Teruel

Gemeinde Teruel

Teruel – Stadtansicht
WappenKarte von Spanien
Teruel (Spanien)
Teruel (Spanien)
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft:Aragonien Aragonien
Provinz:Teruel
Comarca:Comunidad de Teruel
Gerichtsbezirk:Teruel
Koordinaten:40° 21′ N, 1° 6′ W
Höhe:915 msnm
Fläche:440,41 km²
Einwohner:35.900 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:82 Einw./km²
Gründung:1171
Postleitzahl(en):44001
Gemeindenummer (INE):44216 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeisterin:Emma Buj
Website:sede.teruel.es/portal/
Lage des Ortes

Teruel hat 35.900 Einwohner (Stand 1. Januar 2022) und ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der autonomen Region Aragonien im östlichen Zentrum von Spanien. Das einzigartige Ensemble der Mudéjar-Architektur in Teruel wurde im Jahre 1986 zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt. Die Stadt liegt am Camino del Cid.

Lage und Klima

Teruel liegt am Zusammenfluss des Río Guadalaviar und des Río Alfambra; danach heißt der Fluss Turia. Die Stadt liegt in ca. 915 bis 930 m Höhe und ist gut 300 km (Fahrtstrecke) in östlicher Richtung von Madrid entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 415 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[2]

Bevölkerungsentwicklung

Jahr18571900195020002017
Einwohner9.50910.79718.74530.49135.484[3]

Die Mechanisierung der Landwirtschaft sowie die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe und der daraus resultierende Verlust an Arbeitsplätzen haben seit Beginn des 19. Jahrhunderts zu einer Landflucht und zu einem deutlichen Bevölkerungswachstum der Stadt geführt. In den 1970er Jahren wurden überdies mehrere Orte im Umland (Aldehuela, Campillo, Castralvo, Caudé, Tortajada, Valdecebros und Villalba Baja) eingemeindet.

Wirtschaft

Teruel war und ist das merkantile, handwerkliche und dienstleistungsmäßige Zentrum einer Vielzahl von vorrangig landwirtschaftlich orientierten Dörfern und Gemeinden im Umland. Früher spielten auch der Abbau von Kohle und Tonerden eine gewisse Rolle; in der Umgebung gibt es mehrere Kraftwerke. Der Tourismus spielt nur eine untergeordnete Rolle.

Flugzeugfriedhof

Der Flughafen Teruel dient primär als Flugzeugfriedhof und ist aufgrund seiner günstigen Mietkosten und günstiger klimatischer Bedingungen ein stark nachgefragter Standort zum Abstellen von temporär nicht benötigten europäischen Flugzeugen, etwa in Krisenzeiten. Auch das Zerlegen und Verwerten von letztlich nicht mehr benötigten und zu unwirtschaftlich gewordenen Flugzeugen, der Verkauf und Versand von Ersatzteilen sowie die Verschrottung von ausgedienten Flugzeugen finden sich in der Nachbarschaft des Flughafens.[4] Passagierverkehr findet nicht statt.[5]

Geschichte

Die Gegend um Teruel ist seit den Zeiten der Iberer besiedelt und wurde später von den Römern besetzt; aus dieser Zeit sind die Ortsnamen Turba und Turboleta überliefert. Von den Westgoten sind keine Spuren erhalten. Im 8. Jahrhundert drangen die arabisch-maurischen Heere bis weit in den Norden der Iberischen Halbinsel vor. Wahrscheinlich unter König Alfonso II. wurde die Region im Jahr 1171 christlich. Für seine Teilnahme an mehreren Kriegen zwischen den Königreichen Kastilien und Aragón erhielt Teruel im Jahr 1347 die Stadtrechte.[6]

Während des Spanischen Bürgerkrieges, in dem auch Teruel heftig umkämpft war (Schlacht von Teruel), traten u. a. aus Barcelona herangeführte Internationale Brigaden in die Kämpfe ein. Die Stadt wechselte mehrfach den Besitzer, wodurch sie praktisch vollständig zerstört wurde, bis General José Enrique Varela sie vom Río Alfambra aus eroberte. In der Schlacht von Teruel wurde das deutsche Junkers-Ju-87-Sturzkampfflugzeug erstmals eingesetzt. Nach der endgültigen Eroberung am 22. Februar 1938 durch Francos Truppen nutzte die Legion Condor auch kurzfristig den nördlich in Caudé gelegenen Flugplatz.

Sehenswürdigkeiten

Teruel – Mudéjar-Turm der Kirche San Martín

Neben den Mudéjar-Bauwerken, zu denen die Kathedrale Santa Maria und die Türme der Kirchen El Salvador, San Martín und San Pedro zählen, gehört auch das Mausoleum Los amantes de Teruel, das paläontologische Zentrum Dinópolis mit einer vielfältigen Fauna zu den touristischen Attraktionen der Stadt.

Am 7. Juli wird jährlich Teruels Patronatsfest mit charakteristischer Musik (Charanges), nächtlichen Tänzen und Stieren, die durch das Stadtzentrum getrieben werden, gefeiert. Teruel ist für seinen luftgetrockneten Schinken, seinen jamón serrano, berühmt.

In der Nähe von Teruel wurde bis 2020 das Braunkohlekraftwerk Teruel betrieben, dessen Kamin mit 343 Metern Höhe zu den höchsten Bauwerken in Europa gehört.

An der A-23, ca. 10 km nordwestlich von Teruel, befindet sich seit 2013 ein Flugzeugfriedhof. Die Abstellflächen des Aeropuerto Teruel werden für vorübergehend stillgelegte oder ausrangierte Flugzeuge genutzt.

Söhne und Töchter der Stadt

Weblinks

Commons: Teruel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Teruel – Klimatabellen
  3. Teruel – Bevölkerungsentwicklung
  4. Bericht in den ARD-Tagesthemen vom 21. Juni 2020
  5. Miquel Ros: Teruel Airport has no passengers, but it's running out of space | CNN. In: cnn.com. 22. Juni 2020, abgerufen am 13. Februar 2024 (englisch).
  6. Teruel – Geschichte

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  • N: 44.4° N
  • S: 34.7° N
  • W: 9.9° W
  • O: 4.8° O
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Escudo de la provincia de Teruel (Aragón, España): Escudo cuartelado, 1º de Aragón; 2º de azur, un toro arrestado de plata, surmontado de una estrella del mismo metal; 3º de plata, Santa María de la Ciudad y Comunidad de Albarracín; y 4º de plata, el castillo torreado de la ciudad y antiguo Corregimiento de Alcañiz, acostado de dos cañas. Sobre el todo, escusón de gules, cargado con la figura de San Jorge, patrono de Aragón, a caballo luchando contra el dragón. Timbre: Corona real abierta. Soportes: Una palma y un ramo de laurel. Escudo de la provincia de Teruel
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Vista parcial (occidental) de Teruel, con detalle del Seminario, año 2006.
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