Tamil Evangelical Lutheran Church

Bartholomäus Ziegenbalg
Silberne Büste von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar.
Goldene Büste von Bartholomäus Ziegenbalg hinter dem Schulplatz rechts neben dem Gymnasium von Tranquebar.
Denkmal von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar.
Das goldene Denkmal von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar.
Porträt von Bartholomäus Ziegenbalg auf dem Denkmal in Tranquebar.
Grabplatte von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar.
Denkmal am Strand von Tranquebar.
Stahlstich von Bartholomäus Ziegenbalg aus einem Missionsbericht von 1715.

Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC) ist der Name der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tamil Nadu, Südindien. Die TELC wurde 1919 in der Tradition des Leipziger Missionswerks und der Schwedischen lutherischen Mission "Church of Sweden Mission (CSM)" gegründet. Sie erreichte die volle Unabhängigkeit, als sie 1950 aus der Hand des Leipziger Missionswerks und der Schwedischen lutherischen Mission "Church of Sweden Mission (CSM)" auch die Verantwortung für die kirchlichen Institutionen (Missionsstationen, Schulen, Internate und Krankenhäuser) in Tamil Nadu übernahm.

Entstehung der TELC und ihr Streben nach völliger Unabhängigkeit

Missionsstationen in Tamil Nadu
Missionsstationen der Leipziger Mission in Tamil Nadu in dem Jahr 1914 kurz vor der Gründung der TELC. Bitte vergrößern am rechten Zeichen und durch zweimaliges Antippen auf die entstandenen Karten.

Im Jahr 1706 brachten die Deutschen Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau als erste lutherische Missionare den Evangelisch-lutherischen Glauben nach Tamil Nadu. In dem von Dänen erworbenen indischen Küstenort Tranquebar begannen sie im Dienst der Dänisch-Halleschen Mission die lutherische Missionsarbeit. Durch die Arbeit lutherischer Missionare der Dänisch-Halleschen Mission, der Leipziger Mission und des in dieser Arbeit partnerschaftlich entstandenen schwedischen Missionswerkes "Church of Sweden Mission (CSM)" wuchsen im Umkreis lutherischer Missionsstationen vor allem in der Mitte von Tamil Nadu innerhalb von 213 Jahren zahlreiche Kirchengemeinden und kirchliche Institutionen heran, die unter der Leitung des Seniors der Leipziger Mission standen.

Der leitende Senior hatte den Auftrag, die Interessen der Leipziger Mission gegenüber den Missionaren und den Mitgliedern und Führungskräften der entstehenden lutherischen Kirche in Tamil Nadu zu vertreten. Das bezeichnete der Titel Senior. Bis 1901 erweiterte sich die Bedeutung des Wortes Senior. Der Senior wurde zum Vorsitzenden des Missionsrates, der die Interessen der Leipziger Mission in Tamil Nadu wahrnahm. Ihm wurden pröbstliche Funktionen übertragen. Er erhielt 1901 zusätzlich den Titel Propst. Er war auch Präses der "Synode" der Missionare.[1]

Am 14. Januar 1919 erklärten die lutherischen Kirchengemeinden in Tamil Nadu auf der Synode zu Tanjore gegenüber der "Leipziger Mission" und der "Church of Sweden Mission" ihre Selbstständigkeit und gründeten die "Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC)". Sie stellten ihre damit neu gegründete Kirche ab 1921 unter die Leitung ihrer zunächst schwedischen und später indischen Bischöfe von Tranquebar.

Damit verloren die beiden Missionswerke "Leipziger Mission" und "Church of Sweden Mission" ihre Zuständigkeit und ihre Verantwortung für die von ihnen begründeten und nun umgewidmeten Kirchengemeinden. Bis zum Jahr 1950 blieb den beiden Missionswerken im Bereich der TELC nur noch die Führung und Verwaltung der von ihnen in Tamil Nadu aufgebauten kirchlichen Institutionen (beispielsweise Missionsstationen, Schulen, Internate und Krankenhäuser).[2] Im Jahr 1950 übernahm die TELC auch die Führung und Verwaltung dieser kirchlichen Institutionen. Den beiden Missionsgesellschaften blieb danach als Aufgabe nur noch die Zahlung der Subventionen für die TELC und ein Stimmrecht, mit dem sie Entscheidungen der TELC nur beratend begleiten konnten.

