Teekanne (Unternehmen)

Teekanne Beteiligungs GmbH
RechtsformGmbH
Gründung16. Juli 1882
SitzDüsseldorf, Deutschland
LeitungFrank Schübel
Mitarbeiterzahl1.100[1]
Umsatz278,17 Mio. EUR[1]
BrancheLebensmittel
Websitewww.teekanne.de
Stand: 31. März 2020
Werk Düsseldorf
Werk Radebeul
Teebeutel-Sortiment

Das Unternehmen Teekanne GmbH & Co. KG mit Firmensitz in Düsseldorf ist ein deutsches Teehandelsunternehmen, das erstmals abgepackte Teemischungen in gleichbleibender Qualität als Markenartikel vermarktete. Zudem produziert das Unternehmen Tee in Teebeuteln. Im Jahre 2007 gab es weltweit rund 1500 Mitarbeiter und Produktionsstätten und Niederlassungen in acht Ländern. Jährlich werden 7,5 Milliarden Teebeutel hergestellt.[2] Seit Oktober 2014 hat Teekanne auch eine Teekapsel-Maschine sowie die dazugehörigen Kapseln im Programm.

Geschichte

Das Stammhaus der Teekanne GmbH wurde am 16. Juli 1882 in Dresden als Teeladen für „Japan- und Chinawaren sowie Thee“ unter dem Namen R. Seelig & Hille gegründet.[3] 1888 sicherte sich das Unternehmen den Namen Teekanne – in damaliger Schreibung Theekanne – als Schutzmarke. Die Marke Teekanne besteht bis heute und ist mit der Registrierungsnummer 6541 eines der ältesten deutschen Warenzeichen.

1892 wurde die Firma von den Mitarbeitern Ernst Rudolf Anders und Eugen Nissle aufgekauft und befindet sich seitdem in Familienbesitz. Die beiden Unternehmer verkauften in Deutschland in größerem Umfang fertig gemischten und abgepackten Tee. Der Komponist Karl Alfredy schrieb für die Marke das „Javalied ‚Ich laß mich gar zu gerne‘ (Tempo di Mazurka)“.[4]

1913 wurden die Marken Teefix und Pompadour angemeldet und warenzeichenrechtlich geschützt. Die ersten Teeaufgussbeutel kamen 1929 auf den Markt. Das Unternehmen vertrieb in dieser Zeit auch, eine von Adolf Rambold entwickelte Teebeutelpackmaschine.[5]

Während das Unternehmen nach der Enteignung 1946 von der Inhaberfamilie erst in Viersen und später in Düsseldorf weitergeführt wurde, verlagerten die Behörden in Sachsen das enteignete Stammhaus von Dresden nach Radebeul auf das Firmengelände der Otto E. Weber GmbH. 1952 wurde die enteignete Otto E. Weber GmbH mit der benachbarten Tee-Fabrik zum VEB Kaffee-Weber - Teekanne vereinigt und später in VEB Kaffee und Tee Radebeul umbenannt.[6]

Es wurde nach der Wiedervereinigung Deutschlands reprivatisiert und 1991 als Teehaus GmbH von Teekanne übernommen. Um die Marke Goldteefix im Fernsehen zu bewerben, wurde 1977 unter dem Titel Wenn der Teekessel singt der Song Father and Son von Cat Stevens umgetextet und neu aufgenommen.

In Österreich wurde Teekanne 1951 in Salzburg mit eigener Produktion gegründet. 1996 übernahm die Niederlassung die Marke Kandisin, eine in Österreich bekannte Süßstoffmarke. Seit 1982 darf die dortige Niederlassung aufgrund der staatlichen Auszeichnung das Bundeswappen im Geschäftsverkehr führen.

In einem seit 2011 gegen Teekanne geführten Rechtsstreit – das Unternehmen war von der Verbraucherzentrale wegen irreführender Werbung (Abbildung von Früchten) auf der Packung des Früchtetees Felix Himbeer-Vanille Abenteuer verklagt worden – wurde am 2. Dezember 2015 abschließend vom Bundesgerichtshof gegen Teekanne entschieden. Das Unternehmen hatte das Produkt bereits 2012 vom Markt genommen.[7][8]

Nachdem die baulichen Gegebenheiten am Stammsitz im Düsseldorfer Westen unmittelbar an der Stadtgrenze zu Neuss eine Erweiterung nicht zuließen, befindet sich seit Oktober 2019 eine Erweiterung des Stammsitzes auf Neusser Stadtgebiet im Bau.[9]

Seit 2021 werden unter der Marke NamasTee sogenannte „ayurvedische Teespezialitäten“ angeboten.[10]

Literatur

Weblinks

Commons: Teekanne – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Teekanne Beteiligungs GmbH Konzernabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. April 2019 bis zum 31. März 2020, abgerufen im elektronischen Bundesanzeiger
  2. Lars Mueller: Dresden und Meissner Land, Sächsische Zeitung vom 16. Juli 2007, Seite 15.
  3. Die R. Seelig & Hille oHG wird heute noch unter der Adresse des Unternehmens Teekanne in Düsseldorf geführt.
  4. Javalied Teekanne „Ich lass mich gar zu gerne“, Musik Verlag „Metropol“, Charlottenburg II., Joachimtsthalerstr. 7/8, 2 Notenseiten für Piano und Gesang, Text und Musik von Karl Alfredy Größe 34 cm × 26 cm. o. J. (ca. 1920).
  5. Maschinengeschichte
  6. Wolfgang Tarnowski: Nazis arisieren auch das Teehaus. In: www.saechsische.de. 29. Januar 2005, abgerufen am 30. Dezember 2022.
  7. http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2015&Sort=3&nr=72999&pos=2&anz=200
  8. https://www.test.de/BGH-Urteil-zur-Lebensmitteldeklaration-Die-Etikettierung-darf-nichts-vorgaukeln-4862239-0/
  9. Teekanne expandiert in Neuss: Kämmerer freut sich auf Gewerbesteuer Bericht der Tageszeitung Rheinische Post am 8. Oktober 2019, abgerufen am 8. Oktober 2019
  10. Teekanne GmbH & Co. KG: Pressemitteilung: Achtsamkeit aus der Teetasse: NamasTee® aus dem Hause TEEKANNE. In: Presseportal. 3. August 2021, abgerufen am 8. Dezember 2021.

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Radebeul Teehaus GmbH.jpg
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Teekanne-/Teehausstandort in Radebeul
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