Tabelle

Die steirische Völkertafel (um 1725) ist eine tabellarische Aufstellung europäischer Völker

Eine Tabelle (aus lateinisch tabella wörtlich für „[das] Täfelchen“ und übertragen auch „[die] Tafel“)[1] ist eine geordnete Zusammenstellung von Texten oder Daten. Die darzustellenden Inhalte werden dabei in Zeilen (waagerecht) und Spalten (senkrecht) gegliedert, die grafisch aneinander ausgerichtet werden. Man nennt die erste Spalte einer Tabelle Vorspalte,[2] sofern sie den Inhalt der Felder der übrigen Spalten in derselben Zeile bezeichnet oder erläutert. Die ersten Zeilen einer Tabelle, die Erläuterungen zum Tabelleninhalt enthalten und/oder die Felder in den folgenden Zeilen der einzelnen Spalten bezeichnen oder erläutern, bilden den Tabellenkopf;[2] besteht dieser nur aus einer Zeile, heißt diese Kopfzeile. Weiterhin bestehen Tabellen aus Tabellenfeldern (Zellen). Der Verweis auf ein Feld ist die Adressierung (Referenz).

Meist besteht ein semantischer Zusammenhang zwischen dem Inhalt einer Zelle und Zeile bzw. Spalte, in der er sich befindet.

  1. Bei relationalen Datenbanken steht der Ausdruck Tabelle für eine Sammlung ähnlich strukturierter Daten, die technisch meist zusammengehörig gespeichert sind (siehe unter Datenbanktabelle).
  2. Eine Tabellenkalkulation ist ein Computerprogramm, das primär zur Darstellung und Berechnung auch hypothetischer Zahlendaten in großem Umfang geeignet ist.
  3. In der Aussagenlogik existieren Wahrheitstabellen, die verschiedene Operationen und ihre möglichen Ergebnisse übersichtlich darstellen.

Tabellen werden häufig in der Kommunikation, Forschung und Datenanalyse verwendet. Tabellen finden sich in Printmedien, handschriftlichen Notizen, Computersoftware, architektonischen Ornamenten, Verkehrsschildern und an vielen anderen Stellen. Die genauen Konventionen und die Terminologie zur Beschreibung von Tabellen variieren je nach Kontext. Außerdem unterscheiden sich Tabellen erheblich in ihrer Vielfalt, Struktur, Flexibilität, Notation, Darstellung und Verwendung.

Bekannte Tabellen sind etwa die Düsseldorfer Tabelle und das Periodensystem.

Grundsätzlicher Aufbau

Eine Tabelle besteht aus einer geordneten Anordnung von Zeilen und Spalten. Dies ist eine vereinfachte Beschreibung der grundlegendsten Art von Tabelle. Aus dieser vereinfachten Beschreibung ergeben sich einige Überlegungen:

  • Der Begriff Zeile hat mehrere gängige Synonyme (z. B. Datensatz, k-Tupel, n-Tupel, Vektor);
  • für den Begriff Spalte gibt es mehrere gebräuchliche Synonyme (z. B. Feld, Parameter, Eigenschaft, Attribut);
  • eine Spalte wird normalerweise durch einen Namen identifiziert;
  • ein Spaltenname kann aus einem Wort, einer Phrase oder einem numerischen Index bestehen;
  • der Schnittpunkt zwischen einer Zeile und einer Spalte wird als Zelle bezeichnet.

Die Elemente einer Tabelle können auf viele verschiedene Arten gruppiert, segmentiert oder angeordnet und sogar rekursiv verschachtelt werden. Zusätzlich kann eine Tabelle Metadaten, Anmerkungen, eine Kopfzeile, eine Fußzeile oder andere zusätzliche Merkmale enthalten.

Einfache Tabelle

Die folgende Tabelle zeigt eine einfache Tabelle mit drei Spalten und fünf Zeilen. Die erste Zeile wird nicht gezählt, da sie nur zur Anzeige der Spaltennamen dient. Sie wird als Kopfzeile bezeichnet.

Tabelle mit Namen und Alter
VornameNachnameAlter
TimWagner33
AntoniaSommer14
MaxMustermann19
HenryDoe78
MartinMeier23

Mehrdimensionale Tabelle

Jede einfache Tabelle kann als mehrdimensionale Tabelle dargestellt werden, indem man die Datenwerte in geordnete Hierarchien normalisiert. Ein gängiges Beispiel für eine solche Tabelle ist eine Multiplikationstabelle.