Christentum in Indien
Unter der indischen Bevölkerung von 1.210 Millionen Menschen (2011) sind 81,3% Hindus, 12 % Muslime, 2,3 % (25 Millionen) Christen, davon rund 8,7 Millionen Evangelische und 1,3 Millionen Lutheraner. Bitte vergrößern auf Originalgröße am rechten Zeichen.

Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die deutschen Missionare von den englischen Kolonialherren interniert und 1918 nach Deutschland zurückgebracht. Von 1914 bis zur Entsendung des Missionars Paul Gäbler im Jahr 1925 wirkten keine Missionare des Leipziger Missionswerkes in Tamil Nadu. Das Leipziger Missionswerk hatte bis 1914 ebenso wie die anderen deutschen Missionswerke die Zahlung von Gehältern der lutherischen Gemeinden und der kirchlichen Institutionen in Tamil Nadu subventioniert. Ab 1914 konnten die deutschen Missionswerke aufgrund der zurückgegangenen Spendengelder und wegen der Gehaltszahlungen in Deutschland, der kriegsbedingten Geldausfuhrsperren, der Nachkriegsinflation in Deutschland und der Weltwirtschaftskrise kein Geld nach Indien transferieren. So mussten andere lutherische Missionswerke die ausstehenden Zahlungen der deutschen Missionswerke übernehmen. Die amerikanische "United Lutheran Church of America (ULKA)" zahlte mehr als 100.000 US-Dollar jährlich und die schwedische "Church of Sweden Mission" zahlte allein in den neun Jahren von 1914 bis 1922 insgesamt rund 1.300.000 US-Dollar,[3] musste aber die Subventionen der verschiedenen deutschen Missionswerke für die TELC und die Gehälter von neu ausgesandten deutschen Missionaren noch viele Jahre lang übernehmen, bis der Zweite Weltkrieg die Arbeit der deutschen Missionare in Indien beendete und bis die TELC ihre Ausgaben irgendwann ganz finanzieren würde, was selbst 1981 nicht abzusehen war.

Die TELC strebte die volle Unabhängigkeit an und übernahm 1950 auch die Verantwortung für die kirchlichen Institutionen in Tamil Nadu. Die gesamten kirchlichen und missionarischen Tätigkeiten wurden dem Kirchenrat (Church Council) der TELC untergeordnet. Anschließend blieb der Leipziger Mission und der Church of Sweden Mission (CSM) bei den Entscheidungen der nun selbständigen "Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC)" nur noch eine beratende Stimme.

Die Selbständigkeit der TELC

Seit der Selbständigkeit der TELC wurde die Arbeit der Bischöfe und der Kirchenleitung durch innere Aufstände gefährdet, so dass das Weiterbestehen der TELC jeweils nur durch staatliche Gerichtsentscheide gesichert werden konnte. Eine solche Situation entstand beispielsweise im Jahr 2017, so dass die TELC "durch einen per Gerichtsentscheid eingesetzten Verwalter administrativ geleitet" werden musste.[4]

Im Jahr 2011 hatte die TELC 105.773 Gemeindeglieder in 110 Kirchengemeinden. Der Sitz der TELC befindet sich in P.O. Box 86 Tranquebar House, Trichynopoly, Tamilnadu, India 620 001.

Ausbildungsstätten der Tamil Evangelical Lutheran Church

Tamil Evangelical Lutheran Church, Wahl-Plakat, Tranquebar, Indien
  • Gurukul Lutheran Theological College & Research Institute, Chennai unterrichtet in der Sprache Englisch.[5]
  • Tamilnadu Theological Seminary (TTS), Madurai bildet in der Sprache Tamil aus.[6]
  • United Theological College (UTC), Bangalore unterrichtet in der Sprache Englisch.[7]
  • Senate of Serampore College, Calcutta.

