TV 1872 Saarlouis
Basketball Club Saarlouis e. V. | |||
Spitzname | inexio Saarlouis Royals | ||
Gegründet | |||
Halle | Stadtgartenhalle Kreissporthalle (2200 800 Plätze) | ||
Homepage | / www.saarlouis-royals.net | ||
Vorsitzender | Paul Kast | ||
Trainer | Ricky Easterling | ||
Liga | 1. DBBL Damen | ||
Farben | Gold / Schwarz | ||
Der TV 1872 Saarlouis (Turnverein 1872 Saarlouis e. V.) wurde ursprünglich als reiner Turnverein gegründet. Heute ist er ein Mehrspartenverein mit 15 Abteilungen, der folgende Sportarten und Bewegungsfelder anbietet: Artistik, Badminton, Baseball, Basketball, Fitness & Gesundheit, Gerätturnen, Gymnastik, Hockey, Koronarsport, Kraftsport, Krebsnachsorge, Leichtathletik, Schwimmen, Ski, Sportabzeichen, Trampolinturnen und Volleyball.
Mit 1850 Mitgliedern gehört er zu den größten Vereinen der Region. Sowohl im Breitensport und Gesundheitssport als auch im Spitzensport engagieren sich über 70 Übungsleiter und Trainer im Kinder-, Jugend-, Aktiven- und Seniorenbereich.
Mit den TV Saarlouis Hornets (Baseball Männer) und den TV Saarlouis Royals (Basketball Frauen) sind zwei Abteilungen des Vereins in den Ersten Bundesligen vertreten.
Im Jahr 2017 gliederte sich der aktive Bereich Basketball vom TV Saarlouis aus und gründete mit dem Basketball Club Saarlouis e. V. einen eigenen Verein. Die Jugendmannschaften werden weiter vom TV Saarlouis ausgebildet.
Damenbasketball
Die TV Saarlouis Royals aus Saarlouis spielen Basketball in der DBBL Damen Basketball Bundesliga. Im Sommer 2007 wurde die Lizenz des Spielbetriebs der Royals-Damen an die »Royals Basketball GmbH & Co KG« übertragen.
Die Saarlouis Royals waren bis zu ihrem Abstieg 2012 nach dem BC Marburg die dienstälteste Mannschaft der DBBL. Sie stellten in der Saison 2007/08 mit einem Altersdurchschnitt von 21 Jahren das jüngste Team der Liga.
Heimspiele werden in der Stadtgartenhalle in Saarlouis ausgetragen. Die Halle bietet Platz für mehr als 2000 Zuschauer mit Tribünen auf beiden Seiten des Spielfeldes und ist damit die größte Spielstätte der Liga. Die Nutzung teilen sich die Royals mit der örtlichen Handballmannschaft der HG Saarlouis, die in der 2. Bundesliga Süd zu Werke gehen. Da die Handballer in der Regel samstagabends spielen, die Basketballerinnen hingegen sonntagnachmittags, gibt es nur noch selten Terminschwierigkeiten.
Beste Platzierung in der Bundesliga waren zunächst zweite Plätze 2007 und 2008 nach der Hauptrunde. 2004 und 2007 konnten in den anschließenden Playoffs jeweils dritte Plätze erreicht werden. Im Jahr 2008 verlor das Team die Endspielserie gegen Wasserburg und wurde Vizemeister. Im Pokalwettbewerb wurde von 2004 bis 2006 dreimal in Folge den zweiten Platz erreicht, 2007 belegte man den dritten Platz. 2008 erreichte die Mannschaft zum fünften Mal in Folge die Pokal-Endrunde, das sogenannte TOP4, und konnte sich nach dem 84:74-Finalsieg über Seriensieger TSV Wasserburg den ersten Titel in der Vereinsgeschichte sichern. 2009 wiederholte die Mannschaft diesen Erfolg in Oberhausen mit einem 88:46-Erfolg im Finale gegen den sportlichen Absteiger ChemCats Chemnitz. Der dritte Pokalsieg in Folge gelang im Jahr 2010 in eigener Halle wieder gegen Wasserburg.
In der Bundesligasaison 2008/09 belegten die Royals am Ende der Hauptrunde den ersten Platz mit zwei Punkten Vorsprung vor Titelverteidiger Wasserburg. Nach einer Heimniederlage im ersten Play-off-Viertelfinale gegen Göttingen steigerte sich die Mannschaft und gewann die Serie mit 2:1-Siegen. Im Halbfinale wurde Oberhausen in zwei Spielen bezwungen. Die Finalserie gegen den TSV Wasserburg wurde schließlich durch den Heimvorteil entschieden, den die Royals aus der Hauptrunde mitbrachten. Beide Teams gewannen jeweils ihre Heimspiele. Somit feierten die Royals in der entscheidenden fünften Partie vor 2.200 Zuschauern in der heimischen Stadtgartenhalle nach dem 76:66-Erfolg ihre erste deutsche Meisterschaft.
