Tating

WappenDeutschlandkarte

Koordinaten: 54° 20′ N, 8° 43′ O

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis:Nordfriesland
Amt:Eiderstedt
Höhe:0 m ü. NHN
Fläche:29,49 km2
Einwohner:974 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:33 Einwohner je km2
Postleitzahl:25881
Vorwahl:04862
Kfz-Kennzeichen:NF
Gemeindeschlüssel:01 0 54 134
Adresse der Amtsverwaltung:Welter Straße 1
25836 Garding
Website:www.tating.de
Bürgermeister:Hans Jacob Peters (CDU)
Lage der Gemeinde Tating im Kreis Nordfriesland
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Über dieses Bild

Tating (nordfriesisch: Tååting[2]) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

Geografie

Geografische Lage

Das Gemeindegebiet von Tating befindet sich im westlichen Teil der Halbinsel Eiderstedt. Es bildet ein Teilgebiet innerhalb der naturräumlichen Haupteinheit Eiderstedter Marsch (Nr. 683) und erstreckt sich vom Wilhelminenkoog im Süden bis an den Tümlauer-Koog an der gleichnamigen Bucht im Nordwesten/Norden heran.

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeindegebiete von Tating sind:

Tümlauer-KoogPoppenbüll
Sankt Peter-OrdingKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtKirchspiel Garding
Grothusenkoog

Geschichte

Tating war der frühere Hauptort der Harde Utholm. Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1187.

Der Ort ist Namensgeber der archäologischen Fundgattung Tatinger Kanne.

Politik

Gemeindevertretung

Bei den Kommunalwahlen am 26. Mai 2013 erhielt die CDU 52,2 % der abgegebenen Stimmen und besetzt sechs Sitze. Die Allgemeine Wählergemeinschaft Tating (AWT) erreichte 47,8 % und erhielt fünf Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 49,9 Prozent.

Bürgermeister

Seit 2003 ist Hans Jacob Peters (CDU) Bürgermeister. Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde er in der konstituierenden Gemeindevertretersitzung wiedergewählt.

Wappen

Blasonierung: „Von Silber und Blau durch einen breiten grünen und einen schmalen silbernen Balken gesenkt geteilt. Oben ein roter Haubarg, unten ein goldenes dreimastiges Segelschiff im Stil des 16. Jahrhunderts mit silbernen Segeln und roten Wimpeln. Auf dem Großsegel ein halber blauer herschauender Löwe (Leopard).“[3]

Sehenswürdigkeiten

Die St.-Magnus-Kirche in Tating um 1895

St.-Magnus-Kirche

Die St.-Magnus-Kirche in Tating ist die älteste Kirche Eiderstedts und vielleicht das älteste Bauwerk auf der Halbinsel. Im Jahre 1103 wurde sie zunächst als hölzerne Kapelle erbaut, im Laufe der Jahrhunderte wurde sie immer weiter aus- und umgebaut. Das flachgewölbte einschiffige Hauptschiff und der gewölbte Kastenchor[4] sind in romanischem Stil gehalten, wobei der Chor noch aus der Zeit der ersten Steinkirche stammt, welche den hölzernen Vorgängerbau bald nach dessen Erbauung ersetzte. In der Gotik wurde dem Chor ein gewölbtes Chorpolygon angefügt.[5] Der spätgotische Flügelaltar[4] zeigt eine figurenreiche Kreuzigungsszene, die ihr gesamtes Mittelfeld einnimmt. In ihren Flügeln sind die zwölf Apostel abgebildet, je drei in einem Feld. Heute kann man bei einer Besichtigung eine Fülle kultureller Schätze der vergangenen Jahrhunderte bewundern: Die Kanzel von 1601, eine Triumphkreuzgruppe aus der Zeit nach 1500, die nördliche Empore von 1591 bis 1601 als Rest der früher umfänglicheren Emporen.[4]

Hochdorfer Garten mit Haubarg

In Tating befindet sich der Hochdorfer Garten. Der rund vier Hektar große Park wurde wahrscheinlich 1764 im französischen Stil angelegt. Die wichtigsten Elemente sind ein Lindenparterre und zehn axial-symmetrisch auf die Hauptfront des Hochdorfer Haubargs ausgerichtete Pflanzquartiere, die von über 120 Meter langen Lindenalleen eingerahmt werden. Der 1764 errichtete Haubarg selbst war bei seinem Bau mit 45 Metern Länge und 23 Metern Breite der wahrscheinlich größte auf Eiderstedt, zum Gehöft gehörten zu seinem besten Zeiten 400 Demat Land. Da bei mehreren Erbteilungen das Land abnahm, wurde schließlich auch der Haubarg selbst um 16 Meter verkürzt. Dem romantischen Zeitgeschmack entsprechend wurde am Südrand des Gartens eine kleine künstliche Ruine errichtet.