Mitgliedschaften

Bedeutende Kirchen der Tamil Evangelical Lutheran Church

Missionsstation Tranquebar
Die Kirche Neu-Jerusalem (New Jerusalem Church) wurde zwischen 1707 und 1718 in Tranquebar erbaut. Auf ihrem Friedhof ist Bartholomäus Ziegenbalg bestattet.
Die Zionskirche in Tranquebar in dem Jahr 1922. Sie wurde 1701 von Bartholomäus Ziegenbalg erbaut.
Altar von 1913
Altar mit der Kreuzigungsgruppe in dem Andachtssaal des Missionshauses in Leipzig. Bitte das Bild anklicken. Dann erscheint die Erklärung des Bildes.
  • TELC HOLY TRINITY CATHEDRAL, Trichynopoly.
  • TELC Adiaikalanathar Church
  • TELC Christ Church, Thiruvotriyur, Chennai-600019
  • TELC Arulnathar Church, kilpauk, Chennai
  • TELC Anbunathar Church, Annanagar, Chennai
  • TELC Holy Redeemer’s Church, Madurai
  • TELC Emmanuel Church, Mayiladuthurai
  • TELC New Jerusalem Church, Tranquebar
  • TELC Zion Church, Trichynopoly.
  • TELC Christ Church, Anaimalai.
  • TELC World Saviour Church-Uluthukkupai, Mayiladuthurai
  • TELC Pavanasar Lutheran Church – Bangalore.
  • TELC Ziegenbalg Jubilee Church – Sirkali
  • TELC St. Paul’s Church, Sengaraiyur
  • TELC World Saviour Church, Pollachi
  • TELC Bethlehem Church,(TBML College) Porayar
  • TELC Arulnathar Church, Tirukattupalli Trichynopoly.
  • TELC Saint John Church, Trichynopoly

Siehe auch

Literatur

Veröffentlichungen des Leipziger Missionswerkes während des Entstehens der TELC

  • Jahresbericht des Evangelischen Missions-Vereins in Leipzig. Evangelischer Missions-Verein Leipzig, Leipzig 1821–1901 (erschienen: [1.]1821; 2.1822 – 83.1902[?]).
  • Anzeigenblatt für die evangelisch-lutherische Missionsgesellschaft zu Dresden. Beilage zu: Pilger aus Sachsen. Dresden 1. Oktober 1836 bis Ende 1838.
  • Dresdener Missions-Nachrichten. Hrsg.: Evangelisch-Lutherischen Missionsgesellschaft zu Dresden. Naumann, Dresden 1839-1840.
  • Missions-Nachrichten der Ev.-Luth. Missionsgesellschaft zu Dresden. Hrsg.: Evangelisch-Lutherischen Missionsgesellschaft zu Dresden. Naumann, Dresden 1841–1845.
  • Evangelisch-lutherisches Missionsblatt. Hrsg.: Evangelisch-Lutherische Mission zu Leipzig. Dresden 1846–1847 und Leipzig 1848–1941. Danach wurde das Erscheinen eingestellt. Ab 1892 darin: Jahresbericht der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig.
  • Jahresbericht der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig. Leipzig 31.1849/50 – 109.1927(1928) (nachgewiesen). Ab 74.1892 auch in: Evangelisch-lutherisches Missionsblatt. Anschließend: Die Arbeit der Leipziger Mission. Jahresbericht. Leipzig 110.1928(1929) – 122.1940/41. Anschließend: Vom Dienst der Leipziger Mission (Ausgaben nicht nachgewiesen).
  • Blätter für Mission. Ein Volksmissionsblatt der Leipziger Mission. Herausgegeben vom Sächsischen Haupt-Missionsverein und der Missionskonferenz in Sachsen. Erschienen: Dresden 1863–1939, Erscheinungsverlauf: [1.]1863/64 – 77.1939. Ausgabe Hannover 1940–1940 (Erscheinungsverlauf 1.1940 – 2.1941[?]).
  • Sammlung von Missionsschriften. Verlag der Evang.-Luth. Mission, Leipzig (Band 1–12 nachgewiesen) 1888 bis 1901.
  • Bericht für die Frauen-Hilfs-Vereine der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig Leipzig 1.1896 – 11.1906[?], später: Jahresbericht für die Frauen-Hilfsvereine der Evangelisch-Lutherischen Mission zu Leipzig 14.1909 (?) – 25.1919 (nachgewiesen).
  • Leipziger Missionsstudien. Neue Folge 1-7, Verlag der Evang.-Luth. Mission, Leipzig 1928–1934.
  • Aus Vergangenheit und Gegenwart der Leipziger Mission. Serie mit 10 Broschüren (nachgewiesen). Verlag der Evang.-Luth. Mission, Leipzig 1936 ([1]).

