Tabora (Region)

Tabora
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Lage
Basisdaten
StaatTansania
HauptstadtTabora
Fläche76.151 km²
Einwohner3.391.679 (2022)
Dichte45 Einwohner pro km²
ISO 3166-2TZ-24

Die Region Tabora liegt im westlichen zentralen Hochland von Tansania und hat die gleichnamige Hauptstadt Tabora.

Straßenszene in der Stadt Tabora.

Geographie

Die Region hat rund 3,4 Millionen Einwohner (Volkszählung 2022)[1] und umfasst eine Fläche von 76.151 km² (ist also in etwa so groß wie Bayern). Das Land liegt in einer Höhe von 1000 bis 1500 Meter über dem Meer, im Nordwesten und im Südosten steigen Berge auf bis zu 1800 Meter Höhe an. Der südliche und der westliche Teil des Landes werden über den Fluss Malagarasi in den Tanganjikasee entwässert, den nordöstlichen Teil entwässert der Fluss Manonga in den Eyasisee.[2]

Klima

In der Region herrscht tropisches Savannenklima, Aw nach der effektiven Klimaklassifikation. Die jährliche Durchschnittstemperatur liegt bei 23 Grad Celsius. Es regnet rund 900 Millimeter im Jahr, im Westen bis zu 1000 Millimeter, im Osten nur rund 700 Millimeter. Der Großteil der Niederschläge fällt von November bis April.[3][4]

Klimatabelle Tabora
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Mittl. Temperatur (°C)22,722,822,922,622,321,621,622,824,425,7252323,1
Mittl. Tagesmax. (°C)27,828,228,327,928,128,328,529,731,232,33128,229,1
Mittl. Tagesmin. (°C)17,617,517,617,416,514,914,715,917,719,11917,917,1
Niederschlag (mm)12814515212527000424116181Σ902
T
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a
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u
r
27,8
17,6
28,2
17,5
28,3
17,6
27,9
17,4
28,1
16,5
28,3
14,9
28,5
14,7
29,7
15,9
31,2
17,7
32,3
19,1
31
19
28,2
17,9
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
N
i
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128
145
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27
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0
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4
24
116
181
 JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Quelle: climate-data.org

Nachbarregionen

GeitaShinyangaSimiyu
KigomaKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtSingida
KataviMbeya

Geschichte

Der Name Tabora kommt vom Wort Matoborwa, was in der Sprache der Nyamwezi Süßkartoffel bedeutet. Diese waren ein Grundnahrungsmittel für die Bewohner der Region.[5] Im Jahr 1967 hatte die Region 502.068 Einwohner, 1978 stieg die Bevölkerungszahl auf 817.907, auf 1.036.293 im Jahr 1988.[5] Bis ins Jahr 2002 stieg die Einwohnerzahl auf 1.710.465 und auf 2.291.623 im Jahr 2012.[6]

Verwaltungsgliederung

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Die Region wird in die folgenden Distrikte unterteilt:[6][7]

DistriktEinwohner

1988

Einwohner

2002

Einwohner

2012

Einwohner

2016

Igunga203.367324.094399.727449.340
Kaliuan/a *)234.442393.358442.182
Nzega296.085415.203502.252492.237
Nzega (TC)72.355
Sikongen/a *)132.733179.883202.210
Tabora (MC)92.987188.005226.999255.173
Urambo188.081134.887192.781216.708
Uyuin/a *)281.101396.623445.852
*) Distrikt wurde nach 1988 gegründet

Bevölkerung

Die Bevölkerungspyramide zeigt die für viele afrikanische Bezirke typische breite Basis, was auf eine jugendliche Bevölkerung hinweist. Die Stadtbevölkerung hat eine Ausbuchtung in der Altersgruppe von 15 bis 24 Jahren, die bei Frauen stärker ausgeprägt ist als bei Männern. Das deutet auf eine Zuwanderung vom Land oder von anderen Regionen hin.[8]

Einrichtungen und Dienstleistungen

  • Bildung: In der Region gibt es 671 Grundschulen und 153 weiterführende Schulen.[9]
  • Gesundheit: Für die medizinische Betreuung der Bevölkerung stehen 45 Krankenhäuser und 25 Gesundheitszentren zur Verfügung (Stand 2018).[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Die Landwirtschaft ist der wichtigste Wirtschaftszweig in Tabora. Zwei Drittel der arbeitenden Bevölkerung sind mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigt.[10]

Landwirtschaft

Die Landwirtschaft wird hauptsächlich von Kleinbauern betrieben. Von den 2.400.000 Hektar urbarem Land werden 500.000 Hektar bewirtschaftet. Die Hauptanbaufrüchte für die Selbstversorgung sind Mais, Reis, Hirse, Maniok und Bohnen. Für den Verkauf werden Tabak, Baumwolle, Erdnüsse und Sonnenblumen kultiviert. Jährlich werden etwa 20.000 Tonnen Tabak angebaut. (Stand 1998).[11] Mehr als die Hälfte der 380.000 Haushalte hat Nutztiere. In der Region werden 2,5 Millionen Hühner, 2,2 Millionen Rinder, 950.000 Ziegen und 270.000 Schafe gehalten.[12]

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Reisernte in Igunga.

