Tavera

Tavera
StaatFrankreich
RegionKorsika
Département (Nr.)Corse-du-Sud (2A)
ArrondissementAjaccio
KantonGravona-Prunelli
GemeindeverbandCelavu-Prunelli
Koordinaten42° 4′ N, 9° 12′ O
Höhe312–1920 m
Fläche32,43 km²
Einwohner394 (1. Januar 2020)
Bevölkerungsdichte12 Einw./km²
Postleitzahl20163
INSEE-Code

Statuenmenhir

Tavera ist eine französische Gemeinde mit 394 Einwohnern (Stand 1. Januar 2020) im Département Corse-du-Sud auf der Insel Korsika.

Geografie

Tavera liegt hoch über dem Tal der Gravona an der Bahnstrecke Ajaccio-Bastia auf einer mittleren Höhe von 1116 Metern über dem Meeresspiegel im Regionalen Naturpark Korsika, 28 Kilometer nordöstlich von Ajaccio, der Präfektur der Region Korsika. Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 32,43 Quadratkilometern. Zu Tavera gehören fünf Weiler und ein Gehöft.[1]

Geschichte

Bei Invasionen und Kriegen floh die Bevölkerung von Tavera nach Osten in die Berge und gründete dort sogar ein kleines Dorf namens Tavera-vecchia (‚Alt-Tavera‘), das allerdings im 17. Jahrhundert aufgegeben wurde.[2] Um 1622 kamen Mitglieder einer adeligen spanischen Familie nach Tavera und ließen dort ein Herrenhaus errichten, das casa alta (‚hohes Haus‘).[3]

Die Gemeinde Bastelicaccia wurde 1865 aus Teilen der Gemeinden Tavera, Bastelica, Eccica-Suarella, Ocana und Tolla gebildet. 1866 hatte Tavera trotzdem noch 755 Einwohner. Zwischen 1954 und 1962 sank die Einwohnerzahl von Tavera von 496 auf 288.[4]

In den Jahren 1982 und 2002 kam es zu Waldbränden in den Pinienwäldern nordwestlich des Ortskerns.[2]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr19621968197519821990199920072016
Einwohner288278267250249336376399
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten

In der Pfarrkirche Sainte-Marie befindet sich eine Statue aus dem 19. Jahrhundert, die Mariä Aufnahme in den Himmel[5] darstellt und 1978 als Monument historique (‚historisches Denkmal‘) klassifiziert wurde.[6]

1961 wurde ein anthropomorpher Menhir gefunden, der vom Ende der Jungsteinzeit oder vom Beginn der Bronzezeit stammt.[7][3]

Wirtschaft

Tavera ist von Landwirtschaft geprägt. Die Weiler im Südwesten des Ortskerns verfügen über zahlreiche Gebirgsquellen und kleine Bäche, die für eine gute Bewässerung sorgen. Diese Weiler sind von Eichen und Macchie umgeben und liegen in der Nähe eines großen Edelkastanienwaldes. Die Kastanien werden zu Kastanienmehl verarbeitet oder an Nutztiere verfüttert. Im Weiler Pianu wird Getreide und Gemeiner Lein angebaut, außerdem gibt es dort Olivenbäume.[2]

Verkehr

Der Haltepunkt Tavera liegt an der Bahnstrecke Bastia–Ajaccio. Nach dort bestehen durchgehende Zugverbindungen.

Schule

In Tavera besteht eine öffentliche Primarschule.[1]

Persönlichkeiten

Weblinks

Commons: Tavera – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Le village de Tavera. In: Annuaire-Mairie.fr. Abgerufen am 12. September 2011 (französisch).
  2. a b c Tavera. ses hameaux. (Nicht mehr online verfügbar.) In: tavera-corse.org. Archiviert vom Original am 28. September 2009; abgerufen am 4. Oktober 2011 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tavera-corse.org
  3. a b La vallée secrète. Les villages. In: gravona.com. Haute vallée de la Gravona, abgerufen am 12. September 2011 (französisch).
  4. Tavera – notice communal. In: cassini.ehess.fr. Abgerufen am 4. Oktober 2011 (französisch).
  5. Am Festtag Maria Himmelfahrt, 15. August, 1195 soll einer Tradition nach der heilige Antonius von Padua geboren sein, als dessen Mutter Theresia von Tavera genannt wurde. Vgl. etwa Gabriel Meier: Der heilige Antonius von Padua. Sein Leben, seine Wunder und seine Verehrung. 2. Auflage. Gebr. Karl & Nikolaus Benziger, Einsiedeln u. a. 1883, S. 9 f.
  6. Mobilier. In: Base Palissy. Ministère de la culture, abgerufen am 12. September 2011 (französisch).
  7. a b Dana Facaros, Michael Pauls: Corsica. In: Cadogan Guide Corsica Series. 3. Auflage. New Holland Publishers, 2008, ISBN 978-1-86011-390-1, S. 167 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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Anthropomorphic menhir in Tavera, Corsica