Sekundärliteratur

  • Richard Handmann: Die Evangelisch-Lutherische Tamulen-Mission in der Zeit ihrer Neubegründung, J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig 1903.
  • Ulrich Gäbler: * „Ein Missionarsleben“. Hermann Gäbler und die Leipziger Mission in Südindien (1891–1916). Evangelische Verlagsanstalt GmbH, Leipzig 2018.
  • Paul Fleisch: Hundert Jahre lutherischer Mission Leipzig, Verl. d. Evang.-luth. Mission, 1936
  • Carl Ihmels: Eine Tamulenkirche entsteht. (Aus Vergangenheit und Gegenwart der Leipziger Mission ; H. 7) Leipzig : Verl. d. Evang.-luth. Mission, 1936.
  • W. Hellinger: The Leipzig Evangelical-Lutheran Mission. In: C. H. Swavely (Hg.): The Lutheran Enterprise in India. Madras, Federation of Evangelical Lutheran Churches in India (FELCI) 1952, Seite 15–31.
  • Hugald Grafe (Hg): Evangelische Kirche in Indien. Auskunft und Einblicke. Erlanger Taschenbücher Band 51. Verlag der Ev.-Luth. Mission, Erlangen 1981.
  • Niels-Peter Moritzen: Werkzeug Gottes in der Welt: Leipziger Mission 1836–1936–1986, Verlag der Ev.-Luth. Mission, Erlangen 1986.
  • Ponniah Manoharan: Warungal. Die indische Tamulenkirche lädt ein. Verlag der Ev.-luth. Mission, Erlangen 1986.
  • Hundertfünfzig Jahre Leipziger Mission. Gottes Werkzeug für die. Welt. Dokumentation. Erlangen : Verl. d. Ev.-Luth. Mission, 1987
  • Hugald Grafe: The History of Christianity in Tamilnadu from 1800 to 1975. Erlangen 1990. (Erlanger Monographien aus Mission und Ökumene; 9).
  • C. S. Mohanavelu: German Tamilology. German contributions to Tamil language, literature and culture during the period 1706–1945. Madras 1993.
  • Andreas Nehring: Orientalismus und Mission. Die Repräsentation der tamilischen Gesellschaft und Religion durch Leipziger Missionare 1840–1940, (Studien zur außereuropäischen Christentumsgeschichte ; Bd. 7) Wiesbaden : Harrassowitz, 2003.
  • Erika Pabst (Hg.): Quellenbestände der Indienmission 1700–1918 in Archiven des deutschsprachigen Raums. Hallesche Quellenpublikationen und Repertorien 9. Halle 2005.
  • Roland Sckerl: Tranquebar. Bilder aus den ersten hundert Jahren lutherischer Mission in Indien. Drei Kurzbiographien nach alten Berichten. Durmersheim, 2006.
  • Eva-Maria Siebert Johnson: Lobt Gott mit Hymnen und Worten, mit Bogenliedern und Singpredigten., Leipziger Missionswerk, Vortrag in Leipzig am 30. Juni 2012.
  • Hugald Grafe: Kirche unter Dalits, Adivasi und Kastenleuten in Südindien. Die indischen Partnerkirchen der Lutherischen Kirchen in Niedersachsen. Werden und Wachsen. Quellen und Beiträge zur Geschichte der Hermannsburger Mission und des Ev.-luth. Missionswerkes in Niedersachsen Bd. 22. LIT Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2013.
  • Ponniah Manoharan: Arbeit des ELM in Indien. 3. Dezember 2003, abgerufen am 25. Februar 2016.

Weblinks

Commons: Bischöfe von Tranquebar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hugald Grafe: Kirche unter Dalits, Adivasi und Kastenleuten in Südindien. Die indischen Partnerkirchen der Lutherischen Kirchen in Niedersachsen. Werden und Wachsen. Verlag Dr. W. Hopf, Berlin 2013. S. 164–165.
  2. Quelle: Hugald Grafe (Hrsg.): Evangelische Kirche in Indien. Auskunft und Einblicke. Verlag der Ev.-luth. Mission Erlangen. Erlangen 1981. S. 183.
  3. Kurt Schmidt-Clausen: Vom Lutherischen Weltkonvent zum Lutherischen Weltbund. Geschichte des Lutherischen Weltkonvents (1923–1947). S. 80–81.
  4. Entscheidungen in der TELC. In: Kirche weltweit. Mitteilungsblatt des Leipziger Missionswerkes 2/2017, S. 21
  5. GLTC site. Abgerufen am 9. März 2016.
  6. TTS site. Abgerufen am 9. März 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/ttsarasaradi.org (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  7. UTC site. Abgerufen am 9. März 2016.

