Taki Inoue

Taki Inoue
Inoue im Footwork-Hart beim Großen Preis von Großbritannien 1995
Nation:Japan Japan
Formel-1-Weltmeisterschaft
Erster Start:Großer Preis von Japan 1994
Letzter Start:Großer Preis von Australien 1995
Konstrukteure
1994 Simtek · 1995 Footwork
Statistik
WM-Bilanz:keine WM-Platzierung
StartsSiegePolesSR
18
WM-Punkte:
Podestplätze:
Führungsrunden:
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Takachiho „Taki“ Inoue (jap.井上 隆智穂, Inoue Takachiho; * 5. September 1963 in Kōbe) ist ein ehemaliger japanischer Automobilrennfahrer. 1994 und 1995 bestritt er insgesamt 18 Formel-1-Rennen, konnte jedoch keine Meisterschaftspunkte sammeln. Inoue gilt als klassischer Paydriver und bezeichnete sich 2013 in einem Interview selbst als „einer der schlechtesten Formel-1-Fahrer aller Zeiten“.[1]

Karriere

Nachwuchsserien und erste Formel-1-Erfahrung

Inoue kam 1987 aus Japan nach Großbritannien. Dort absolvierte er eine Ausbildung an der Jim Russell Racing School. 1988 nahm Inoue an der britischen Formel-Ford-Meisterschaft, 1989–1993 an der Japanischen Formel-3-Meisterschaft teil, wobei sein bestes Resultat der neunte Meisterschaftsrang im Jahr 1993 war. 1994 startete Inoue in der Formel 3000, konnte dort jedoch keine Meisterschaftspunkte erlangen und war des Öfteren in selbstverschuldete Unfälle verwickelt.

Inoue gelang durch Sponsorengelder japanischer Firmen 1994 ein erster Einstieg in die Formel 1, indem er den Großen Preis von Japan für das britische Team Simtek bestritt. Wie zu erwarten qualifizierte er sich für den letzten Startplatz mit mehr als drei Sekunden Rückstand auf seinen Teamkollegen David Brabham. In Runde drei rutschte Inoue wegen starken Regens von der Strecke und musste das Rennen beenden.

Formel-1-Saison 1995 bei Footwork

Inoues Footwork nach seinem Trainingsunfall zum Großen Preis von Monaco

Diese eher schlechten Erfahrungen hielten Inoue nicht davon ab, sich für die Saison 1995 mit Sponsorengeldern von insgesamt 4,5 Mio. US-Dollar einen Platz beim britischen Team Footwork, auch bekannt als Arrows, zu kaufen. In keinem der 17 Saisonrennen gelang es ihm mit dem Footwork FA16, ein besseres Resultat als seine Teamkollegen Gianni Morbidelli bzw. Massimiliano Papis zu erzielen.

Bemerkenswerte Vorfälle der Saison gab es unter anderem beim Samstagstraining zum Großen Preis von Monaco, als sein Wagen mit blockierten Rädern in den Leitplanken einschlug. Beim anschließenden Abtransport, das Training war bereits zu Ende, kollidierte das vom französischen Rallye-Fahrer Jean Ragnotti pilotierte Safety Car mit dem Footwork, welcher sich daraufhin überschlug. Inoue saß zu diesem Zeitpunkt in seinem Boliden und erlitt eine leichte Gehirnerschütterung, weil er den Sicherheitsgurt nicht angelegt hatte. Trotz dieses Zwischenfalls konnte Inoue das Rennen am nächsten Tag bestreiten, fiel jedoch aufgrund eines Getriebeschadens aus.

Ebenfalls erwähnenswert ist ein Zwischenfall beim Großen Preis von Ungarn, als Inoue, der aus seinem liegengebliebenen Boliden ausstieg, vom Medical Car angefahren wurde und sich eine leichte Verletzung am Bein zuzog. Zum nächsten Saisonrennen in Belgien war Inoue allerdings wieder ausreichend genesen.

Sein bestes Saisonresultat war der achte Rang beim Großen Preis von Italien, bei dem insgesamt zehn Autos das Ziel erreichten.

Nach der Formel 1

Für die Saison 1996 war bereits ein Vertrag mit dem italienischen Team Minardi geschlossen worden, der Inoue 3 Mio. US-Dollar kostete. Kurz vor Saisonstart platzte der Vertrag jedoch, da einer seiner Sponsoren ausstieg. So erhielt letztendlich Giancarlo Fisichella, der bis 2009 in der Formel 1 aktiv war, den Zuschlag für das Cockpit.

Nach seiner Formel-1-Zeit fuhr Inoue 1999 in der japanischen GT-Meisterschaft, die er auf dem 32. Rang in der Gesamtwertung abschloss.

Ende 1999 zog sich Inoue endgültig vom aktiven Rennsport zurück und gründete die „International Management Company“, die die Karriere zumeist japanischer Rennfahrer betreute.

Statistik

Statistik in der Formel-1-Weltmeisterschaft

Gesamtübersicht

SaisonTeamChassisMotorRennenSiegeZweiterDritterPolesschn.
Rennrunden
PunkteWM-Pos.
1994MTV Simtek FordSimtek S941Ford HB 3.5 V81
1995Footwork HartFootwork FA16Hart 3.0 V81724.
Gesamt18

Einzelergebnisse

Saison1234567891011121314151617
1994
DNF
1995
DNFDNFDNFDNFDNF9DNFDNFDNFDNF12815DNFDNF12DNF
Legende
FarbeAbkürzungBedeutung
GoldSieg
Silber2. Platz
Bronze3. Platz
GrünPlatzierung in den Punkten
BlauKlassifiziert außerhalb der Punkteränge
ViolettDNFRennen nicht beendet (did not finish)
NCnicht klassifiziert (not classified)
RotDNQnicht qualifiziert (did not qualify)
DNPQin Vorqualifikation gescheitert (did not pre-qualify)
SchwarzDSQdisqualifiziert (disqualified)
WeißDNSnicht am Start (did not start)
WDzurückgezogen (withdrawn)
HellblauPOnur am Training teilgenommen (practiced only)
TDFreitags-Testfahrer (test driver)
ohneDNPnicht am Training teilgenommen (did not practice)
INJverletzt oder krank (injured)
EXausgeschlossen (excluded)
DNAnicht erschienen (did not arrive)
CRennen abgesagt (cancelled)
 keine WM-Teilnahme
sonstigeP/fettPole-Position
1/2/3/4/5/6/7/8Punktplatzierung im Sprint-/Qualifikationsrennen
SR/kursivSchnellste Rennrunde
*nicht im Ziel, aufgrund der zurückgelegten
Distanz aber gewertet
()Streichresultate
unterstrichenFührender in der Gesamtwertung

Literatur

  • Christian Eichberger: Das schwere Erbe der modernen Geldesel. Paydriver in der Formel 1. In: Motorsport Aktuell. Heft 23/2013, S. 7.

Weblinks

Commons: Taki Inoue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. "Ganz sicher der schlechteste Formel-1-Fahrer aller Zeiten". Motorsport-Total.com, 9. Oktober 2013, abgerufen am 13. Oktober 2013.

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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
Inoue Footwork Monaco.jpg
Autor/Urheber: Steve Gregory, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Taki Inoue's Footwork being taken back to the pits following an accident with a course car after a practice session for the 1995 Monaco Grand Prix.
Taki Inoue 1995 British GP.jpg
Autor/Urheber: keyfabe, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Taki Inoue lors du Grand Prix de Grande-BRetagne 1995 sur Footwork FA16
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The flag of San Marino, before the 2011 standardization