Tamar (England)

Tamar
Dowr Tamer
Contains Ordnance Survey data © Crown copyright and database right, CC BY-SA 3.0

Einzugsgebiet des Tamar

Daten
LageDevon, Cornwall (Großbritannien)
FlusssystemHamoaze
Abfluss überHamoaze → Ärmelkanal
Quellenahe East Youlstone
50° 54′ 50″ N, 4° 27′ 10″ W
Mündungin den HamoazeKoordinaten: 50° 21′ 30″ N, 4° 10′ 0″ W
50° 21′ 30″ N, 4° 10′ 0″ W

Abfluss am Pegel GunnislakeMQ
22,55 m³/s
Durchflossene SeenUpper Tamar Lake, Lower Tamar Lake

Das Viadukt von Calstock

Der Tamar (kornisch: Dowr Tamer) ist ein Fluss im Südwesten von England. Er bildet über weite Strecken die Grenze zwischen Devon und Cornwall.

Verlauf

Der Fluss entspringt etwa 6 km von der nördlichen Küste Cornwalls, in der Nähe von East Youlstone. Ebenfalls im Norden durchfließt der Tamar den Upper Tamar Lake und den Lower Tamar Lake, in der Nähe von Alfardisworthy.

Der Tamar mündet nordwestlich von Plymouth, zusammen mit dem River Tavy in den Hamoaze. Der Hamoaze geht nach wenigen Kilometern zwischen Devil’s Point und Mount Edgcumbe in den Plymouth Sound über.

Geschichte

Der Tamar gilt als die historische Grenze zwischen dem östlichen angelsächsischen England und dem westlichen keltischen Kernow (Cornwall). Im Jahr 936 eroberte Æthelstan, der König von Wessex und König der Engländer, das Gebiet östlich des Tamar und drängte die indigene keltische Bevölkerung in das westlich des Flusses gelegene Gebiet ab. Westlich des Tamar behauptete sich noch für viele Jahrhunderte die kornische Sprache, bis sie im 18. Jahrhundert ausstarb.[1]

Bergbau

Am Unterlauf des Tamar wurden beiderseits des Flusses seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert vor allem Blei, Silber und Flussspat gefördert. Bedeutende Bergwerke waren die South Tamar Mine, bis die Grubenbaue der tieferen Sohlen am 31. August 1856 einstürzten und das Bergwerk infolgedessen geflutet wurde,[2] und danach vor allem das Bergwerk Tamar Consols bei Weir Quay.[2] Die Relikte der Bergbaustätten am Tamar gehörten zur Bergbaulandschaft von Cornwall und West Devon (englisch: Cornwall and West Devon Mining Landscape), die 2006 als UNESCO-Welterbe ausgezeichnet wurde.

Landschaftschutzgebiet

Im Gegensatz zu anderen europäischen Flüssen wurde der Tamar bisher kaum künstlich ausgebaut und konnte sein natürliches Flussbett größtenteils behalten. Aus diesem Grund wurde das Gebiet des unteren Tamar-Tals im Jahr 1995 zu einem Area of Outstanding Natural Beauty erklärt.

Weblinks

Commons: Tamar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Richard Collett: The UK's forgotten 'fifth nation'. In: BBC. 8. Juni 2021, abgerufen am 30. August 2022 (englisch).
  2. a b B. Trevail: Curious Cornwall. Tor Mark Press, Truro 1969, S. 6.

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River Tamar map.png
Contains Ordnance Survey data © Crown copyright and database right, CC BY-SA 3.0
Map of the River Tamar and its catchment in Devon and Cornwall, UK.
Calstock Viaduct.jpg
Calstock Viaduct, viewed from the village. A Wessex Trains Class 150 is crossing it.