Terni

Terni
?
Terni (Italien)
Terni (Italien)
StaatItalien
RegionUmbrien
ProvinzTerni (TR)
Koordinaten42° 34′ N, 12° 39′ O
Höhe130 m s.l.m.
Fläche211 km²
Einwohner107.165 (31. Dez. 2022)[1]
Postleitzahl05100
Vorwahl0744
ISTAT-Nummer055032
Bezeichnung der BewohnerTernani
SchutzpatronSan Valentino
(14. Februar)
Websitecomune.terni.it

Teilansicht von Terni

Terni (lateinisch Interamna Nahars) ist eine italienische Gemeinde im Süden der mittelitalienischen Region Umbrien. Terni ist Hauptstadt der Provinz Terni, Bischofssitz und die zweitgrößte Stadt Umbriens.

Die Fraktion Piediluco ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Geographie

Lage von Terni in der Provinz Terni

Terni liegt 130 m s.l.m. in einer Ebene am Fluss Nera, 100 km nordöstlich von Rom, 40 km nordwestlich von Rieti und 30 km südlich von Spoleto. Die Stadt hat 107.165 Einwohner (Stand 31. Dezember 2022) und eine Fläche von 211 km², was eine Bevölkerungsdichte von 528 Einwohnern pro km² ergibt. Terni liegt in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 1 650 GG.[3]

Zu den Ortsteilen gehören unter anderen Acquapalombo (517 m, ca. 30 Einwohner), Appecano (532 m, ca. 30 Einwohner), Battiferro (649 m, ca. 20 Einwohner), Campomaggiore (I. u. II., ca. 150 Einwohner), Castagna (258 m, ca. 30 Einwohner), Cecalocco (608 m, ca. 40 Einwohner), Cesi (437 m, ca. 650 Einwohner), Colle Giacone (350 m, ca. 30 Einwohner), Colle Sant’Angelo (280 m, ca. 30 Einwohner), Collestatte (mit Collestatte Piano, ca. 900 Einwohner), Giuncano Scalo (350 m, ca. 50 Einwohner), Larviano (386 m, ca. 100 Einwohner), Marmore (376 m, ca. 800 Einwohner), Miranda (597 m, ca. 80 Einwohner), Papigno (222 m, ca. 450 Einwohner), Perticara (337 m, ca. 100 Einwohner), Piediluco (375 m, ca. 520 Einwohner), Poggio Lavarino (362 m, ca. 70 Einwohner), Polenaco (468 m, ca. 50 Einwohner), Porcivalle-San Giacomo (164 m, ca. 100 Einwohner), Porzano (443 m, ca. 10 Einwohner), Pozzo Saraceno (195 m, ca. 80 Einwohner), Pracchia (534 m, ca. 50 Einwohner), Rocca San Zenone (189 m, ca. 50 Einwohner), San Carlo (208 m, ca. 260 Einwohner), San Liberatore (420 m, ca. 40 Einwohner), Torreorsina (326 m, ca. 280 Einwohner) und Vallemicero (124 m, ca. 50 Einwohner).[4]

Klima

Durchschnittliche Klimadaten der Stadt Terni (1961–2010)
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Tagesmax. (°C)11,413,116,719,925,329,733,433,228,122,816,012,021,8
Mittl. Tagesmin. (°C)2,53,15,88,813,116,819,519,516,112,37,24,010,8
Niederschlag (mm)66686365696026578310211083Σ852
Sonnenstunden (h/d)3,34,24,85,56,97,99,48,87,15,63,83,05,9
Regentage (d)888887456798Σ86
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
11,4
2,5
13,1
3,1
16,7
5,8
19,9
8,8
25,3
13,1
29,7
16,8
33,4
19,5
33,2
19,5
28,1
16,1
22,8
12,3
16,0
7,2
12,0
4,0
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
66
68
63
65
69
60
26
57
83
102
110
83
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: Archivio climatico DBT (Niederschlag, Sonnenstunden: 1961–1990); ISPRA (Temperaturen: 1981–2010)

Geschichte

Cascata di Terni

Die Stadt wurde vermutlich im 7. Jahrhundert v. Chr. von den Umbrern gegründet. Zur Römerzeit war Interamna als wichtige Station an der Via Flaminia bedeutsam, das nahegelegene Carsulae (heutiges Gemeindegebiet von San Gemini) war für seine Mineralquellen bekannt.

Auch die nahegelegene Cascata delle Marmore, mit 165 m Fallhöhe einer der höchsten Wasserfälle Europas, stammt aus der Römerzeit: Sie entstand im Jahr 271 v. Chr. unter dem römischen Konsul Manius Curius Dentatus, der den Fluss Velino durch einen Kanal umleiten ließ, um ein Sumpfgebiet trockenzulegen. Der Kanal wurde insbesondere im Spätmittelalter mehrfach modifiziert und wird seit den 1950er-Jahren zur Stromgewinnung im Wasserkraftwerk Galleto verwendet.