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Leipziger Missionsstationen in Tamil Nadu 1914.jpg
Missionsgebiete vom "Evangelisch-lutherischen Missionswerk Leipzig" 1914 in Tamil Nadu.
Denkmal am Strand von Tranquebar.jpg

Das Denkmal am Strand von Tranquebar wurde im Juli 1906 von der Leipziger Mission zur Erinnerung an die Landung der ersten Evangelisch-Lutherischen Missionare Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau aufgestellt. Das Denkmal besaß seinerzeit noch kein Kreuz. Erst der Bischof Johnson Gnanabaranam ergänzte das Kreuz zwischen 1993 und 1999 auf dem Gedenkstein, weil seinerzeit kein Konflikt mehr mit Gläubigen anderer Religionen zu erwarten war. Die Deutschen Bartholomäus Ziegenbalg und Heinrich Plütschau wurden von der Dänisch-Halleschen Mission, einer Stiftung des dänischen Königs Friedrich IV. (1699–1730), als lutherische Missionare nach Tranquebar entsandt. Am 9. Juli 1706 in Tranquebar angelangt, tauften sie bereits ein Jahr später die ersten Tamilen und „Mischlinge“ (Portugiesen) und gründeten eine kleine lutherische Gemeinde in Tranquebar, Tamil Nadu, Südindien, die bis 1712 bereits etwa 221 Mitglieder umfasste. Das war der Anfang der Evangelisch-lutherischen Kirche in Tamil Nadu, die den Namen Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC) trägt.
Kreuzigungsgruppe Missionshaus Leipzig.jpg
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Altar mit einer Kreuzigungsgruppe in dem Andachtssaal des Missionshauses vom Leipziger Missionswerk in 04103 Leipzig, Paul-List-Straße 17. Die Kreuzigungsgruppe wurde im Jahr 1913 aus Lindenholz geschaffen. Dargestellt ist ein triumphierender Christus, der nach seiner Auferstehung vom Tod die Jünger in alle Welt sendet, um die Erlösungsbotschaft zu verkündigen. Unter seinen ausgebreiteten Armen steht zur Linken eine indische Frau mit ihrem Kind auf ihrer Hüfte. Sie versinnbildlicht das Arbeitsgebiet des Leipziger Missionswerkes in Indien, wo das Leipziger Missionswerk 1840 die Arbeit der Dänisch-Halleschen Mission übernommen hat. Diese Mutter schaut auf zu Christus. Dieser neigt sich leicht zu ihr und zu ihrem Flehen für die Kinder ihres Landes. Zur Rechten - anstelle des Johannes - steht ein Dschagga-Krieger, die Verkörperung der 1893 begonnenen ostafrikanischen Missionsarbeit. Gesenkten Hauptes, auf den Speer gestützt, lauscht er den fremdartigen Klängen vom Frieden mit Gott. Bemerkenswert erscheint, dass zwischen den beiden Figuren und Christus, trotz körperlicher Nähe, keinerlei Blickkontakt besteht. Die Augen Jesu schauen ins Weite. Er scheint auf die Menschen und Völker zu sehen, die dem christlichen Glauben noch fern sind. Und doch schaut er auf uns, denen seine Worte: „Gehet hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium allen Völkern“ jeden Tag Auftrag und Verpflichtung sein sollen. Die beiden Leuchter auf dem Altar stammen aus der Partnerkirche des Leipziger Missionswerkes in Papua-Neuguinea. Sie sind vom Schnitzer Katipo gestaltet worden. Die Form des Fisches erinnert an ein Hauptnahrungsmittel der Küstenleute und ist zugleich des Symbol für Jesus Christus. So wie wir unser Leben durch unsere Nahrung erhalten, gibt Jesus Christus uns das Leben, das in die Ewigkeit hineinreicht. Die Leuchter tragen die Kerzen als Symbol des Lichtes, das Jesus Christus durch sein Wort in alle Welt bringen lässt, damit es allen scheine, „die in Finsternis und Schatten des Todes sitzen“ (Lk. 1,79). Der Maler Pedro Schmiegelow schuf für den Missionsdirektor Carl Paul verschiedene Auftragsarbeiten, darunter auch die Farbgebung und Bemalung dieser Kreuzigungsgruppe. Bei der Renovierung des Andachtssaales der Leipziger Mission im Jahr 1991 wurde auch die Kreuzigungsgruppe restauriert. Seit dieser Zeit lädt sie in alter Schönheit zur Besinnung ein. In der Andacht erinnert sie an Jesu Worte „Gehet hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium allen Völkern". Diese Worte sind Auftrag und Verpflichtung für das Leipziger Missionswerk und seine Arbeit.
Ziegenbalg.png
Bartholomäus Ziegenbalg (1682-1719), German Lutheran missionary to India
சீகன் பால்கு கல்லறை.JPG
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Grabplatte von Bartholomäus Ziegenbalg in Trankebar, Tamil Nadu, Südindien.
Zion Church, Tranquebar.jpg
Die Zionskirche in Tranquebar in dem Jahr 1922.
2001 Census India religion distribution map, percent Christian in states and union territories.svg
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The map shows the % of people in each state and union territory who declared themselves and their dependents to be a Christian during the 2001 census of India.

