Taubencircovirus
Tauben-Circovirus | ||||||||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||||||||
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Taxonomische Merkmale | ||||||||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||||||||
Pigeon circovirus | ||||||||||||||||||
Kurzbezeichnung | ||||||||||||||||||
PiCV/CoCV | ||||||||||||||||||
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Das Tauben-Circovirus (englisch pigeon circovirus 1; PiCV-1) ist ein unbehülltes Virus mit doppelstrangigem DNA-Genom aus der Familie der Circoviridae. Das Virus tritt in verschiedenen genetischen Linien auf und ist auch bei gesunden Haustauben (Columba livia forma domestica) weltweit verbreitet.
PiCV-1 ist vor allem in Organen des Immunsystems, insbesondere der Bursa cloacalis, wo es zu Schädigungen des Gewebes führen kann. Als Folge dieser Schädigungen wird eine das Immunsystem schwächende Wirkung des Virus angenommen.[2]
In der Vergangenheit wurde PiCV-1 auch als Wegbereiter der sogenannten "Jungtaubenkrankheit" (JTK) vermutet. Durch die Immunsuppression sollte es im Zusammenspiel mit Stress und weiteren Erregern zum Ausbruch einer Faktorenkrankheit kommen.[3] Diese Hypothese konnte jedoch anschließend nicht weiter untermauert werden. Inzwischen wurde der „Taubentyp“ des Rotavirus A (RVA) als Erreger der JTK identifiziert.[4][5]
Erregernachweis
Der Virusnachweis kann aus Organproben, Blut oder Rachen- oder Kloakenabstrichen mittels Polymerase-Kettenreaktion durchgeführt werden.[6] Da hiermit nur Virus-DNA nachgewiesen wird, der Erreger aber auch bei nicht erkrankten Vögeln vorkommt, ist der Virusnachweis allein kein Beweis für eine ursächliche Beteiligung an einer vorliegenden Erkrankung.
Pathohistologisch zeigen sich Nekrosen und Zellverarmung der Lymphfollikel. Im Zytoplasma der Makrophagen treten bei etwa der Hälfte der infizierten Tiere Einschlusskörperchen auf, die sich jedoch auch bei nicht erkrankten Tieren nachweisen lassen.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e ICTV: ICTV Taxonomy history: Porcine circovirus 1, EC 51, Berlin, Germany, July 2019; Email ratification March 2020 (MSL #35)
- ↑ Tomasz Stenzel, Daria Dziewulska, Bartłomiej Tykałowski, Andrzej Koncicki: The Clinical Infection with Pigeon Circovirus (PiCV) Leads to Lymphocyte B Apoptosis But Has No Effect on Lymphocyte T Subpopulation. In: Pathogens. Band 9, Nr. 8, 3. August 2020, ISSN 2076-0817, S. 632, doi:10.3390/pathogens9080632, PMID 32756467, PMC 7460237 (freier Volltext) – (mdpi.com [abgerufen am 6. Juni 2022]).
- ↑ Rüdiger Raue, Volker Schmidt, Markus Freick, Brinja Reinhardt, Reimar Johne: A disease complex associated with pigeon circovirus infection, young pigeon disease syndrome. In: Avian Pathology. Band 34, Nr. 5, Oktober 2005, ISSN 0307-9457, S. 418–425, doi:10.1080/03079450500267825 (tandfonline.com [abgerufen am 6. Juni 2022]).
- ↑ Dennis Rubbenstroth, Reiner Ulrich, Claudia Wylezich, Silke Rautenschlein, Martin Beer: First experimental proof of Rotavirus A (RVA) genotype G18P[17] inducing the clinical presentation of ‘young pigeon disease syndrome’ (YPDS) in domestic pigeons ( Columba livia ). In: Transboundary and Emerging Diseases. Band 67, Nr. 4, Juli 2020, ISSN 1865-1674, S. 1507–1516, doi:10.1111/tbed.13485 (wiley.com [abgerufen am 6. Juni 2022]).
- ↑ Dennis Rubbenstroth, Elisabeth Peus, Eva Schramm, Daniel Kottmann, Hilke Bartels: Identification of a novel clade of group A rotaviruses in fatally diseased domestic pigeons in Europe. In: Transboundary and Emerging Diseases. Band 66, Nr. 1, Januar 2019, ISSN 1865-1674, S. 552–561, doi:10.1111/tbed.13065 (wiley.com [abgerufen am 6. Juni 2022]).
- ↑ Markus Freick, Hermann Müller, Rüdiger Raue: Rapid detection of pigeon herpesvirus, fowl adenovirus and pigeon circovirus in young racing pigeons by multiplex PCR. In: Journal of Virological Methods. Band 148, Nr. 1-2, März 2008, S. 226–231, doi:10.1016/j.jviromet.2007.11.003 (elsevier.com [abgerufen am 6. Juni 2022]).