Continental Motors (Flugmotorenhersteller)

Continental Motors, Inc.

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RechtsformCorporation
Gründung1905
SitzMobile, Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
LeitungRhett Ross (Präsident)[1]
Mitarbeiterzahl450 (November 2015)[2]
Umsatz46,2 Mio. USD (2007)
BrancheFlugmotorenhersteller für Zivil-, Militär- und Geschäftsflugzeuge
Websitecontinentalmotors.aero

Continental Motors, Inc. (von 1929 bis 1969 Continental Motors Corporation, von 1969 bis 2011 Teledyne Continental Motors) ist ein US-amerikanischer, in Mobile (Alabama) ansässiger Hersteller von Flugzeugtriebwerken. Seit 2011 gehört Continental zum chinesischen Staatskonzern AVIC.[3]

Das Unternehmen ist nicht verflochten mit der ehemaligen amerikanischen Fluggesellschaft Continental Airlines und auch nicht mit dem deutschen Automobiltechnikunternehmen Continental AG.

Geschichte

Das Unternehmen wurde 1905 als Continental Motors Company gegründet.

Von den 1920er bis in die 1960er Jahre stellte die Continental Motors Company (auch) Motoren für verschiedene unabhängige Hersteller von Kraftfahrzeugen und Traktoren sowie als stationäre Antriebe für Pumpen und Stromgeneratoren her. Die Produktion erfolgte an zwei größeren Standorten, in Muskegon und in Detroit.

Im Jahre 1929 wurde der Bereich Flugmotoren ausgelagert. Die Fabrik in Detroit wurde 1965 geschlossen. Der Bereich Flugmotoren wurde 1969 von Teledyne Technologies übernommen. Teledyne Continental wurde für seine leichten Flugzeugmotoren bekannt.

2011 wurde das Unternehmen vom chinesischen Staatskonzern AVIC übernommen.

Im Jahr 2013 wurde die ehemalige Thielert Aircraft Engines GmbH übernommen und als Continental Aerospace Technologies GmbH integriert.[4]

Continental lieferte auch die Motoren für das moderne Hybridluftschiff Airlander 10.

Flugzeugmotoren

Die Triebwerke von Continental Motors sind neben denen von Lycoming heute die meistverbreiteten Kolbenflugzeugtriebwerke der allgemeinen Luftfahrt in der Leistungsklasse oberhalb von 100 kW (136 PS). Sie haben den Ruf einer sehr hohen Zuverlässigkeit. Diese rührt zum einen daher, dass die Triebwerke bei sehr großem Hubraum – ein IO-360 mit 132 kW (179 PS) hat 5,8 l Hubraum – mit relativ niedriger Drehzahl (ca. 2400/min im Reiseflug und 2600/min bei Startleistung) laufen. Zum anderen werden die Motoren nur sehr behutsam weiterentwickelt. Das genannte Triebwerk verbraucht im Reiseflug ca. 35–45 l AvGas (bzw. 230 g/PSh). Verbreitet sind auch die Triebwerke Continental O-200 und Continental IO-240. Die Motoren der Baureihen C-90, O-200, O-240, IO-360 wurden auch von Rolls-Royce in Großbritannien in Lizenz hergestellt.

Motortypen und Varianten

Die Motorbezeichnungen geben Aufschluss über die technischen Eigenschaften:

Die Zahl hingegen gibt den ungefähren Hubraum in Kubikzoll an. Die Dieselmotoren haben ein abweichendes Schema: CD gefolgt von der Leistung in PS.

NameZylinderzahlLeistungBesonderheiten
A-40 (O-170 Serie)4028–30 kW
A-50 (O-170 Serie)4037 kW
A-65 (O-170 Serie)4048 kW
A-75 (O-170 Serie)4056 kW
A-80 (O-170 Serie)4060 kW
C-75 (O-190 Serie)4075 PS
C-85 (O-190 Serie)4085 PS
C-90 (O-200 Serie)4070,8 kW[5]
C-115 (O-280 Serie)6086 kW
C-125 (O-280 Serie)6093 kW
C-140 (O-280 Serie)6104 kW
C-145 (O-300 Serie)6108 kW
O-2004074,6 kW[5]
O-3006108 kW
GO-3006130 kW
E-165 (O-470 Serie)6123 kW
E-185 (O-470 Serie)6153 kW
E-225 (O-470 Serie)6168 kW
O-2404
O-4706159–186 kW
FSO-4706mit mechanischem Lader für Hubschrauber
IO-2404093 kW[6]
IO-3464
IO-3606134–157 kW[7]
TSIO-3606
LTSIO-3606
IO-4706
LIO-4706
TSIO-4706
IO-5206
GIO-5206
TSIO-5206
LTSIO-5206
GTSIO-5206
IO-5506209–231 kW[8]
IOF-5506209–231 kW[9]
GIO-5506
TSIO-5506231–268 kW[10]
TSIOL-5506
TIARA-Serie4, 6 & 8
W-6707Sternmotor
CD-100 Serie4099–125 kWDiesel, 2.0l. Thielert Centurion
CD-3006220 kWDiesel, 3.0l