Während sich der Haubarg heute in Privatbesitz befindet, gehört der Garten der Richardsen-Bruchwitz Stiftung und ist der Gemeinde als öffentlich zugänglicher Dorfpark überlassen. Im Park befindet sich das sogenannte Schweizer Haus. Es beherbergt heute eine Gaststätte mit Galerie.

Verkehr

Die Gemeinde ist mit dem Auto über die Bundesstraße 202 im Abschnitt zwischen Tönning und Sankt Peter-Ording erreichbar. Die Bundesstraße führt als Dorfstraße direkt durch die Dorf­lage. In der östlichen Gemarkung zweigt die schleswig-holsteinische Landesstraße 33 ab, welche ebenfalls nach Sankt Peter-Ording führt, dabei jedoch die südlichen und östlichen Außenbereiche des Gemeindegebiets passiert.

Im Schienenpersonennahverkehr ist Tating auf der Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording angebunden. Auf dieser verkehrt die Regionalbahn 64 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Daneben ist der Ort ebenfalls im Schulbus­verkehr durch das Unternehmen Autokraft an die Nachbarorte angebunden (Buslinien 1079–1081).[6] Das Gemeindegebiet zählt zum Rufbusgebiet St. Peter-Ording mit dem Umstiegsknoten am Bahnhof St. Peter-Ording Bahnhof Süd.[7]

Die Gemeinde Tating ist ins behördlich ausgeschilderte Radverkehrsnetz Schleswig-Holstein integriert.[8] Durchs Gemeindegebiet verläuft der deutsche Fernradweg D-Route 1 (Nordseeküsten-Route (auch: Nordseeküstenradweg)). Dieser bildet den deutschen Abschnitt der internationalen North Sea Cycle Route (EV 12) ab. Daneben führt auch die Themenroute Wikinger-Friesen-Weg durch das Gemeindegebiet.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Theodor Bannier (1883–?), Politiker (MdL, Schleswig-Holstein)
  • Hans Tete Boye Ahrens (1876–1955), Kunstmaler und Grafiker

Bilder

Weblinks

Commons: Tating – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Tating – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Nordfriesland Karte, Bredstedt/Braist 2011, ISBN 978-3-88007-371-5
  3. Wappenrolle Schleswig-Holstein
  4. a b c Wolfgang Teuchert in Heinz Rudolf Rosemann (Hrsg.): Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein, Baudenkmäler, Reclams Kunstführer, Deutschland, Band 5, 4. Auflage. Stuttgart 1971, S. 142.
  5. Wolfgang Teuchert in Heinz Rudolf Rosemann (Hrsg.): Niedersachsen, Hansestädte, Schleswig-Holstein, Baudenkmäler. Reclams Kunstführer, Deutschland, Band 5, 4. Auflage. Stuttgart 1971, S. 142.
  6. Vgl. Fahrplandownload auf www.autokraft.de (Suchbegriff: Tating). Abgerufen am 14. Mai 2020.
  7. Flyer Rufbusgebiet St. Peter-Ording. (pdf) Abgerufen am 14. Mai 2020.
  8. Vgl. Informationsseite im deutschsprachigen Wiki von Openstreetmap (Link:DE:Radverkehrsnetz Schleswig-Holstein. Abgerufen am 14. Mai 2020.)

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Tating Wappen.png
Wappen der Gemeinde Tating im Kreis Nordfriesland, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: Von Silber und Blau durch einen breiten grünen und einen schmalen silbernen Balken gesenkt geteilt. Oben ein roter Haubarg, unten ein goldenes dreimastiges Segelschiff im Stil des 16. Jahrhunderts mit silbernen Segeln und roten Wimpeln. Auf dem Großsegel ein halber blauer herschauender Löwe (Leopard).
St. Magnus Kirche Tating 2019.JPG
Autor/Urheber: Roland Struwe (Sneecs), Lizenz: CC BY 3.0
St. Magnus Kirche in Tating
Haubarg Hochdorf, Hochdorfer Weg 1, Tating.jpg
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Monument ID 2286.
Tating Kirche 01.jpg
Die St.-Magnus-Kirche in Tating, Zeichnung von Fritz Stoltenberg
St. Magnus, Tating - 1.jpg
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Ansicht von Nordwest
Tating in NF.PNG
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