Tafelhof (Nürnberg)

Tafelhof
Statistischer Bezirk 03Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname falsch
Kreisfreie Stadt Nürnberg
Koordinaten:49° 27′ N, 11° 4′ O
Höhe: 310–315 m ü. NHN
Fläche:65 ha
Einwohner:1212 (31. Dez. 2015)[1]
Bevölkerungsdichte:1.865 Einwohner/km²
Postleitzahl:90443
Vorwahl:0911
Karte
Lage des statistischen Bezirks 03 Tafelhof in Nürnberg
Nürnberg Hauptbahnhof in Tafelhof
Nürnberg Hauptbahnhof in Tafelhof

Tafelhof ist ein Stadtteil der kreisfreien Stadt Nürnberg, der Name der Gemarkung 3471 und Teil des Statistischen Bezirks 03.[2] Die ursprüngliche Ortschaft lag einst südwestlich des Frauentores. Darin erinnert heute nur noch ein Straßenname.

Lage

Tafelhof liegt südlich der Altstadt im Dreieck zwischen Frauentorgraben im Norden, der Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Hauptgüterbahnhof im Südosten und der Steinbühler Straße im Westen. Die Bahnstrecke unterqueren nach Süden die Unterführungen Steinbühler Unterführung, Tafelfeldtunnel und Celtisunterführung. Tafelhof wird umringt von den Stadtteilen St. Lorenz, Marienvorstadt, Glockenhof, Galgenhof, Steinbühl, St. Leonhard und Gostenhof.[3]

Statistische Nachbarbezirke
Altstadt, St. Lorenz
GostenhofKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtMarienvorstadt
St. LeonhardGalgenhof
Steinbühl
Glockenhof

Der Stadtteil umfasst folgende Straßen:[4]

  • Bahnhofsplatz
  • Camerariusstraße
  • Dietzstraße
  • Eilgutstraße
  • Essenweinstraße
  • Frauentorgraben
  • Karl-Pschigode-Platz
  • Kraußstraße
  • Lessingstraße
  • Richard-Wagner-Platz
  • Sandstraße
  • Steinbühler Straße
  • Stromerstraße
  • Tafelhofstraße
  • Weidenkellerstraße
  • Zeltnerstraße
  • Zollhof

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1445 zurück. Bereits vor dem Bau der Lorenzer Altstadt gab es dort ein Gut, das 1552 niedergebrannt wurde.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Tafelhof 27 Anwesen. Das Hochgericht übte die Reichsstadt Nürnberg aus, was vom brandenburg-ansbachischen Oberamt Cadolzburg bestritten wurde. Grundherren waren die Reichsstadt Nürnberg: Landesalmosenamt (1 Wirtshaus, 1 Gut, 1 Garten), St. Peter und Paul Siechkobel (1 Haus), Zinsmeisteramt (1 Wirtshaus, 1 Haus, 1 Garten), Kriegsamt (4 Wachhäuser); Nürnberger Eigenherren: von Ebner (4 Häuser, 2 Gärten), von Fürer (1 Garten), von Grösser (3 Häuser, 1 Garten), von Haller (2 Häuser), Dr. Neu (1 Garten), von Oelhafen (3 Wirtshauser, 2 Häuser), von Tucher (3 Häuser). 1 Garten war bürgerliches Freieigen.[5]

Von 1797 bis 1808 wurde Tafelhof vom preußischen Justiz- und Kammeramt Gostenhof verwaltet. 1806 kam Tafelhof an das Königreich Bayern.[6] Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Tafelhof dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steinbühl und der im selben Jahr gegründeten Ruralgemeinde Steinbühl zugeordnet. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit unterstanden 4 Anwesen von 1823 bis 1835 dem Patrimonialgericht (PG) Leyh, 2 Anwesen von 1823 bis 1835 dem PG Nemsdorf und 7 Anwesen von 1822 bis 1836 dem PG Weikershof. 1825 wurde Tafelhof nach Nürnberg eingemeindet.[7]

Der Bau der Ludwigseisenbahn, des Staatsbahnhofs und des alten Städtischen Krankenhauses veränderten den Charakter des Dorfs. Die in der Gründerzeit verstärkt einsetzende Wohnbebauung wurde schon um die Jahrhundertwende und vermehrt nach 1945 im Wiederaufbau durch Verwaltungs- und Geschäftsgebäude ersetzt. Die letzten Dorfhäuser in der Tafelhofstraße 19–27 wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

Baudenkmäler

Einwohnerentwicklung

Jahr001818001824001840001871001885
Einwohner459462574981996
Häuser[8]49265275
Quelle[9][7][10][11][12]

Einrichtungen

  • Agentur für Arbeit
  • AOK
  • Bundesagentur für Arbeit (Zentrale)
  • Bundesbahn-Direktion
  • Carlton-Hotel
  • Deutsche Rentenversicherung
  • Hauptpost
  • Hauptbahnhof
  • Finanzamt Nürnberg-Süd
  • Karl-Bröger-Haus
  • Jobcenter und Sozialamt
  • Maritim-Hotel
  • Opernhaus
  • SABEL Schulen Nürnberg
  • Firmenmuseum der Deutschen Bahn AG
  • Zollamt

Religion

Der Ort ist seit der Reformation überwiegend protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind in die Christuskirche gepfarrt, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Elisabeth gepfarrt.

Literatur

Weblinks

Commons: Tafelhof (Nürnberg) – Sammlung von Bildern

Fußnoten

  1. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2016. Dezember 2015, ISSN 0944-1514, 18 Statistische Stadtteile und Bezirke, S. 244–245, S. 244 (nuernberg.de [PDF; 6,3 MB; abgerufen am 1. November 2017]).
  2. Statistik Nürnberg, Tafelhof
  3. Tafelhof im BayernAtlas
  4. Info Tafelhof
  5. H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 152.
  6. H. Beer: Tafelhof, S. 1062.
  7. a b H. H. Hofmann: Nürnberg-Fürth, S. 244.
  8. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 und 1824 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1885 als Wohngebäude.
  9. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 90 (Digitalisat).
  10. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 16 (Digitalisat).
  11. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1144, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1082 (Digitalisat).

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