Multiplikationstabelle
x123
1123
2246
3369

In mehrdimensionalen Tabellen steht jede Zelle im Tabellenkörper (und der Wert dieser Zelle) in Beziehung zu den Werten am Anfang der Spalte (d. h. der Kopfzeile), der Zeile und anderer Strukturen in komplexeren Tabellen. Es handelt sich um eine injektive Beziehung: Jede Kombination der Werte der Kopfzeile und der Kopfspalte ist mit einer eindeutigen Zelle in der Tabelle verbunden:

  • Spalte 1 und Zeile 1 entsprechen nur der Zelle (1,1);
  • Spalte 1 und Zeile 2 entsprechen nur der Zelle (2,1) usw.
Tabelle 1: Absolute Häufigkeiten der Augen- und Haarfarbenkombination von 592 Statistik-Studenten. Quelle: Paket datasets in R.[3]
Augenfarbe
HaarfarbeBraunBlauGrauGrünSumme
Braun119845429286
Blond7941016127
Schwarz6820155108
Rot2617141471
Summe2202159364592
Tabelle 2: Bedingte Häufigkeiten der Augenfarben gegeben eine Haarfarbe.
Augenfarbe
HaarfarbeBraunBlauGrauGrünSumme
Braun42 %29 %19 %10 %100 %
Blond5 %74 %8 %13 %100 %
Schwarz63 %18 %14 %5 %100 %
Rot36 %24 %20 %20 %100 %
Gesamt37 %36 %16 %11 %100 %

Visualisierung

Mit einer Heatmap

Tabelle 1 mit Grauwerten für die entsprechenden Häufigkeiten: Je dunkler, desto öfter kommt die Kombination vor.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Tabellen mit numerischen Werten auch grafisch darzustellen. Eine Möglichkeit ist, die numerischen Einträge durch Symbole oder Farben zu ersetzen.

In der Abbildung sind die Häufigkeiten in Tabelle 1 durch Rechtecke mit entsprechenden Graustufen ersetzt worden. Je dunkler ein Rechteck erscheint, desto öfter ist die entsprechende Merkmalskombination bei den 592 Statistikstudenten aufgetreten. Die Kombination braune Augen und Haare ist also am häufigsten aufgetreten, die Kombinationen grüne Augen und schwarze Haare bzw. braune Augen und blonde Haare am seltensten.

Mit einem Mosaikplot

Tabelle 1 und 2 mit Hilfe eines Mosaikplots visualisiert

Da Tabelle 1 und 2 absolute bzw. bedingte Häufigkeiten darstellen, können sie auch in einem sog. Mosaikplot dargestellt werden. Die Höhe jedes Rechteckes wird durch den relativen Anteil der entsprechenden Haarfarbe bestimmt. Für die Haarfarbe Braun ergibt sich also , d. h., die Rechtecke in der 1. Zeile haben eine Höhe von ca. 48 % der Gesamthöhe der Grafik. Die Breite der Rechtecke ergibt sich aus den bedingten Häufigkeiten in Tabelle 2. Das Rechteck für braune Haare und braune Augen hat also eine Breite von 42 % der Gesamtbreite der Grafik. Die Anteile der Fläche für eine Merkmalskombination an der Gesamtfläche entspricht genau dem Anteil dieser Merkmalskombination. Die Fläche für das braune Rechteck entspricht also , d. h. ca. einem Fünftel der Gesamtfläche.

Siehe auch

  • Liste – eindimensionale Tabelle
  • Tabellenziffern – spezielle Ziffern mit gleicher Breite (Dickte), damit die Ziffern bündig untereinander stehen.
  • Matrix – Anordnung von Zahlenwerten oder anderen Objekten in Tabellenform in der linearen Algebra
  • Relation (Datenbank) – Verknüpfung von Attributnamen mit Attributwerten

Weblinks

Commons: Tabellen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Tabelle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. TabelleDuden, Bibliographisches Institut, 2020
  2. a b DIN 5008:2020-03, Abschnitte 14.1 Zahlentabellen – Allgemeines und 14.4 Zahlentabelle – Tabellenkopf und Vorspalte
  3. R. D. Snee: Graphical display of two-way contingency tables. In: The American Statistician. Band 28, 1974, S. 9–12, doi:10.1080/00031305.1974.10479053.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Völkertafel.jpg
Die sogenannte "Völkertafel", auch bekannt unter dem Namen Kurze Beschreibung der in Europa befintlichen Völckern und Ihren Aigenschaften. Um 1725 in der Steiermark entstandenes Gemälde.
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HTML Table's appearance by using default parameters and values
Reddatabooktable.JPG
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Category table for the Russian Red Data Book, a state document that lists and categorizes rare and endangered species.
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Mosaic plot based on the table of absolute frequencies from EyeHairColor dataset in R.
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Electronic sign at Edinburgh Waverley railway station with Gaelic notice.
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Autor/Urheber: The Saturn views were simulated with a computer program written by Tom Ruen (created here for public domain)., Lizenz: CC BY-SA 3.0
This sequence of simulated views demonstrates the 29.5-year orbital period of Saturn by opposition date, as well as the dramatic changes in the orientation of the planet's ring disk. The ring system revolves around a fixed axis, so both sides of the ring disk are visible from Earth during each period in which Saturn orbits the Sun.

(Note: If viewed with a parallel view stereo technique, this set of images provides a pretty plastic 3D effect to the viewer.)

Reference
  • Meeus, Jean (1988) Astronomical Formulae for Calculators (4th Aufl.), Willmann-Bell
External sources
Tabelle heatmap.svg
Autor/Urheber: Sigbert, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Heatmap of the table of absolute frequencies from EyeHairColor dataset in R.