Tannheim (Tirol)

Tannheim
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Tannheim
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Tirol
Politischer Bezirk:Reutte
Kfz-Kennzeichen:RE
Fläche:51,31 km²
Koordinaten:47° 30′ N, 10° 31′ O
Höhe:1097 m ü. A.
Einwohner:1.142 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte:22 Einw. pro km²
Postleitzahl:6675
Vorwahl:05675
Gemeindekennziffer:7 08 32
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Höf 36
6675 Tannheim
Website:www.tannheim.tirol.gv.at
Politik
Bürgermeister:Harald Kleiner (Aktives Tannheim)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(13 Mitglieder)

8 Aktives Tannheim,
5 HOND IN HOND - MITNOND

Lage von Tannheim im Bezirk Reutte
BachBerwangBiberwierBichlbachBreitenwangEhenbichlEhrwaldElbigenalpElmenForchachGränGramaisHäselgehrHeiterwangHinterhornbachHöfenHolzgauJungholzKaisersLechaschauLermoosMusauNamlosNesselwänglePfafflarPflachPinswangReutteSchattwaldStanzachSteegVorderhornbachTannheimVilsWängleWeißenbach am LechZöblenTirolLage der Gemeinde Tannheim (Tirol) im Bezirk Reutte (anklickbare Karte)
Über dieses Bild
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Blick auf Tannheim
Blick auf Tannheim
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Tannheim ist eine Gemeinde mit 1142 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich).

Geografie

Tannheim ist der Hauptort des Tannheimer Tals, das von der Vils durchflossen wird. Es bildet ein Haufendorf, das von einzelnen Weilern umgeben ist, die durch jüngere Siedlungserweiterungen zu größeren Siedlungen angewachsen sind.

Nach Tannheim bzw. ins Tannheimer Tal kommt man entweder von Weißenbach über den Gaichtpass, von Hindelang über den Oberjochpass oder von Pfronten durch das Engetal.

Als Hausberg von Tannheim gilt der direkt im Norden stehende Einstein.

Gemeindegliederung

Ortschaften der Gemeinde

Die Gemeinde besteht aus einer einzigen gleichnamigen Katastralgemeinde bzw. Ortschaft, nachdem im Oktober 2013 die restlichen Ortschaften mit einer Verordnung der Tiroler Landesregierung gelöscht wurden. Seit 1. Dezember 2012 hat die Gemeinde neue Straßenbezeichnungen.

Nachbargemeinden

Vier der sechs Nachbargemeinden liegen im Bezirk Reutte, zwei in Deutschland.

ZöblenPfronten (Bayern)
Bad Hindelang (Bayern)Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtGrän
Weißenbach am LechNesselwängle

Geschichte

Die Besiedelung des Tannheimer Tales erfolgte vom Westen, also vom Allgäu her, lediglich der äußerste Osten mit Nesselwängle, Gaicht und Rauth wurde von Aschau am Lech aus besiedelt.

Ursprünglich gehörte das Tannheimer Tal zu dem ausgedehnten Grundbesitz, mit dem die fränkischen Herrscher zwischen 750 und 850 das Bistum Augsburg anlässlich seiner Neu- beziehungsweise Wiedergründung ausstatteten. Im Jahr 1059 erhielt der Augsburger Bischof von König Heinrich IV. unter anderem den Wildbann im Forst zwischen Lech, Wertach und Iller und das Kolonisationsrecht, also das Recht auf Rodung und Anlegung von Siedlungen.[1] Der Bischof gab Güter und Rechte als Lehen an Angehörige des Adels weiter; so war um 1300 das vornehmlich noch als Alpe genutzte Tannheimer Tal zu drei Vierteln im Besitz der Grafen von Montfort beziehungsweise zu einem Viertel der Herren von Rettenberg.

Kirchlich gehörte das Tannheimer Tal mit Ausnahme von Jungholz (Pfarre Wertach) der Pfarre Sonthofen an.

Am 17. September feiern die Bewohner jährlich den Talfeiertag. An diesem Tag findet ein Festgottesdienst mit anschließender Prozession statt, im Gedenken an die wehrhaften Vorfahren, die am 17. September 1796 französische Soldaten in die Flucht schlugen.[2]

Im Mai 2017 heiratete Manuel Neuer in Tannheim.[3]

Bevölkerungsentwicklung

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Pfarrkirche zum hl. Nikolaus
Heimatmuseum
Das Andreas-Hofer-Denkmal
Kapellen
NameOrtsteilerbaut
Mariahilf-PestkapelleOberhöfen1649
St. Martin-KapelleInnergschwend1494
St. Sebastian-KapelleBerg1653
Herz-Jesu-KapelleBerg1796
St. Leonhard-PestkapelleKienzen1488
St. Michael-KapelleKienzen1680
DreifaltigkeitskapelleKienzerle1680
Lourdeskapelle in der GrotteTannheim1902

Wirtschaft und Infrastruktur

Tourismus

Blick vom Füssener Jöchle auf Tannheim

Tannheim verfügt über zahlreiche touristische Angebote wie:

  • den Vilsalpsee mit seinem Naturschutzgebiet
  • Wander- und Themenwege, Klettersteige und Kletterrouten, Gipfelwanderungen
  • Rennrad-, E-Bike- und Mountainbiketouren,
  • Skigebiet Neunerköpfle
  • Klassischer Langlauf, sowie Skating
  • Rodelbahn, Winterwanderwege, Schneeschuhwandern

Die Hotels mit der touristischen Infrastruktur und die Bergbahn am Neunerköpfle machen Tannheim zu einer wichtigen zweisaisonalen Tourismusgemeinde im Tal.