In der darauffolgenden Saison gingen die Royals erneut als Hauptrundenerster in die Playoffs und gewannen in den ersten beiden Runden sicher mit jeweils 2:0-Siegen. Im Finale verlor das Team am ersten Wochenende die beiden Auftaktspiele, konnte dann aber die Serie noch mal drehen und das entscheidende fünfte Spiel erzwingen. Diese Begegnung ging in die Verlängerung, wo dann Stina Barnert mit acht erfolgreichen Freiwürfen maßgeblich zum Sieg beitrug. Das war das einzige Mal, dass ein Team im Finale einen 0:2-Rückstand noch in einen Sieg drehen konnte.
Nach zahlreichen Abgängen und verschiedenen Probleme wurden die Royals 2012 Letzter der ersten Liga und stiegen in die zweite Liga ab. Dort gelang ihnen der sofortige Wiederaufstieg als Hauptrundenerster und ohne Niederlage in den Playoffs gegen den TSV Viernheim und den Grünen Stern Keltern. Viel beeindruckender war jedoch das Erreichen der Pokalendrunde nach Siegen über den späteren Deutschen Meister TSV Wasserburg und anschließend die SV Halle Lions, den späteren Hauptrundenzweiten. Die Austragung der Endrunde konnte sich der Zweitligist dann nicht sichern und traf im Halbfinale auf den Titelverteidiger evo NB Oberhausen. Trotz einer Zehn-Punkte-Führung zur Halbzeit zog der Außenseiter doch noch den Kürzeren, konnte aber am zweiten Tag das Spiel um den dritten Platz gewinnen und sich somit die Bronzemedaille sichern.
Als Aufsteiger konnten die Royals 2014 das Pokalfinale erreichen und unterlagen dort dem TSV 1880 Wasserburg. 2015 erreichte der Verein das Play-off-Finale um die deutsche Meisterschaft und unterlag dort dem TSV 1880 Wasserburg in drei Spielen, wobei zwei davon erst in der Verlängerung entschieden wurden. Am 7. Mai 2015 gab der Verein bekannt, dass der Vertrag mit dem seit 2004 amtierenden Chefcoach René Spandauw nicht verlängert wird. Statt seiner übernahm der Litauer Saulius Vadopalas das Traineramt. Vadopalas führte die Mannschaft in der Saison 2015/16 zur Vizemeisterschaft.[1] Dass es zwischen Trainer und Verein am Ende des Spieljahres 2015/16 zur Trennung kommen würde, stand bereits vor den verlorenen Endspielen gegen Wasserburg fest.[2] Von Mai 2016 bis Dezember 2017 hatte Hermann Paar das Traineramt inne.[3] Sein bisheriger Assistent Marc Hahnemann betreute die Saarlouis-Damen danach bis zum Ende der Spielzeit 2017/18.[4]
Im April 2018 wurde der Tscheche Ondrej Sykora als neuer Cheftrainer der Royals vorgestellt.[5] Im Dezember 2018 verurteilte die Ligaleitung Saarlouis zu einem Abzug von fünf Punkten, dadurch rutschte man ans Tabellenende ab. Laut Liga hatte Saarlouis' Nadjeschda Ilmberger ohne Einsatzberechtigung gespielt.[6] Das Schiedsgericht des Ligaverbandes wies den Einspruch Saarlouis' zurück.[7] Am Saisonende stand der sportliche DBBL-Abstieg fest, Saarlouis kündigte an, gegen den Punktabzug rechtlich vorgehen zu wollen.[8] Nach dem Rückzug von Eintracht Braunschweig blieb man letztlich in der höchsten deutschen Spielklasse.[9] Ab August 2019 spielte man als inexio Royals Saarlouis, nachdem die Namensrechte veräußert worden waren. Auch das Wappen wurde in diesem Zuge verändert und um den Unternehmensnamen ergänzt.[10] Ende September 2009 wurde Trainer Sykora wegen der angespannten sportlichen Lage beurlaubt.[11] Zunächst betreute die vorherige Assistenztrainerin Gabriela Chnapkova in der Folge die Mannschaft.[12] Im Januar 2020 übernahm wieder Hahnemann das Traineramt.[13] Er blieb bis Ende Dezember 2020 im Amt, als Hahnemann entlassen und durch Saulius Vadopalas ersetzt wurde.[14] Zur Saison 2021/22 erhielt Vadopalas Unterstützung in Person des gebürtigen US-Amerikaners Ricky Easterling, der langjährig als Berufsbasketballer in Deutschland spielte und nun Co-Trainer bei den Bundesliga-Damen Saarlouis' wurde.[15]
Ende Oktober 2021 kam die Spanierin Isabel Fernández als neue Trainerin nach Saarlouis.[16] Anfang März 2023 wurde sie entlassen und Easterling ins Cheftraineramt befördert.[17]
Erfolge
Jahr | Erfolg |
---|---|
2008 | Deutscher Pokalsieger |
2009 | Deutscher Pokalsieger |
Deutscher Meister | |
2010 | Halbfinale EuroCup Women |
Deutscher Pokalsieger | |
Deutscher Meister | |
2013 | Meister 2. DBBL Süd |