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Terni zum zentralen Industriestandort Umbriens und erlebte besonders durch seine Stahlwerke einen bedeutenden Wirtschaftsaufschwung. Dadurch bekam die Stadt den Beinamen Manchester italiana (Das italienische Manchester).[5] Wegen der zahlreichen Stahlwerke und der damit verbundenen strategischen Bedeutung für die Rüstungsindustrie wurde die Stadt im Zweiten Weltkrieg durch Bombenangriffe stark zerstört.

Nach dem Krieg erlebte die örtliche Schwerindustrie einen massiven Niedergang, und zahlreiche Fabriken wurden geschlossen. Terni ist zwar weiterhin traditionell die wichtigste Industriestadt Umbriens, hat aber besonders in den letzten zwei Jahrzehnten eine erhebliche wirtschaftliche und städtebauliche Transformation erlebt. So wurden etwa auf dem ehemaligen Areal der SIRI (Società Italiana Ricerche Industriali) ein neues Wohngebiet und ein archäologisches Museum errichtet.

Sehenswürdigkeiten

Basilica di San Valentino

An Sehenswürdigkeiten zu nennen sind ein römisches Amphitheater, das auch heute noch für Konzerte und Theateraufführungen verwendet wird, ein restauriertes Stadttor aus römischer Zeit, der barocke Dom Santa Maria Assunta aus dem 17. Jahrhundert (entstand über einer Struktur aus dem 6. Jahrhundert, die im 11. Jahrhundert erweitert wurde), die Kirche San Francesco (1265 entstanden und 1437 erweitert), die romanische Kirche San Salvatore aus dem 11. Jahrhundert (enthält Fresken von Andrea Polinori und Ludovico Carosi)[5] und die Basilika San Valentino im Süden der Stadt, die den Sarg des heiligen Valentin beherbergt. Die städtische Pinakothek (Pinacoteca Comunale Orneore Metelli) enthält einige bedeutende Werke Alter Meister und moderner Künstler.

In der Umgebung sehenswert sind insbesondere die bereits erwähnte Cascata delle Marmore und die Ausgrabungen von Carsulae, aber auch der Lago di Piediluco, ein malerischer, in die Gebirgslandschaft eingebetteter See. Der Ort Piediluco liegt unterhalb am Fuße (Piedi) des Berges Monte Luco. Auf ihm befindet sich die Burg Rocca Albornoz (auch Rocca di Piediluco, Castello oder Rocca de Luco genannt), die um das Jahr 1000 entstand und im 18. Jahrhundert zur Ruine wurde.[6]

Weitere Kirchen

  • San Marco, Kirche im Ortskern mit Fresken aus den 1460er Jahren[5]
  • Santa Maria del Monumento, Kirche aus dem 15. Jahrhundert nahe dem Friedhof[5]

Bildung

Terni verfügt über eine Niederlassung der Universität Perugia mit sechs Fakultäten (Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Literatur und Philosophie, Medizin, Pädagogik und Politikwissenschaft).

Die Università delle tre età e della formazione continua ist spezialisiert auf berufsbegleitende Weiterbildung.

Sport

Verkehr

Persönlichkeiten

Als berühmteste Ternaner (italienisch ternani) werden immer wieder der römische Kaiser Tacitus und der heilige Valentin genannt, wobei es sich aber in beiden Fällen nicht um historisch gesicherte Fakten handelt. Der heilige Valentin, dessen Fest am 14. Februar begangen wird, ist zugleich der Schutzpatron der Stadt.

Söhne und Töchter der Stadt

Berühmte Söhne und Töchter der Stadt sind:

Alessandro da Terni
  • Alessandro da Terni (Alessandro Tomassoni) (1508–1555), Condottiere
  • Anastasio de Fillis (1577–1608), Astronom
  • Francesco Angeloni (1587–1652), Literat und Altertumsforscher
  • Saverio Canale (1695–1773), Kurienkardinal
  • Luigi Gazzoli (1735–1809), Kardinal
  • Francesco Maria Gazzoli (1763–1848), Bischof von Todi
  • Ludovico Gazzoli (1774–1858), Kurienkardinal
  • Giulio Briccialdi (1818–1881), Komponist
  • Stanislao Falchi (1851–1922), Komponist
  • Virgilio Alterocca (1853–1910), Unternehmer
  • Orneore Metelli (1872–1938), Maler
  • Amerigo Bartoli (1890–1971), Maler und Karikaturist
  • Alvaro Leonardi (1895–1955), Militär und Flieger
  • Elia Rossi Passavanti (1896–1985), Militär und Politiker
  • Baconin Borzacchini (1898–1933), Autorennfahrer
  • Dante Bartolini (1909–1979), politischer Aktivist und Liedermacher
  • Otello Fabri (1919–2001), Maler
  • Alessandro Casagrande (1922–1964), Komponist
  • Libero Liberati (1926–1962), Motorradrennfahrer
  • Renato Perona (1927–1984), Bahnradsportler und Olympiasieger
  • Wolfango Montanari (1931–2021), Leichtathlet
  • Umberto Trippa (1931–2015), Ringer
  • Rolando Mosca Moschini (* 1939), General
  • Paolo Pileri (1944–2007), Motorradrennfahrer
  • Lucilla Galeazzi (* 1950), Sängerin
  • Paolo Olmi (* 1954), Dirigent
  • Fabio Maestri (* 1956), Pianist, Cembalist, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge
  • Tonino Viali (* 1960), Mittelstreckenläufer
  • Paolo Tagliavento (* 1972), Fußballschiedsrichter
  • Roberto Chiappa (* 1973), Bahnradsportler
  • Danilo Petrucci (* 1990), Motorradrennfahrer
  • Angelica Raggi (* 1998), Tennisspielerin

