Das Haufendorf liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich von Oldersum auf einer etwa fünf Meter hohen Geestinsel inmitten des sonst flachen, auf Meereshöhe liegenden Grünlandes der Ems und gehört zur Gemeinde Moormerland.
Geschichte
Im Jahre 1401 erfolgte die erste Nennung Tergasts als „Gast“ in einer Schenkungsurkunde zugunsten des Klosters Langen. Der Begriff „Gast(e)“ (bzw. Geest) bezeichnet das hochgelegene Ackerland. Die Präposition „tor“ und der Artikel „der“ sind zu „Ter-“ verschmolzen. Tergast bedeutet also sinngemäß „auf dem Geestrücken“ oder „Sandrücken“.
Nach der Völkerwanderung gehörte der Siedlungsraum der unteren Ems zum Emsigerland. 1447 wurde Hoytet Tammana als Häuptling von Tergast erwähnt. Wenige Jahre später war das Kirchspiel Tergast Teil der HerrlichkeitOldersum.[3]
Weitere Wohnplätze und Bauernhöfe um Tergast sind: Tergaster Hammrich, Hohewarf, Rothehahn, Imkehörn, Sünnenblink, das Tergaster Grashaus und die Sieve, ein ehemaliges Vorwerk des Johanniterkommende Hasselt.
Das Kirchspiel Tergast – heute evangelisch-reformiert – gehörte im Mittelalter zur PropsteiLeer im BistumMünster. Vermutlich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtete man die Tergaster Kirche auf dem höchsten Punkt des dörflichen Sandrückens. Bereits 1560 wurden eine Schule und ein Schulmeister in Tergast genannt. Seit 1895 gibt es in Tergast ein Wasserwerk, etwa seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wird in Tergast Kies abgebaut.
Seit dem 1. Januar 1973 ist Tergast ein Teil der Gemeinde Moormerland im Landkreis Leer, in Niedersachsen.[4]
Politik
Tergast wird politisch von einem fünfköpfigen Ortsrat vertreten. Ortsbürgermeisterin ist seit dem 22. November 2021 Bettina Steen-Gadau (SPD).[5]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In Tergast befindet sich das Wasserwerk der Stadtwerke Emden mit mehreren Speicherseen.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.262.
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