Bildung

  • Kindergarten
  • Volksschule
  • Neue Mittelschule Tannheimer Tal

Politik

Gemeinderat

In den Gemeinderat werden 13 Vertreter gewählt.

Partei2022[4]2016[5]2010[6]
ProzentMandateProzentMandateProzentMandate
Aktives Tannheim (TANNHEIM) 1)60,91849,21742,09
Hond in Hond - Mitnond (HIHM)39,095
Gemeinsam für Tannheim22,853
Bauern & Landjugend19,51225,00
Familienfreundliches Tannheim8,441
Allgemeine Tannheimer Liste32,91

1) Die Partei trat 2016 und 2010 unter dem Namen „Aktives Tannheim - Bürgermeisterliste“ an.

Bürgermeister

Bürgermeister von Tannheim ist Harald Kleiner.[4]

Wappen

AUT Tannheim Tirol COA.svg

Blasonierung: „In Silber eine grüne Tanne, am linken Schildrand zwei rote Stäbe.“[7]

Die Farben der Gemeindefahne sind Grün-Weiß.

Das am 8. Mai 1984 von der Tiroler Landesregierung verliehene Wappen wird von einem Teil des Gemeindenamens versinnbildlicht. Der gestürzte Bindenschild symbolisiert für die Herzoge in Österreich als Tiroler Landesfürsten, die um die Wende der Neuzeit das komplette Tannheimer Tal erworben haben. Dazu wurde das Tal mit dem Hauptort Tannheim zur Anwaltschaft erhoben und war zu einem Bestandteil des Gerichts Ehrenberg zuzuordnen.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Anton Schrotz (1701–1762), Maurer und Baumeister
  • Joseph Amann (1720–1796), Bildhauer
  • Peter Pflauder (1734–1811), Stuckateur
  • Johann Siegele (* 1948), Geher und Biathlet

Weblinks

Commons: Tannheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Martin Bitschnau, Hannes Obermair: Tiroler Urkundenbuch, II. Abteilung: Die Urkunden zur Geschichte des Inn-, Eisack- und Pustertals. Band 1: Bis zum Jahr 1140. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 2009, ISBN 978-3-7030-0469-8, S. 206, Nr. 228.
  2. siehe auch Die mutigen Frauen des Tannheimer Tals
  3. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 24. Mai 2017, S. 7.
  4. a b Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen 2022 | Gemeinde Tannheim. Land Tirol, abgerufen am 2. September 2022.
  5. Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 2. September 2022.
  6. Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 2. September 2022.
  7. Wappen der Gemeinde Tannheim

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Positionskarte von Österreich
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Von Osten gesehen
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Tannheim (Tirol) - Blick vom Neunerköpfle
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Blick vom Skigebiet Füssener Jöchle nach Südwesten auf das Tannheimer Tal mit Grän (1138 m) und Tannheim (1097 m). Dahinter erheben sich die Vilsalpseeberge mit Neunerköpfle (1864 m), Knappenkopf (2071 m), Kugelhorn (2126 m), Rauhhorn (2241 m), Gaishorn (2247 m), Rohnenspitze (1990 m), etwas verdeckt Ponten (2045 m), Bscheißer (2000 m), Iseler 1876 m) und Kühgundspitze (1907 m).
Tannheim im Bezirk RE.png
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Bezirk Reutte
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St. Nikolaus in Tannheim (Tirol). Die Kirche steht im Tannheimer Tal. Das Tannheimer Tal liegt in der nordwestlichsten Ecke des Österreichischen Bundeslandes Tirol
AUT Tannheim Tirol COA.svg
Blasonierung:„In Silber (Weiß) eine grüne Tanne, am linken Schildrand zwei rote Stäbe (Pfähle).“
Das Wappen wurde der Gemeinde von der Tiroler Landesregierung am 8. Mai 1984 verliehen. Die Tanne ist "redend". Die Farben Österreichs erinnern daran, dass die Herzöge von Österreich als Tiroler Landesfürsten um die Wende zur Neuzeit das ganze Tannheimer Tal erworben und als Anwaltschaft mit Tannheim als Hauptort zu einem Bestandteil des Tiroler Gerichtes Ehrenberg gemacht haben.
Karte A Tirol RE.svg
Karte des österreichischen Bundeslandes Tirol, Reutte hervorgehoben