Ted Ray (Golfspieler)

Edward R.G. Ray
Ted Ray - 1920
Personalia
Nation:Bailiwick of Jersey Jersey
Spitzname:Ted
Karrieredaten
Profi seit:1899
Majorsiege:1912, 1920

Edward R. G. „Ted“ Ray (* 1877 in Jersey; † 26. August 1943 in London) war ein britischer Berufsgolfer der auf der Kanalinsel Jersey geboren wurde. Er gilt als der erste echte Longhitter des Golfsports.

Sein Geburtsdatum wird teilweise mit 28. März 1877 angegeben,[1] jedoch auch mit 6. April 1877.[2]

Sportliche Erfolge

Ted Ray bei den U.S. Open 1920

Ted Ray debütierte 1899 bei den British Open in Sandwich, England, wo er prompt den 16. Platz errang. Bekanntheit erlangte Ted Ray insbesondere durch seine Teilnahme am Play-off bei den U.S. Open 1913, welches er mit seinem guten Freund Harry Vardon und dem späteren Sieger Francis Ouimet austrug. Ted Ray konnte zahlreiche Erfolge als Profi feiern, insbesondere die Major-Siege bei den British Open in Muirfield im Jahre 1912 und 1920 bei den U.S. Open beim Inverness Club in Toledo (Ohio). Bei Turnieren war er meist unter den Top-10 zu finden. Für viel Aufsehen sorgten seine Schauwettkampf-Tourneen durch die Vereinigten Staaten von Amerika zusammen mit Harry Vardon in den Jahren 1913 und 1920. In diesem Zusammenhang sprach man vom Duell „Breitschwert“ (Ray) gegen „Rapier“ (Vardon), da Ted Ray sehr dynamisch auf die Bälle einschlug, während Harry Vardon im Gegensatz dazu besonders elegant und kontrolliert spielte. Ted Ray gilt als „der beste Spieler, der nicht in die World Golf Hall of Fame des Golfsports aufgenommen wurde“ und ging als erster Ryder-Cup-Captain für das Vereinigte Königreich im Jahre 1927 in die Geschichte des Golfsports ein.

Auftreten und Spielweise

Ted Ray war mit 1,88 m Größe und 98 kg Gewicht ein großer, kräftiger Mann und bekannt dafür, auf dem Golfplatz stets mit Hut und Pfeife zu erscheinen. Trotz seines unorthodoxen Schwung-Stils war Ted Ray in der Lage, einen Golfball deutlich weiter zu schlagen als die meisten seiner Zeitgenossen. Oft verfehlte er dadurch zwar das Fairway, konnte sich dann aber auf seine Rettungsschläge mit dem Mashie Niblick verlassen. Auf den Grüns bewies Ted Ray einen gefühlvollen und zielsicheren Umgang mit dem Putter.

Tätigkeit als Golflehrer

Sein erster Auftritt bei den British Open brachte ihm sein erstes Engagement als Club Pro im Churston GC in Devon, England, ein. 1903 folgte Ted Ray einem Angebot Vardons, dessen Nachfolger im Ganton GC, Yorkshire, zu werden. Von 1912 bis zu seinem gesundheitsbedingten Rücktritt vom Golfsport 1941 war er Head Pro im Oxhey GC nahe Watford, Hertfordshire. Ted Ray war, auch wegen seines unorthodoxen Schwungs, alles andere als ein guter Lehrer. Ein typischer Tipp Rays lautete: „Hit the ball hard as I do!“ („Schlag den Ball einfach so hart wie ich“). In seinem 1922 erschienenen Lehrbuch Driving, Approaching, Putting handelt er hingegen alle Aspekte des Spiels ausführlich ab.

Ted Ray als Filmfigur

Die wahren Begebenheiten und Charaktere der Teilnehmer der U.S. Open von 1913 wurden zur Grundlage des Disney-Films, „Das größte Spiel seines Lebens“, der 2006 in die deutschen Kinos kam. Ted Ray wurde darin von dem englischen Schauspieler Stephen Marcus dargestellt.

Teilnahmen an den Major-Championships

Siege

JahrMeisterschaftScoreVorsprungZweite(r)
1912The Open Championship(71-73-76-75=295)4 SchlägeBailiwick of Jersey Harry Vardon
1920U.S. Open+7 (74-73-73-75=295)1 SchlagVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jack Burke, Sr., Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Leo Diegel,
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Jock Hutchison, Bailiwick of Jersey Harry Vardon

Ergebnisse (chronologisch)

Von den vier existierenden Majors spielte Ted Ray nur die The Open Championship und die U.S. Open.

Tournament18991900190119021903190419051906190719081909
U.S. OpenDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNP
The Open ChampionshipT1613T12923T12T11T8T536
Tournament1910191119121913191419151916191719181919
U.S. OpenDNPDNPDNP3DNPDNPDNPNTNTDNP
The Open ChampionshipT5T512T10NTNTNTNTNT
Tournament1920192119221923192419251926192719281929
U.S. Open1DNPDNPDNPDNPDNPDNPT27DNPDNP
The Open Championship3T19T46T12T32T2T30T30T33T39
Tournament19301931193219331934193519361937
U.S. OpenDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNPDNP
The Open ChampionshipT24CUTT56DNPDNPDNPDNPCUT

NT = No tournament/Turnier ausgefallen
DNP = Did not play/nicht angetreten
CUT = am Cut gescheitert
"T" = tie/geteilte Platzierung
Grüner Hintergrund = Sieg. Gelber Hintergrund = Top10-Platzierung

Literatur

Weblinks

Commons: Ted Ray – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ted Ray. In: Ganton Golf Club. Abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch): „Edward Ray was born on 28th March 1877.“
  2. Ray, Edward, 1877–1943. In: The Library of Congress. Abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch): „Ted Ray, 2018: page 12, etc. (Edward Rivers John Ray; born April 6, 1877, Baliwick of Jersy, Great Britain; died August 26, 1943; British golfer).“

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Ted Ray, champion du monde de golf [photo prise à Shawnee-on-Delaware, juillet 1920].
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Ted Ray bei den U.S. Open 1920