Teufelskadrich bei Lorch

Teufelskadrich bei Lorch

Blockhalde (Rossel) am Teufelskadrich bei Lorch

Lagezwischen Lorch am Rhein und Assmannshausen, Rheingau-Taunus-Kreis
Kennung5913-306
WDPA-ID165864
Natura-2000-IDDE5913306
FFH-Gebiet380 ha
Geographische Lage50° 0′ N, 7° 52′ O
Teufelskadrich bei Lorch (Hessen)
(c) Karte/Map: NordNordWest/Lencer, Lizenz/Licence: Creative Commons by-sa-3.0 de
EinrichtungsdatumFebruar 2000
f6

Der Teufelskadrich bei Lorch im Kammerforst im Rheingau-Taunus-Kreis ist ein ca. 380 ha großes Gebiet von bewaldeten Steinhängen, die steil ins Rheintal abfallen und zählt zum europaweiten Schutzgebiet Natura 2000.[1] Die höchste Erhebung mit 415 m ü. NHN ist der Teufelskadrich selbst.[2]

Geschichte

Als Kadrich (auch Katerich, Kaarisch oder Kaarech) wurden Schleifrinnen zum Holztransport aus dem Hinterland ins Rheintal hinab bezeichnet. Dazu wurden meist natürliche Geländeeinschnitte oder Erosionsrinnen genutzt. Mit dem Begriff Kadrich werden bis heute im unteren Rheingau in Lorch auch die gemauerten Flutgräben der Weinbergsgemarkung, die sich von der Höhe zum Rhein hin ziehen und der Wasserableitung bei Starkregen dienen, bezeichnet.

An den Unterhängen des Kadrich wurde Wein- und Obstbau noch bis ins 20. Jahrhundert betrieben und an den weniger steilen Hängen erfolgte eine Niederwald-Nutzung, um Pfähle für den Weinbau und Eichenlohe für die Gerberei zu gewinnen. Die offenen Steinbrüche, in denen Quarzit abgebaut wurde, haben die Landschaft deutlich geprägt.

Schutzgebiet

1995 erfolgte eine erste Ausweisung eines 138 ha großen Gebietes als Naturschutzgebiet,[3] 2000 eine erste Erfassung und 2004 dann die Sicherung als Natura 2000-Gebiet.[1]

Geschützte Lebensräume und Arten nach der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie:

Tierarten:

Sage

Einer Sage nach wurde Garlinde, die Tochter des Ritters Sibo von Lorch, vom Teufel entführt und zu den Berggeistern auf den Gipfel des Kadrich gebracht. Jeder der sie retten wollte, wurde beim Versuch, den Kadrich zu ersteigen, von einem Steinregen getroffen und musste sich in Sicherheit bringen. Erst dem jungen Ritter Rudhelm gelang es schließlich mit Hilfe von Zwergen Garlinde zu befreien.[4]

Einzelnachweise

  1. a b Infotafel Teufelskadrich (Memento vom 5. Mai 2019 im Internet Archive) Regierungspräsidium Darmstadt
  2. Teufelskadrich bei GeoNames
  3. Verordnung über das Naturschutzgebiet „Teufelskadrich bei Lorch“ vom 18. September 1995
  4. Der Teufelskadrich (Memento vom 1. August 2017 im Internet Archive) Sagensammlung auf sagen.at

Quellen

Weblinks

Commons: Teufelskadrich bei Lorch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Naturschutzgebiet altes Schild.svg
Naturschutzgebietsschild in Westdeutschland, immer noch weit verbreitet und weiterhin offiziell in Hamburg, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern
Lorch am Rhein NSG Teufelskadrich (04).jpg
Autor/Urheber: Marion Halft, Lizenz: CC BY-SA 4.0
NSG Teufelskadrich bei Lorch. Das ca. 380 ha große Waldstück liegt im Taunus zwischen Assmannshausen und Lorch im Rheingau. Hier: Stein­- und Blockschutthalde, auch Rossel genannt.