Flugzeuge mit Continental-Motoren (Auswahl)

Wichtige Daten der Firmengeschichte

  • 1905: Gründung von Continental Motors, Einführung eines 4-4-Takt-Reihen-Verbrennungsmotors mit einer Nockenwelle .
  • 1906: Der Motor Typ „O“ mit 45 PS (34 kW) wird als Flugzeugtriebwerk entwickelt.
  • 1929: Der A-70, ein 7-Sternmotor wird eingeführt.
  • 1930: Vierzylindermotor A-40.
  • 1938: Der A-50 kommt hinzu und wird in der Piper Cub und der Taylorcraft Model B verwendet.
  • 1939: Continental stellt 7-Sternmotoren vom Typ R-670 für die Boeing-Stearman Schulflugzeuge und den leichten Panzer M3 Stuart her. In Lizenz von Curtiss-Wright werden 9-Sternmotoren R-975 für den ab 1942 gebauten M4-Sherman-Panzer produziert.
  • 1945: Entwicklung des 6motors E-185 für die Beechcraft Bonanza.
  • 1950er-Jahre: Basierend auf dem Motor A-65 werden schrittweise der stärkere C-90 und schließlich der 100 PS (75 kW) starke O-200 entwickelt. Letzterer diente in der Cessna 150.
  • 1960er-Jahre: Turbolader und Saugrohreinspritzung werden im Typ IO 520 eingeführt. Der Turbolader ermöglicht größere Flughöhen, in denen der Luftdruck niedriger ist. Die Einspritzung macht den Motor im Vergleich zum Vergasermotor unempfindlich gegen Beschleunigungseinflüsse bei harten Flugmanövern.
  • 1984: Der sparsamere Kolbenmotor TSIO-520-BE wird für die Piper PA-46 Malibu entwickelt.
  • 1986: Angetrieben von einer wassergekühlten Version des IO-240 sowie einem IOL-200 fliegt die Voyager als erstes Flugzeug ohne Nachtanken um die Erde.
  • 1997: Die NASA beauftragt Continental, ein Kolbentriebwerk zu entwickeln, das mit Jet-A-Treibstoff betrieben werden kann. Das 147 kW (200 PS) starke GAP-Triebwerk für den Betrieb mit Benzin unter 100 Oktan entsteht.
  • 1999: Continental entwickelt und testet sein erstes mit FADEC ausgerüstetes Triebwerk.

Einzelnachweise

  1. Mark Phelps: Continental Motors Acquires Thielert Aircraft Engines. In: flyingmag.com. 23. Juli 2013, abgerufen am 26. August 2013.
  2. Continental Motors Services Acquires United Turbine and UT Aeroparts Corporations businessair.com, englisch; abgerufen am 20. Mai 2023
  3. Andy Pasztor: FAA Seeks Checks on Small Aircraft. In: The Wall Street Journal online. 11. August 2013, abgerufen am 26. August 2013.
  4. http://www.technify.de/typo3/index.php
  5. a b E.101 (IM) Continental Motors C90 /O-200 series engines. (PDF) In: easa.europa.eu. EASA, 5. Juli 2013, S. 6, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2014; abgerufen am 17. April 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/easa.europa.eu
  6. E.169 (IM) Continental Motors IO-240 series engines. (PDF) In: easa.europa.eu. EASA, 5. Juli 2013, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2014; abgerufen am 17. April 2014 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/easa.europa.eu
  7. E.005 (IM) Continental Motors Inc. IO-360 series engines. (PDF) In: easa.europa.eu. EASA, 5. Juli 2013, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2014; abgerufen am 17. April 2014 (englisch).
  8. E.100 (IM) Continental Motors Inc. IO-550 series engines. (PDF) In: easa.europa.eu. EASA, 5. Juli 2013, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2014; abgerufen am 17. April 2014 (englisch).
  9. Datenblatt zum Typzertifikat der FAA Nr. E3SO Rev. 11
  10. E.105 (IM) Continental Motors TSIO-550 series engines. (PDF) In: easa.europa.eu. EASA, 5. Juli 2013, S. 6, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. April 2014; abgerufen am 17. April 2013 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/easa.europa.eu

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