Teufelsküche (Obergünzburg)
Die Teufelsküche ist eine Hangrutschung bei Obergünzburg im schwäbischen Landkreis Ostallgäu in Bayern.
Lage
Die Rutschung befindet sich im Tal der östlichen Günz zwischen Obergünzburg und Ronsberg. Sie besteht aus haushohen Felsblöcken, die nach der letzten Eiszeit aus der Steilwand des Tales herausgebrochen und den Hang hinuntergerollt oder -gerutscht sind.
Entstehung
Die Schotter, aus denen die Nagelfluhblöcke der Teufelsküche und die Steilwand oberhalb bestehen, entstanden in der Mindelkaltzeit vor 475.000 bis 370.000 Jahren. Während dieser Zeit erreichte der Illergletscher seine größte Ausdehnung und lagerte bis zu 25 Meter mächtige Schotterschichten ab. Die einzelnen Steine wurden durch Kalk miteinander verbunden und bildeten ein Konglomerat, das als Nagelfluh bezeichnet wird.[1]
Die Östliche Günz grub sich tief durch die eiszeitlichen Schotter hindurch in die darunter liegende Schicht der Süßwassermolasse ein. Diese Sedimente, bestehend aus Sand und Mergel, bildeten einen instabilen Untergrund, so dass es nach der Würmkaltzeit, der jüngsten großräumigen Vergletscherung des Alpenraums, die vor 10.000 Jahren endete, zu großflächigen Felsstürzen kam.[2]
Geotop
Die Teufelsküche Obergünzburg ist vom Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) als geowissenschaftlich wertvolles Geotop (Geotop-Nummer: 777R001) und als Naturdenkmal ausgewiesen.[3] Es wurde auch vom LfU mit dem offiziellen Gütesiegel Bayerns schönste Geotope ausgezeichnet.[2]
Erreichbarkeit
An der Straße zwischen Obergünzburg und Ronsberg befindet sich ein kleiner Parkplatz mit Hinweisschild, an dem ein Waldweg abzweigt. Von dort aus ist die Teufelsküche zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen.[4]
Legende
Der Legende nach lebte in der heutigen Teufelsküche vor vielen hundert Jahren ein Mann mit Frau und Kind. Die gesammelten Pflanzen und bei der Jagd erlegten Tiere wurden in der Felsenküche zubereitet. Eines Tages wurde die Familie durch blaue Kirschen vergiftet und der Mann verfluchte den Ort, kurz bevor er starb.[5]
Weblink
Einzelnachweise
- ↑ Bayerisches Landesamt für Umwelt: Teufelsküche bei Obergünzburg. In: Hundert Meisterwerke - Die schönste Geotope Bayerns. München 2012, ISBN 978-3-936385-89-2, S. 224f.
- ↑ a b Bayerns schönste Geotope, Teufelsküche Obergünzburg (abgerufen am 27. November 2017)
- ↑ Bayerisches Landesamt für Umwelt, Geotop Teufelsküche N von Obergünzburg (abgerufen am 22. März 2020).
- ↑ Teufelsküche und Dengelstein Allgäu Ausflüge
- ↑ Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Mai 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Höhlen bei Obergünzburg
Koordinaten: 47° 52′ 30,5″ N, 10° 24′ 55,4″ O
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(c) Richard Mayer, CC-BY-SA-3.0
Ronsberg
Als hier vor vielen hundert Jahren Manch wild Getier und Bären waren Erkor ein Mann als sichren Hort Für Frau und Kind sich diesen Ort Weil er sich nicht gekannt das Haus Grub er sich eine Höhle aus. Sie lebten gut in jenen Tagen Mit Pfeil und Bogen ging er jagen Viel junges Wild und frische Fische gab es in seiner Felsenküche Des Nachts wenns kalt und sternenhell Sie wärmten sich am Bärenfell So lebten Sie hier viele Jahre Gesund und ohne Müh und Plage Zum trinken gab es Beerenwein und so schlich sich das Unheil ein Der blauen Kirschen gift'ger Saft hat Weib und Kind dahinngerafft Bevor das Gift auch Ihn zernagte Er bitterböse Worte sagte. Den so berichtet die Legende, war der "TEUFELSKÜCHE" ende.