T 170

T 170
T 170
(c) Bundesarchiv, Bild 183-50951-0001 / CC-BY-SA 3.0
Hersteller:VEB Mähdrescher­werk Weimar
Produktionszeitraum:ab 1957 bis 1962
Vorgängermodell:
Nachfolgemodell:T 172
Motorbezeichnung:1 NVD 14 SRW /
2 NVD 12,5 SRL
Motorleistung:7,4 kW bei 1500/min
Motorenhersteller:VEB Elbewerk Roßlau, VEB Robur-Werke Zittau
Getriebe:Wendegetriebe mit Klauenkupplung
Schwenkbereich:360°, fortlaufend
Masse:3800 kg (mit Lasthaken)
Länge:9000 mm
Höhe:3000 mm
Breite:2350 mm

Der selbstfahrende Lader T 170 wurde von 1957 bis 1962 im VEB Mähdrescherwerk Weimar produziert. Er wurde 1956 als universeller, für die Landwirtschaft bestimmter Lader mit Lasthaken- und Greiferbetrieb entwickelt, fand später aber auch in der Bauwirtschaft Verwendung. Der Lader wurde 1956 auf der agra in Markkleeberg als selbstfahrendes Ladegerät vorgestellt. Ausgestattet mit einem Dungkübel sollte das Gerät Dung von einer Schubstangenentmistungsanlage aufnehmen und auf der Dungplatte ablegen, oder mit einem Greifer ausgerüstet Ackerwagen mit Dung beladen.

(c) Bundesarchiv, Bild 183-59506-0001 / CC-BY-SA 3.0
T 170 mit einem Greifer für den Erdaushub

Der Unterwagen besteht aus einer geschweißten Blechprofilkonstruktion. Die Lenkung erfolgt über zwei einstellbare Spurstangen, die im Selbstfahrbetrieb über einen Stecker mit der Lenkung verbunden werden. Der T 170 hat vier ungefederte Einzelräder. Der Antriebsstrang verläuft über eine Königswelle zu einem Untersetzungsgetriebe weiter über eine Rollenkette zu dem mit den Halbachsen verbundenen Ausgleichsgetriebe. Die Eigenfahrgeschwindigkeit liegt bei nur 3,5 km/h. Mit einer Schleppstange durfte das Gerät mit maximal 20 km/h bewegt werden.

Der aus einem geschweißten Profilrahmen bestehende Oberwagen ruht 360° drehbar auf dem Kugelkranz. Auf der Oberwagenplattform liegen sämtliche Antriebselemente, Hub-, Dreh- und Einziehwerk, die Fahrerkabine mit den Bedienelementen und die Lager für den Ausleger. Der gabelförmige, aus zwei Rohrholmen bestehende Ausleger hat eine Länge von 6,3 Metern und ist drehbar am vorderen Teil der Plattform angebracht. Die Traglast beträgt 0,8 Tonnen.

In der Serienproduktion wurde zunächst der wassergekühlte Einzylinder-Dieselmotor 1 NVD 14 SRW des VEB Elbewerk Roßlau mit einer Leistung von 10 PS verbaut; später kam der 13 PS leistende luftgekühlte Zweizylinder-Dieselmotor GD 2 des VEB Robur-Werke Zittau zum Einsatz, der als 2 NVD 12,5 SRL ab 1967 im VEB Motorenwerk Cunewalde weitergebaut wurde. Der T 170 konnte mit einem 50 Meter langen Seil zum ziehen von Loren verwendet werden. Er kostete 20.000 Mark und es wurden 3.811 Stück gebaut. Er wurde durch den T 172 abgelöst, der äußerlich dem T 170 ähnelte, jedoch über eine höhere Hublast, Ausladung und Motorleistung verfügte.

Literatur

  • Walter Lütche: Giganten der Arbeit – 40 Jahre Fahrzeugkranbau in der DDR, KM-Verlags GmbH Griesheim, 2003 ISBN 3-934518-05-2
  • Ralf Christian Kunkel: DDR Baumaschinen 1945–1990, Motorbuch Verlag 2010 ISBN 978-3-613-03032-9
  • Horst Hintersdorf: Typenkompass DDR-Traktoren und Landmaschinen 1945–1990, Motorbuch Verlag 2007 ISBN 978-3-613-02782-4
Commons: T 170 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Langenweddingen, Arbeiten der MTS Zentralbild Biscan Weiß-Qu 6.11.1957 Neue Technik auf dem Lande Gut bewährt hat sich bei der MTS Langenweddingen, Kreis Wanzleben, der Lader " T 170" des volkseigenen Mähdrescherweks in Weimar. Der Lader, der mit einem Dieselmotor ausgerüstet ist, kann mit eigener Kraft zum Einsatzort fahren oder durch Traktoren gezogen werden. ( Bei Eigenantrieb 3, 5 km-h, im Schlepp bis 20 km-h) Die Ausladung des Auslegers beträgt 3 - 5 Meter, die größte Nutzlast am Haken 800 Kilogramm, am Zinkengreifer 600 Kilogramm, am Schaufelgreifer 400 Kilogramm. Zur Zeit leistet der neue Lader gute Dienste beim Stapeln des Rübenblattes auf den Feldern der LPG "Florian Geyer" in Langenweddingen. UBz: 10 Arbeitskräfte wurden bisher zum Stapeln des Rübenblattes benötigt. Jetzt ist ausser dem Kranführer nur noch ein einziger Mann notwendig.
Bundesarchiv Bild 183-59506-0001, Anlegen eines Entwässerungsgrabens.jpg
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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Anlegen eines Entwässerungsgrabens Zentralbild Nitsche 28.10.1958 Erschließung des Rhin-Havel-Luchs geht weiter. Der Grabenneubau für die Entwässerung des Rhin-Havel-Luchs, Objekt Nauen kann seit dem 20.10.58 von den freiwilligen Jugendbrigaden in beschleunigtem Tempo durchgeführt werden. Ein für Erdarbeiten eingerichteter Dunglader übernimmt dabei einen Teil der schweren körperlichen Arbeit. Die Brigaden der anderen Bau objekte werden ebenfalls mit umgebauten Dungladern ausgerüstet. UBz: Eine Jugendbrigade beim Grabenziehen im Objekt Nauen. Die Tagesleistung dieser Brigade beträgt 50 m Graben.