Forstwirtschaft

Das Miombo-Waldgebiet ermöglicht die Gewinnung von Bauholz und Holzkohle sowie Honig und Gummiarabikum.[13]

(c) Molly Keener, CC BY 2.0
Der Flughafen Tabora.

Infrastruktur

  • Eisenbahn: Durch die Region führt die Tanganjikabahn, die von Daressalam nach Dodoma und weiter quer durch Tansania nach Westen verläuft. In Tabora zweigt eine Bahnlinie nach Norden, nach Mwanza und Geita ab.[14]
  • Straßen: Durch die Region verläuft die Nationalstraße T8 von Rungwa im Süden nach Shinyanga im Norden. Von dieser zweigt in Ipole im Distrikt Sikonge die Nationalstraße T23 nach Mpanda ab.[15]
  • Flughafen: In Tabora gibt es einen lokalen Flughafen mit Flügen nach Daressalam, Kigoma und Kalat.[16]

Naturschutzgebiete, Sehenswürdigkeiten

  • Ugalla-River-Nationalpark: Dieses fast 5000 Quadratkilometer große Gebiet wurde im Jahr 1965 als Wildreservat eingerichtet und 2019 zum Nationalpark erklärt. Es beinhaltet ausgedehnte Miombo-Wälder und große Aulandschaften sowie Savannen mit Elefanten, Büffeln, Löwen, Leoparden, Giraffen, Zebras und große Antilopenherden.[17]
  • Kigosi-Nationalpark: Dieses 7000 Quadratkilometer große ehemalige Wildreservat wurde 2019 zum Nationalpark erklärt.[18][19]
  • Rungwa-Wildreservat: Das 9000 Quadratkilometer große Reservat umfasst auch Gebiete in Singida und Mbeya und ist ein Tierbeobachtungs- und -jagdreservat.[20][21]

Weblinks

Commons: Tabora – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Tanzania: Regions and Cities. Citypopulation, abgerufen am 18. Dezember 2022.
  2. Maps of the World. Russian Army Maps, S. Map 500k--xb36-1, Map 500k--xb36-2, Map 500k--xb36-4, abgerufen am 20. November 2019 (russisch).
  3. Climate Tabora: Temperature, climate graph, Climate table for Tabora – Climate-Data.org. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  4. Tabora Region, Socio-economic Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, Mai 1998, S. 2–3, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  5. a b Tabora Region, Socio-economic Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, Mai 1998, S. 8–9, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  6. a b Tanzania Regional Profiles, 14 Tabora Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 16, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  7. Makadirio ya Idadi ya Watu katika Majimbo ya Uchaguzi kwa Mwaka 2016. (PDF) The UNited Republic of Tanzania, April 2016, S. 8, abgerufen am 28. März 2022.
  8. Tanzania Regional Profiles, 14 Tabora Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 19, 21, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  9. a b Statistics | TABORA REGION ADMINISTRATIVE SECRETARY. Abgerufen am 23. Dezember 2019.
  10. Tanzania Regional Profiles, 14 Tabora Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 99, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  11. Tabora Region, Socio-economic Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, Mai 1998, S. 31–33, 37, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  12. Tanzania Regional Profiles, 14 Tabora Regional Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, 2016, S. 169, 172, abgerufen am 22. Dezember 2019.
  13. Tabora Region, Socio-economic Profile. (pdf) The United Republic of Tanzania, Mai 1998, S. 50, abgerufen am 23. Dezember 2019.
  14. Trunk Roads Network. (pdf) Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  15. Tanzania Trunk Road Network. (jpg) Abgerufen am 26. Dezember 2019.
  16. Flightradar24: Live Flight Tracker – Real-Time Flight Tracker Map. Abgerufen am 26. Dezember 2019 (englisch).
  17. Ugalla River National Park. In: Ratel Adventures. Abgerufen am 26. August 2020 (amerikanisches Englisch).
  18. Kigosi National Park. In: Ratel Adventures. Abgerufen am 26. August 2020 (amerikanisches Englisch).
  19. Tanzania National Parks. The United Republic of Tanzania, abgerufen am 26. August 2020.
  20. Tanzania in Figures 2018. (pdf) National Bureau of Statistics, Juni 2019, S. 9, abgerufen am 26. Dezember 2019.
  21. Hunting in Tanzania with Rungwa Game Safaris Ltd. Classical Hunting Safaris: Home. Abgerufen am 26. Dezember 2019.

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Autor/Urheber: Michaelgoima, Lizenz: CC BY-SA 4.0
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Tanzania Tabora location map.svg
© Sémhur / Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Locator map of Tabora region, Tanzania.