. VEB E. A. Seemann, Buch- und Kunstverlag, Leipzig 1978, S. 88 und 89.
  4. What is a Texture? The University of Auckland, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  5. Thomas Schatz: Einführung zur Textur. In: kunstunterricht.ch. Juli 2023, abgerufen am 29. Mai 2024 (deutsch).
  6. Texture in Art. In: Docent Training. Juried Fine Arts Exhibition 2017 and FRESH AIR, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  7. What is a Texture? The University of Auckland, abgerufen am 29. Mai 2024 (englisch).
  8. Thomas Schatz: Einführung zur Textur. In: kunstunterricht.ch. Juli 2023, abgerufen am 29. Mai 2024 (deutsch).
  9. Paul Heinzlreiter: Realistische Echtzeitdarstellung von Wolkenformationen in virtuellen Umgebungen. Diplomarbeit, Institut für Technische Informatik und Telematik, Johannes Kepler Universität Linz. Linz 2001 (jku.at [PDF; abgerufen am 31. Dezember 2016] Beschreibung von Wolkentexturen in virtuellen Darstellungen).

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This graphic represents a slice of the spider-web-like structure of the universe, called the "cosmic web." These great filaments are made largely of dark matter located in the space between galaxies. Credit: NASA, ESA, and E. Hallman (University of Colorado, Boulder)
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Die Orangenschale schützt die Frucht. Ihre mit kleinen Kratern übersäte Textur lässt keine Rückschlüsse auf die innere Struktur der Orange zu.
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Die Textur von Vliestapete.
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Hochglanz-polierte Wandfliesen aus Larvikit-Stein (nach der norwegischen Stadt Larvik) im Flughafen Amsterdam Schiphol. Die Granit-ähnliche, körnige, visuelle Textur der Wand zeigt die innere Struktur des Steins.
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Macro texture of a worn out tennis ball with yellow felt.
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Texture of rocks, Karystos, Euboea, Greece
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Fotografía de Pablo Alberto Salguero Quiles de la textura del tronco de Ginkgo biloba de las Ginkgoaceae, se le supone nativo de China. En España se le llama Arbol de los cuarenta escudos. La fotografía está realizada en el Real Jardín Botánico de Madrid. España.

El 4 de Abril de 2007.
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Dreidimensionales Illusionsbild (Das magische Auge). Bei entspanntem, starren Blick auf das Bild sieht man vier Ausbuchtungen in einer Fläche.
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PC air inlet grille. Rhombus shaped texture
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Rajesh Dangi,Bangalore, Rohu Fish Scales, HAL Market, Jun 2007
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Teer-Textur
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Damenschuh mit Fischschuppen-Optik
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"Stacked Barrels"
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Bild einer Katze, Offsetdruck (Vierfarbdruck), visuelle Textur aus Punkten.
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Wenn Eisberge kentern und ihre Unterwasseranteile entblößen, erkennt man sehr oft die waffelartige Oberflächenstruktur der Eiswände.
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Stratocumulus clouds above the northwestern Pacific Ocean, about 460 miles east of northern Honshu, Japan. This is a descending pass with a panoramic view looking southeast in late afternoon light with the terminator (upper left). The cloud pattern is typical for this part of the world. The low clouds carry cold air over a warmer sea with no discernable storm pattern.


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On Jan. 4 a large presence of stratocumulus clouds was the central focus of camera lenses which remained aimed at the clouds as the Expedition 34 crew members aboard the International Space Station flew above the northwestern Pacific Ocean about 460 miles east of northern Honshu, Japan. This is a descending pass with a panoramic view looking southeast in late afternoon light with the terminator (upper left). The cloud pattern is typical for this part of the world. The low clouds carry cold air over a warmer sea with no discernable storm pattern.
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Denim, the jeans fabric