Tambowskoje (Kaliningrad, Bagrationowsk)
Siedlung Tambowskoje/Vierzighuben, auch: Karlshof Тамбовское
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Tambowskoje (russisch Тамбовское, deutsch Vierzighuben bzw. Karlshof, Kreis Preußisch Eylau) ist der gemeinsame Name ursprünglich zweier eigenständiger Orte in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)), die zur Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje (Mühlhausen)) im Rajon Bagrationowsk (Kreis Preußisch Eylau) gehören.
Geographische Lage
Tambowskoje liegt 13 Kilometer nördlich der Stadt Bagrationowsk (Preußisch Eylau) an einer Nebenstraße, die von Gwardeiskoje (Mühlhausen) an der russischen Fernstraße A 195 (ehemalige deutsche Reichsstraße 128) über Soldatskoje (Lewitten, auch: Pilgrim) nach Tschechowo (Uderwangen) an der Fernstraße A 196 (ehemalige Reichsstraße 131) führt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.
Geschichte
Tambowskoje/Vierzighuben (bis 1945)
Der ehedem Vierzighuben[2] genannte Ortsteil von Tambowskoje wurde im Jahre 1874 bei der Errichtung des Amtsbezirks Groß Lauth[3] in ebendiesen eingegliedert. Er lag im Landkreis Preußisch Eylau im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen. Im Jahre 1910 zählte Vierzighuben 217 Einwohner[4]. 1928 vergrößerte sich der Ort um das Vorwerk Karlshof, das von Schultitten (russisch: Strelnja) nach hier umgemeindet wurde.
Am 14. Mai 1930 wurde Vierzighuben aus dem Amtsbezirk Groß Lauth aus- und in den Amtsbezirk Knauten[5] (heute russisch: Prudki) – 1936 in „Amtsbezirk Mühlhausen“ (Gwardeiskoje) umbenannt – eingegliedert. 1933 zählte Vierzighuben mit Karlshof 329, 1939 bereits 345 Einwohner[6].
Tambowskoje/Karlshof (bis 1945)
Das kleine ehedem Karlshof genannte Vorwerk liegt weniger als 1 Kilometer von dem Ortsteil Vierzighuben entfernt. Bis 1928 gehörte es zum Gutsbezirk Schultitten (heute russisch: Strelnja) und kam dann zu Vierzighuben.
Tambowskoje (seit 1946)
Infolge des Zweiten Weltkrieges kamen die beiden Orte Vierzighuben und Karlshof mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielten 1946 den gemeinsamen russischen Namen „Tambowskoje“. Bis zum Jahre 2009 waren sie in den Gwardeiski sowjet (Dorfsowjet Gwardeiskoje (Mühlhausen9)) eingegliedert und sind seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[7] – vereinigt und als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft Teil der Gwardeiskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Gwardeiskoje) im Rajon Bagrationowsk.
Kirche
Mit einer überwiegend evangelischen Bevölkerung war Vierzighuben mit Karlshof vor 1945 in das Kirchspiel Mühlhausen (heute russisch: Gwardeiskoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Preußisch Eylau (Bagrationowsk) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute ist der kirchliche Bezug von Tambowskoje zu Gwardeiskoje geblieben. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde dort ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) und gehört zur Propstei Kaliningrad[8] der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).
Einzelnachweise
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen-Bildarchiv Ostpreußen
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Groß Lauth/Schrombehnen
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Preußisch Eylau
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Knauten/Mühlhausen
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Preußisch Eylau (russ. Bagrationowsk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 253 vom 30. Juni 2008, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad (Memento vom 29. August 2011 im Internet Archive)
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