Partnerstädte

Terni unterhält Gemeindepartnerschaften mit:[8]

Literatur

Commons: Terni – Sammlung von Bildern und Videos
Wikivoyage: Terni – Reiseführer
  • umbriatourism.it: Terni, Bilder und Wissenswertes (deutsch)

Einzelnachweise

  1. Bilancio demografico e popolazione residente per sesso al 31 dicembre 2022. ISTAT. (Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2022).
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 13. August 2017 (italienisch).
  3. Webseite der Agenzia nazionale per le nuove tecnologie, l’energia e lo sviluppo economico sostenibile (ENEA) (PDF; 330 kB), abgerufen am 12. Juli 2015 (italienisch)
  4. Offizielle Webseite des ISTAT (Memento desOriginals vom 6. Mai 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/dawinci.istat.it (Istituto Nazionale di Statistica) zu den Einwohnerzahlen 2001 in der Provinz Terni, abgerufen am 12. Juli 2015 (italienisch)
  5. a b c d Touring Club Italiano: Umbria.
  6. Offizielle Webseite der Provinz Terni zur Rocca Albornoz. Archiviert vom Original am 16. April 2010; abgerufen am 12. Juli 2015 (italienisch).
  7. Terni: inaugurato il nuovo ciclodromo comunale di Cospea, sarà gratuitamente a disposizione dei cittadini auf narnionline.com vom 25. April 2004 (italienisch)
  8. Offizielle Webseite der Stadt Terni zu den Gemeindepartnerschaften (Memento desOriginals vom 25. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.comune.terni.it, abgerufen am 14. Juli 2015 (italienisch)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Italy location map.svg
Autor/Urheber: NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Positionskarte von Italien (Wikipedia → Italien)
Cascata di Terni (durante l'orario odierno di chiusura serale).jpg
Autor/Urheber: Valerio Clementi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Cascata di Terni (durante l'orario odierno di chiusura serale).
Basilica del Santo patrono Valentino.jpg
Autor/Urheber: Valerio Clementi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
La basilica di San Valentino è uno dei monumenti religiosi della città di Terni.

Il primo edificio risale al IV secolo, e fu costruito sopra la tomba del martire San Valentino, presso un'antica necropoli paleocristiana. Fu distrutta nel VI secolo dai Goti, e ricostruita poi nel VII secolo in due fasi distinte, la prima tra il 625 e il 632 e la seconda tra il 642 e il 648, quando la gestione dell'edificio fu affidata ai Benedettini.

Nel 742 la Basilica fu teatro dello storico incontro tra il re longobardo Liutprando e papa Zaccaria. Il luogo d'incontro fu scelto dal sovrano dei Longobardi proprio per la presenza della salma del santo che si diceva avesse proprietà taumaturgiche. In quell'incontro Liutprando donò alla Chiesa di Roma diverse città, tra le quali Sutri.

L'attuale edificio risale però al XVII secolo, quando sotto il pontificato di Paolo V vennero iniziate con successo le ricerche delle reliquie del santo nel luogo in cui sorgevano le prime chiese. La nuova basilica fu ultimata nel 1618 quando vi furono traslati i resti del corpo del santo ospitati nel frattempo nella cattedrale di Terni. Nel 1625, in occasione di una visita dell'Arciduca Leopoldo d'Austria, costui si fece carico, prima di ripartire, per le spese della costruzione di un nuovo altare maggiore in marmo che venne completato nel 1632. Dietro l'altare maggiore si trova il coro con la cosiddetta confessione di San Valentino, ovvero un altare, costruito proprio sopra la tomba del martire, al centro del quale si trova un dipinto risalente al XVII secolo che celebra il martirio del santo.
Map of comune of Terni (province of Terni, region Umbria, Italy).svg
Karte der Gemeinde (comune) von Terni (Provinz Terni, Region Umbrien, Italien)
La città di Terni all'alba.jpg
Autor/Urheber: Valerio Clementi, Lizenz: CC BY-SA 4.0
La città di Terni all'alba con sullo sfondo i monti martani e della Valnerina.
Provincia di Terni-Stemma.svg
Autor/Urheber: GJo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Coat of arms of Province of Terni