Source: Population by religious communities Census of India, Ministry of Home Affairs, Govt of India

The Christian distribution map varies within each district. The map shows state-wide average as reported by the Census. The table used to make this map does not provide further distribution of people by various denominations of Christianity.

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Denkmal für Bartholomäus Ziegenbalg in Trankebar, Tamil Nadu, Südindien.
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Tamil Evangelical Lutheran Church, Election Poster, Tranquebar, India
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Bartholomäus Ziegenbalg monument in Tranquebar, Tamil Nadu, South India.jpg
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Denkmal für Bartholomäus Ziegenbalg in Trankebar, Tamil Nadu, Südindien. Das Denkmal und sein Standort wurden im Jahr 2006 verändert. Die Büste von Bartholomäus Ziegenbalg wurde vergoldet und ohne den Schirm auf diesen neuen Standort versetzt: Die Statue steht im Schulhof vor dem Eingang zur "T.E.L.C. Higher Secondary School", die seit 20. Oktober 2012 den Namen trägt: "T.E.L.C. Bishop Johnson Memorial Higher Secondary School". Das Schulgebäude wurde 1998 neu errichtet. Quelle: M.A.Sultan, Reminiscences of Tranquebar, 5th ed. 2012.
சீகன் பால்கு நினைவிடம்.JPG
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Denkmal für Bartholomäus Ziegenbalg in Trankebar, Tamil Nadu, Südindien.
Die goldene Büste von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar.jpg

Das Denkmal mit der goldenen Büste des deutschen Evangelisch-Lutherischen Missionars Bartholomäus Ziegenbalg wurde im Juli 2006 zur Erinnerung an die Landung des ersten Evangelisch-Lutherischen Missionars Bartholomäus Ziegenbalg aufgestellt, der am 9. Juli 1706 zusammen mit dem deutschen Missionar Heinrich Plütschau mit dem Segelschiff "Sophia" im Hafen von Tranquebar anlegte und bereits ein Jahr später die ersten Tamilen und „Mischlinge“ (Portugiesen) taufte und eine kleine lutherische Gemeinde in Tranquebar gründete, die bis 1712 bereits etwa 221 Mitglieder umfasste. Das war der Anfang der Evangelisch-lutherischen Kirche in Tamil Nadu, die den Namen Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC) trägt. Für diese goldene Büste wurde eine silberne Büste von Bartholomäus Ziegenbalg wiederverwendet, die zuvor an einem anderen Standort in Tranquebar unter einem mit zahlreichen Glöckchen und einer Glühbirne versehenen Regenschirm gestanden hatte. Die goldene Büste steht neben dem Gymnasium von Tranquebar. Am 20. Oktober 2012 benannte die Kirchenleitung der Tamil Evangelical Lutheran Church (TELC) das Gymnasium in Tranquebar nach dem Bischof Johnson Gnanabaranam. Das Gymnasium trägt den Namen: "T.E.L.C. Bishop Johnson Memorial Higher Secondary School". Am rechten Bildrand sieht man den Beginn der blauen Schrifttafel mit den Anfangsbuchstaben dieses Namens des Gymnasiums.
Das goldene Denkmal von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar.jpg

Das goldene Denkmal von Bartholomäus Ziegenbalg in Tranquebar, Tamil Nadu, Südindien.