Teresa Wright

Muriel Teresa Wright[1] (* 27. Oktober 1918 in New York City, New York; † 6. März 2005 in New Haven, Connecticut) war eine US-amerikanische Schauspielerin. Sie gewann 1943 einen Oscar als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle in Mrs. Miniver; weitere Erfolge hatte sie mit Im Schatten des Zweifels und Die besten Jahre unseres Lebens.

Werdegang

Wright wuchs im New Yorker Stadtviertel Harlem auf. Schon während ihrer Schulzeit trat sie in Theaterstücken auf. 1937/1938 sammelte sie erste Bühnenerfahrung am Wharf Theatre in Provincetown in Massachusetts. 1938 debütierte sie in New York und war danach mit Thornton Wilders Unsere kleine Stadt auf Tournee. Einen weiteren großen Erfolg hatte sie mit dem Stück Unser Leben mit Vater am Broadway.

Zu Beginn der 1940er Jahre fiel sie bei einer Broadway-Aufführung dem Filmproduzenten Samuel Goldwyn auf, der sie unter Vertrag nahm und sie nach Hollywood holte. Ihre Darstellung als Tochter von Bette Davis in Goldwyns Film Die kleinen Füchse war so erfolgreich, dass Regisseur William Wyler sie als „die vielversprechendste junge Schauspielerin Amerikas“ bezeichnete. Auch andere Regisseure äußerten sich positiv über Wright, so verehrte Alfred Hitchcock ihre Professionalität und die genauen Rollenvorbereitungen.[2]

Bereits Die kleinen Füchse brachten Wright eine Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin. Im folgenden Jahr konnte sie dann den Preis für ihre Nebenrolle in William Wylers Kriegsdrama Mrs. Miniver gewinnen. Der Film wurde von Hollywood erklärtermaßen als Propagandafilm angelegt. Er sollte den Amerikanern die Notwendigkeit des Kriegseintritts der USA an der Seite des Vereinigten Königreichs gegen Nazi-Deutschland nahelegen. Ebenfalls 1942 spielte sie die Frau des von Gary Cooper dargestellten Baseballstars Lou Gehrig in der Filmbiografie Der große Wurf, was ihr außerdem noch eine Oscar-Nominierung als Beste Hauptdarstellerin einbrachte.

Im folgenden Jahr konnte sie mit der Hauptrolle in Hitchcocks Im Schatten des Zweifels einen weiteren Erfolg verzeichnen. In diesem Film muss ihre Figur entdecken, dass es sich bei ihrem geliebten Onkel um einen gefährlichen Mörder handelt. 1946 spielte sie im Kriegsheimkehrer-Drama Die besten Jahre unseres Lebens eine größere Rolle als Filmtochter von Fredric March und Myrna Loy. Ebenfalls nennenswert aus dieser Zeit waren ihre Rollen in der Komödie So ein Papa (1944) neben Gary Cooper, in dem düsteren Western Verfolgt (1947) an der Seite von Robert Mitchum und in dem Filmdrama Die Männer (1950) mit Marlon Brando.

Teresa Wright wurde von Kritikern dafür geschätzt, oftmals wenig außergewöhnliche Rollen als All-American Girl noch Tiefe und Natürlichkeit zu verleihen.[3] Sie lehnte das damals in Hollywood herrschende Studiosystem mit den Studioverträgen für Schauspieler ab, was bereits Ende der 1940er-Jahre zum Bruch mit ihrem Förderer und Chef Samuel Goldwyn führte. Ohne festen Studiovertrag musste sie sich trotz Kritikerlobes in den 1950er-Jahren zumeist mit zweitklassigen Filmprojekten begnügen. Im Verlauf dieses Jahrzehnts spielte sie noch Hauptrollen in einigen Filmen, die allerdings deutlich weniger erfolgreich als die Produktionen im Jahrzehnt zuvor waren.

Seit Ende der 1950er Jahre war Wright vor allem in Fernsehrollen und Theaterproduktionen zu sehen. Am Broadway war sie an einigen erfolgreichen Produktionen beteiligt, darunter Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden. In späteren Jahren war Wright auch gelegentlich wieder in Filmen zu sehen, darunter das Liebesdrama Ein tödlicher Traum (1980) mit Christopher Reeve. Im Fernsehen übernahm sie Gastrollen in Serien wie Love Boat, Mord ist ihr Hobby und Picket Fences – Tatort Gartenzaun. Ihre letzte Filmrolle spielte sie 1997 in Francis Ford Coppolas Verfilmung des Grisham-Romans Der Regenmacher als Miss Birdie, die schrullige Vermieterin von Matt Damons Hauptfigur.

Wright war zweimal verheiratet: von 1942 bis 1952 mit dem Autor Niven Busch, mit dem sie zwei Kinder hat, und von 1959 bis 1978 mit dem Schriftsteller Robert Anderson. Beide Ehen wurden geschieden. Teresa Wright starb im März 2005 im Alter von 86 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes.[4]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

weitere Nominierung

    • Beste Hauptdarstellerin (Der große Wurf)

Literatur

  • Donald Spoto: A Girl's Got To Breathe: The Life of Teresa Wright. University Press of Mississippi, Jackson 2016, ISBN 978-1-62846-046-9.

Weblinks

Commons: Teresa Wright – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Eintrag bei filmreference.com
  2. Spoto, Donald: The Dark Side of Genius: The Life of Alfred Hitchcock. (1983), S. 259.
  3. Teresa Wright at Reel Classics: Article: Film Comment: A Genius for Decency-- Teresa Wright. Abgerufen am 6. September 2020.
  4. Actress Teresa Wright Dies at 86 | TheaterMania. Abgerufen am 6. September 2020.