Tannenhausen
Tannenhausen Stadt Aurich | |
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Koordinaten: | 53° 31′ N, 7° 29′ O |
Höhe: | 9 m |
Fläche: | 16,92 km² |
Einwohner: | 1914 (30. Jun. 2021)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Postleitzahl: | 26607 |
Vorwahl: | 04941 |
Lage von Tannenhausen im Auricher Stadtgebiet | |
Luftbild von Tannenhausen (2013) |
Tannenhausen ist ein Ortsteil der Kreisstadt Aurich im Landkreis Aurich in Ostfriesland, Niedersachsen.
Geografie
Tannenhausen liegt inmitten eines sandigen Heidegebietes. Am Ortsrand befindet sich der mit 89,2 Hektar (0,892 Quadratkilometer) größte Hochmoorsee Deutschlands, das „Ewige Meer“. Besonderes beliebt ist eine ehemalige Kiesgrube, die zu einem stark besuchten Badesee für die Region geworden ist (Badesee Tannenhausen). Ebenfalls beliebt ist der Silbersee im angrenzenden Meerhusener Wald (Dietrichsfelder Straße). Der See befindet sich im Ortsteil Bernuthsfeld. Das umgebende Waldgebiet erstreckt sich über die Ortsteile Tannenhausen, Dietrichsfeld und Sandhorst. In diesem Waldsee darf jedoch nicht gebadet werden.
Geschichte
Tannenhausen entwickelte sich durch die Besiedlung der Hochmoore nördlich von Aurich mit Kolonisten auf Grundlage des preußischen Urbarmachungsediktes von 1765. 1801/02 gründete der Auricher Rentmeister Julius Dietrich Tannen (1752–1829) die Kolonie Tannendorf, später Tannenhausen. Am 1. Juli 1972 wurde Tannenhausen aufgrund der Gebietsreform in Niedersachsen in die Stadt Aurich eingegliedert.[2] und ist heute ein Ortsteil von Aurich. In den letzten Jahren haben sich die Einwohnerzahlen stetig erhöht, 2005 waren es 1845 Einwohner. Dies hängt unter anderem damit zusammen, dass Tannenhausen seit den 1970er Jahren zum Naherholungsgebiet und als touristischer Anziehungspunkt ausgebaut wurde. Dazu gehört unter anderem eine große Ferienhaussiedlung.
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat, der die Auricher Ortsteile Georgsfeld und Tannenhausen gemeinsam vertritt, setzt sich aus fünf Mitgliedern zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[3]
Ortsbürgermeisterin
Ortsbürgermeisterin ist Gerda Küsel (SPD).[4]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das Großsteingrab Tannenhausen ist das einzige in Ostfriesland, von dem sich noch nennenswerte Reste erhalten haben. Es handelt sich hierbei um zwei Decksteine und einen Tragstein (Ostfr. Plattdeutsch Botter, Brood un Kääs genannt). Die benachbarte Grabkammer ist ein Nachbau am originalen Standort.
- 1907 wurde nördlich von Tannenhausen im Moor mit dem Mann von Bernuthsfeld eine Moorleiche aus dem 7. oder 8. Jahrhundert gefunden. Seine Überreste werden mitsamt seiner Kleidung im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden gezeigt.
- Die südlich des Großsteingrabes gelegene Mühle Meints gilt mit einer Höhe von etwa 6,5 Metern als der kleinste Erdholländer in Niedersachsen.[5]
- Der Friedhof für sowjetische Kriegsgefangene befindet sich etwas außerhalb des Dorfes. Mindestens 86 Personen wurden hier beerdigt. Sie waren als sowjetische Kriegsgefangene oder als Ostarbeiterinnen im Zwangsarbeiterlager Tannenhausen untergebracht und mussten in einer Munitionsanstalt der Kriegsmarine arbeiten, dem Marine-Artilleriearsenal Aurich-Tannenhausen. Zeugenaussagen deuten darauf hin, dass hier mehr als 200 Leichen verscharrt wurden.[6]
Wirtschaft und Infrastruktur
Ein so genanntes Mehrzweckgelände inmitten des Dorfes zieht jährlich tausende von Besuchern zu Messen, Open-Air-Konzerten und anderen Großveranstaltungen an. Vom Auricher Stadtkern liegt Tannenhausen etwa 6 Kilometer entfernt.
Im Ort befindet sich eine Grundschule.
Persönlichkeiten
- Julius Dietrich Tannen (1752–1829), preußischer Rentmeister (Amtssitz Aurich), Gründer und Namensgeber
- Ewald Christophers (1922–2003), deutscher Autor, ab 1948 Lehrer in Tannenhausen
Weblinks
- Beschreibung von Tannenhausen in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft
- Das Marineartilleriearsenal Aurich-Tannenhausen
Einzelnachweise
- ↑ Zahlen, Daten & Fakten – Stadt Aurich. In: Stadt Aurich. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 261.
- ↑ Ergebnis Ortsratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ Ortsrat Georgsfeld/Tannenhausen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Ostfriesland.de:Meints Mühle ( des vom 20. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 11. Oktober 2014.
- ↑ Günter Heuzeroth: Die im Dreck lebten Unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus 1939 - 1945; Dargestellt an den Ereignissen in Weser-Ems; Ausländische Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen, Kriegsgefangene und die Lager in Wilhelmshaven Delmenhorst Bremen und Bremerhaven Eine Spurensicherung, Oldenburg 1995, S. 44
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Evangelisch-lutherische Markuskirche in Tannenhausen (Stadtteil von Aurch), Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland
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prehistoric grave in Tannenhausen