Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst

Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst
Architekturelemente des Museums
Der das Museum umgebende Skulpturengarten
Grundriss der Ausstellungsfläche des Museums

Das Teheraner Museum für Zeitgenössische Kunst (persisch موزه هنرهای معاصر تهران Muzeh-ye Honarhā-ye Mo'āsser-e Tehrān; englisch Tehran Museum of Contemporary Art, kurz Tehran MoCA und TMOCA) ist ein Museum im Zentrum von Teheran und liegt im Laleh-Park (früher: Park-e Farah). Es ist das bedeutendste Museum für zeitgenössische Kunst in Iran und beherbergt die größte Sammlung zeitgenössischer Kunst außerhalb Europas und der Vereinigten Staaten.

Geschichte

Das Museum wurde Mitte der 1970er Jahre auf Betreiben von Schahbanu („Kaiserin“) Farah Pahlavi auf einem Gelände von mehr als 7000 m² von dem Architekten Kamran Diba entworfen, einem Cousin der Auftraggeberin. Die Architektur des weitläufigen Gebäudes verbindet traditionelle Bauelemente aus den Wüstengegenden Irans wie Windtürme (badgir) mit modernen Architekturelementen. Diba war auch Gründungsdirektor; Gründungskurator war David Galloway. Das Museum wurde im Oktober 1977 mit einer von experimenteller Musik begleiteten Eröffnungsfeier unter Anwesenheit von Gästen wie dem Mäzen Nelson Rockefeller, dem Galeristen Leo Castelli sowie zahlreichen Künstlern und Museumsdirektoren eröffnet.

Während der Iranischen Revolution 1979 mussten die Bilder der Sammlung (darunter Werke von Gustav Klimt und Marc Chagall), in den 1970er Jahren von Farah Pahlavi gekauft, von Firouz Shabazi, der 1977 als Fahrer angestellt worden war, in den Keller des Museums verbracht und behütet werden.[1] David Galloway zufolge wurden die westlichen Werke gegen solche iranischer Künstler auf Betreiben des Museumsangestellten Douglas Luckhaupt ausgetauscht und gesichert. Im Sammelband Die Teheran Moderne. Ein Reader zur Kunst im Iran seit 1960 zeichnen Beiträge – unter anderem von Diba und Galloway – die Geschichte des Museums, den Sensationalismus von Medien über die Museumssammlung und das Scheitern der Ausstellung 2016 in Berlin nach.[2]

Struktur

Das Museum besteht aus neuen Galerien, Verwaltungsgebäuden, einer Bibliothek, einem Filmsaal, einer Cafeteria und Archiven. Das Gebäude ist umgeben von einem Skulpturengarten mit Werken von berühmten Künstlern wie Henry Moore, Alberto Giacometti und Parviz Tanavoli – darunter:

Ausstellungen

Jedes Jahr werden fünf Ausstellungen visueller Kunst organisiert. Zu sehen sind Werke bedeutender Künstler des 19. und 20. Jahrhunderts wie Claude Monet, Camille Pissarro, Vincent van Gogh, Pablo Picasso, Max Ernst, George Grosz, Jackson Pollock, Andy Warhol, Edward Hopper und iranischen Künstlern wie Kamal-ol-Molk und zeitgenössischen Künstlern wie Parviz Tanavoli, Jazeh Tabatabai, Sohrab Sepehri, Nasser Ovissi, Abolghasem Saidi, Bahman Mohasses und Ahmad Esfandiari.

Weblinks

Literatur

  • Dorothée Brill, Joachim Jäger, Gabriel Montua: Die Teheran Moderne. Ein Reader zur Kunst im Iran seit 1960. Dt./engl., Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2017, ISBN 978-3-88609-785-2.

Einzelnachweise

  1. Natalie Amiri: Zwischen den Welten. Von Macht und Ohnmacht im Iran. Aufbau, Berlin 2021, ISBN 978-3-351-03880-9; Taschenbuchausgabe ebenda 2022, ISBN 978-3-7466-4030-3, S. 21–22.
  2. Dorothée Brill, Joachim Jäger, Gabriel Montua: Die Teheran Moderne. Ein Reader zur Kunst im Iran seit 1960. Nationalgalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Berlin 2017, ISBN 978-3-88609-785-2. Darin: Kamram Diba: Die Entstehung des TMoCA. Ein persönlicher Bericht. S. 24–37. David Galloway: Erinnerungen an das TMoCA, S. 38–49.

Koordinaten: 35° 42′ 40,3″ N, 51° 23′ 25,3″ O

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