2014 | Deutscher Vizemeister |
2015 | Deutscher Vizemeister |
Saisonstatistiken
Saison | Liga | Hauptrunde | Play-offs | Pokal | Europapokal |
---|---|---|---|---|---|
1997/98 | 1. DBBL | 10. | – | – | |
1998/99 | 1. DBBL | 11. | – | – | |
1999/2000 | 1. DBBL | 7. | Viertelfinale | Viertelfinale | – |
2000/01 | 1. DBBL | 11. | – | 3. Runde | – |
2001/02 | 1. DBBL | 8. | Viertelfinale | Viertelfinale | – |
2002/03 | 1. DBBL | 5. | 4. Platz | 3. Runde | – |
2003/04 | 1. DBBL | 4. | Dritter | Finale | – |
2004/05 | 1. DBBL | 6. | Viertelfinale | Finale | – |
2005/06 | 1. DBBL | 5. | 4. Platz | Finale | – |
2006/07 | 1. DBBL | 2. | Dritter | Dritter | – |
2007/08 | 1. DBBL | 2. | Vizemeister | Pokalsieger | – |
2008/09 | 1. DBBL | 1. | Meister | Pokalsieger | – |
2009/10 | 1. DBBL | 1. | Meister | Pokalsieger | Halbfinale (Eurocup) |
2010/11 | 1. DBBL | 3. | Dritter | 3. Runde | Sechzehntelfinale (Eurocup) |
2011/12 | 1. DBBL | 12. | – | 2. Runde | – |
2012/13 | 2. DBBL | – | Dritter | – | |
2013/14 | 1. DBBL | 8. | Viertelfinale | Finale | – |
2014/15 | 1. DBBL | 3. | Vizemeister | 3. Runde | – |
2015/16 | 1. DBBL | 2. | Vizemeister | Viertelfinale | – |
2016/17 | 1. DBBL | 4. | 4. Platz | 3. Runde | – |
2017/18 | 1. DBBL | 9. | – | 2. Runde | – |
2018/19 | 1. DBBL | 11. | – | 3. Runde | – |
2019/20 | 1. DBBL | 11. (Saisonabbruch wg. COVID-19-Pandemie)[18] | – | – | – |
2020/21 | 1. DBBL | 10. | – | Achtelfinale | – |
Quellen
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Damen Basketball Bundesliga - Die TV Saarlouis Royals sind Deutscher Vizemeister! Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. Mai 2019; abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH: „Ich hatte einen Feind“. Abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH: Überraschung im Saar-Basketball: Saarlouis Royals trennen sich von Trainer Hermann Paar. Abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Gladiators: Marc Hahnemann wird neuer Assistant Coach. 18. Mai 2018, abgerufen am 8. Mai 2023.
- ↑ Saarlouis Royals: Neuer Headcoach bei den Saarlouis Royals. In: TV Saarlouis Royals. 12. April 2018, ehemals im ; abgerufen am 5. Mai 2019. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Tobias Fuchs, Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH: Basketball: Ilmbergers Einsatz hat böse Folgen. Abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Tobias Fuchs, Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH: Basketball: Royals scheitern mit Protest gegen den Punktabzug. Abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Tobias Fuchs, Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH: Basketball: Die Nachspielzeit am grünen Tisch beginnt. Abgerufen am 5. Mai 2019.
- ↑ Stefan Regel: Frauenbasketball-Bundesliga: Die Royals basteln jetzt an der nächsten Saison. Abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ TV Saarlouis Royals werden zu inexio Royals Saarlouis. Abgerufen am 23. Februar 2020 (deutsch).
- ↑ Die inexio Royals Saarlouis beurlauben Headcoach Ondrej Sykora. Abgerufen am 23. Februar 2020 (deutsch).
- ↑ Inexio Royals Saarlouis setzen auf Trainerduo Chnapkova und Minder. Abgerufen am 23. Februar 2020 (deutsch).
- ↑ Mark Weishaupt: Frauenbasketball-Bundesliga: Neu-Trainer Hahnemann kassiert erste Pleite. Abgerufen am 23. Februar 2020.
- ↑ Saarländischer Rundfunk: Saarlouis Royals trennen sich von Trainer Hahnemann. 29. Dezember 2020, abgerufen am 29. April 2021.
- ↑ Ricky Easterling wird Assistant-Coach bei den Royals. In: Damen Basketball Bundesliga. 29. April 2021, abgerufen am 29. April 2021.
- ↑ Sebastian Zenner: Isabel Fernández trainiert Damenbasketball-Bundesligisten: Neue Trainerin der Saarlouis Royals vor Heimdebüt: „Ich liebe die Herausforderungen“. In: Saarbrücker Zeitung. 30. Oktober 2021, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ Saarlouis Royals bekommen neuen Head Coach. In: Saarländischer Rundfunk. 3. März 2023, abgerufen am 3. Juli 2023.
- ↑ Saarbrücker Zeitung: Nach Mitteilung der DBBL über Abbruch der Saison: Die Saarlouis Royals bleiben in der Bundesliga. 30. März 2020, abgerufen am 29. April 2021.
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