Tafelberg (Sternbild)

Sternbild
Tafelberg
Legende
Astronomischer NameMensa
GenitivMensae
KürzelMen
Rektaszension3125603h 12m 56s bis 7365207h 36m 52s
Deklination1148459−85° 15′ 41″ bis 1305552−69° 44′ 48″
Fläche153,484 deg²
Rang 75
Voll­stän­dig sicht­bar4,8° N bis 90° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europanicht sichtbar
Anzahl der Sterne heller als 3 mag0
Hellster Stern (Größe)α Mensae (5,09 mag)
Meteorströme
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
QuellenIAU

Der Tafelberg (lateinisch / fachsprachlich Mensa) ist ein kleines, unauffälliges Sternbild des Südhimmels.

Beschreibung

Das Sternbild Mensa, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann

Mensa ist das dunkelste und damit ein völlig unscheinbares Sternbild in der Nähe des südlichen Himmelspols. Es enthält als einziges unter den 88 anerkannten Sternbildern keinen Stern, der heller als die 5. Größenklasse ist.[1]

Nördlich von Mensa liegt die teilweise in das Sternbild hereinragende Große Magellansche Wolke (LMC), eine kleinere Begleitgalaxie unserer Milchstraße.

Geschichte

Der französische Astronom Nicolas-Louis de Lacaille, der von 1751 bis 1753 vom Kap der Guten Hoffnung aus den Südhimmel beobachtete, kreierte damals 14 neue Sternbilder auf bis dahin noch unkartierten Himmelsarealen. So schuf er u. a. das nur aus sehr lichtschwachen Sternen bestehende Sternbild Tafelberg. Diesen Namen wählte er in Erinnerung an den in Südafrika gelegenen, oft von Wolken verhangenen Tafelberg (latinisiert als Mons Mensae), in dessen Nähe sein Observatorium stand. Er nahm das Sternbild in sein Werk Coelum australe stelliferum (1763) auf.[2]

Himmelsobjekte

Sterne

Aufgrund der südlichen Lage haben die Sterne keine Flamsteed-Bezeichnung.

BNamen o. andere BezeichnungenGrößeLjSpektralklasse
αHR 22615,09m33,3G7 V
γHR 19535,19m107K2 III
βHR 16775,31m681G8 III
θHR 26895,45m385B9 V
κHR 21255,46m296B9 V
ηHR 16295,47m658K4 III
μHR 15415,51m468B8 II-III
εHR 29195,52m454K2 III
ζHR 29955,61m394A5 III
πHR 20225,67m60G0 V
δHR 14265,69m440K2/3 III + A9
νHR 14565,76m177F0/2 III
ξHR 17165,84m336G8/K0 III
ιHR 19916,04m880B8 III
HR 20596,18m349A1 V
λHR 20626,53m467K0 III

α Mensae, der hellste Stern in der Mensa, besitzt lediglich eine scheinbare Helligkeit von 5,09m. Am Nachthimmel erscheint er als schwaches Sternchen. Es handelt sich um einen gelblichen Stern der Spektralklasse G7 V mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften wie unsere Sonne. Der Stern ist 33 Lichtjahre entfernt und vermittelt einen Eindruck, wie unser eigenes Sonnensystem aus dieser Entfernung aussähe.

Veränderliche Sterne

SternmPeriodeEntfernung (Lj.)SpektralklasseTyp
U7,75 bis 10,05409 Tage1060MeMirastern
TY8,08 bis 8,560,462 Tage468A3-A4 VW-Ursae-Majoris-Stern
TZ6,19 bis 6,878,569 Tage403A1 III + B9 VAlgolstern

U Mensae ist ein Mirastern, der seine scheinbare Helligkeit mit einer Periode von etwa 409 Tagen von 7,75m im Maximum bis zu 10,05m im Minimum ändert. Er hat einen in nur 0,6 Bogensekunden Winkeldistanz von ihm stehenden, ebenfalls veränderlichen Begleiter.[3] TY und TZ Mensae sind Bedeckungsveränderliche, wobei der Erstere der Untergruppe der W-Ursae-Majoris-Sterne[4] und der Letztere der Untergruppe der Algolsterne[5] angehört.

Neblige Objekte

NGCsonstigeGrößeTypName
LMC5mGalaxieGroße Magellansche Wolke
184112,0m

Ein Teil der Großen Magellanschen Wolke (englisch: Large Magellanic Cloud (LMC)) liegt in der Mensa, der andere Teil im Schwertfisch.

Die Große Magellansche Wolke ist das hellste und größte neblige Objekt am Nachthimmel. Sie besitzt eine Ausdehnung von 5 mal 6°. Es handelt sich um eine kleinere Begleitgalaxie unserer Milchstraße in 180.000 Lichtjahren Entfernung. In ihr befinden sich mehrere Sternhaufen und Nebel, die bereits mit kleinen Fernrohren beobachtet werden können.

In der Mensa befindet sich darüber hinaus der lichtschwache Kugelsternhaufen NGC 1841.

Siehe auch

Literatur

Commons: Sternbild Tafelberg – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

  1. Tafelberg. In: Der Brockhaus. Astronomie. Mannheim 2006, ISBN 3-7653-1231-2, S. 483.
  2. Taschenatlas der Sternbilder, Verlag Werner Dausien, 7. Auflage 1982, ISBN 3-7684-2384-0, S. 200.
  3. U Men, in The International Variable Star Index.
  4. TY Men, in The International Variable Star Index.
  5. TZ Men, in The International Variable Star Index.

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Autor/Urheber: Till Credner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fotografie des Sternbildes Mensa, des Tafelbergs
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Mensa constellation map