TTR World Snowboard Tour

TTR World Snowboard Tour

RechtsformNon-Profit-Organisation[1]
Gründung2002
Auflösung2017
SitzScuol, Schweiz
Leitung
BrancheWintersport, Snowboard
Websitewww.ttrworldtour.com

TTR Pro Snowboarding (TTR = Ticket to Ride) war ein Snowboard-Dachverband, der sich aus einem Netzwerk aus Veranstaltungen, Athleten, Nationen sowie Partnern aus der Industrie zusammensetzte. Die TTR wurde 2002 von Pionieren aus der Snowboardindustrie wie Terje Håkonsen gegründet. Die Veranstaltungen der TTR World Tour waren ausschließlich Freestyle-Wettbewerbe. Am Ende jeder Wettkampfsaison wurden die Gewinner in den vier Kategorien Overall (Gesamtwertung), Halfpipe, Slopestyle und Big Air gekürt, letztere nur für Männer. Die TTR war eine Non-Profit-Organisation[1] und vereinte die TTR World Snowboard Tour, das TTR World Ranking System und die World Snowboarding Championships unter einem Dach. Die Organisation wurde 2017 mit der World Snowboarding Federation verschmolzen.[2]

Ziele und Organisationsstruktur des Verbandes

Die TTR vertrat die Werte und Kultur des Snowboardens und hatte sich zum Ziel gesetzt, den Sport zur anerkanntesten und bekanntesten progressiven Sportart der Welt zu machen sowie die Entwicklung des Snowboardsports durch faire, offene Wettkämpfe voranzutreiben. Man wollte Fahrern die Möglichkeit geben, vom Rookie (Anfänger) zur Weltspitze aufzusteigen.

Präsident des TTR war bis zum Schluss der Schweizer Reto Lamm, der 1994 den ersten Air & Style Contest gewann und 1995 ISF-Weltcupsieger auf der Halfpipe wurde. Die TTR arbeitete eng mit der World Snowboarding Federation (WSF) zusammen, die aus 38 nationalen Snowboardverbänden besteht. Die WSF koordinierte alle 1-Star- bis 3-Star-Events der TTR World Tour. Darüber hinaus waren die TTR und WSF gemeinsam Eigentümer der World Snowboarding Championships, die im Februar 2012 zum ersten Mal in Oslo, Norwegen stattfanden.

Art der Wettbewerbe und deren Kategorisierung

Die TTR veranstaltete ausschließlich Freestyle-Wettbewerbe. Das heißt, es wurden nicht – wie etwa beim Ski Alpin – Zeiten oder wie beim Skispringen Weiten gemessen, sondern es ging – wie etwa beim Eiskunstlauf – um eine kunstvolle Ausführung möglichst komplizierter Sprünge. Das ganze wurde von einer Jury aus Schiedsrichtern beurteilt, die die Punkte für jeden Fahrer festlegten. Bei den Veranstaltungen wurde mindestens eine der folgenden Disziplinen ausgetragen: Slopestyle, Halfpipe, Big Air und Rail Jams. Auch Quarterpipe-Wettbewerbe waren möglich. Die TTR gab den Organisatoren ferner die Möglichkeit, eigene innovative Formate und Setups zu kreieren. Viele Veranstalter waren früher selbst Fahrer, wie zum Beispiel Andrew Hourmont, Organisator der Air & Style-Wettbewerbe.

TTR Tour Wettbewerbe wurden bis zur Saison 2013/14 mit Hilfe von einem bis sechs Sternen international kategorisiert, wobei „1Star“ die niedrigste und „6Star“ die höchste Kategorie war. Je höher die Kategorie, desto höher war der Stellenwert und die Qualität eines Wettbewerbes und desto höher war das Niveau der Fahrer, welches sich aus den 52-Wochen-Punktelisten ergab. Somit hatte man eine klare Abgrenzung zwischen Amateur- und Profiveranstaltungen. Trotzdem konnten Fahrer aller Levels an der gleichen internationalen Tour teilnehmen und wurden auch in denselben TTR-Weltranglisten geführt. Die TTR-Tour-Gewinner einer jeden Disziplin wurden bei der letzten 6Star-Veranstaltung gekürt. Nach der Saison 2013/14 wurden die sechs Kategorien auf vier Kategorien (Regional, National, International und Elite) reduziert. Die Wettbewerbe der Kategorie Elite wurden als World Snowboard Tour Pro Series bezeichnet. Zum Saisonende wurden die Gesamtsieger der Pro Series in den Disziplinen Halfpipe und Slopestyle ausgezeichnet.[3]

Das Gesamtpreisgeld betrug über 2,5 Millionen US-Dollar pro Saison.

Elite-Wettbewerbe der Saison 2015/16

TTR Ranglisten (Rankings)

Die TTR ist bemüht, die Wertungssysteme bei den Wettbewerben weltweit zu vereinheitlichen.[4] Derzeit sind in den Ranglisten über 3.500 Fahrern geführt. Basierend auf der Star-Kategorisierung des jeweiligen Wettbewerbes und dem Endergebnis in der jeweiligen Disziplin sammeln die Fahrer während der Tour Punkte für die Rangliste.[5]

Place6Star Event5Star Event4Star Event3Star Event2Star Event1Star Event
1.1000850500400200100
2.942.30800.95471.15376.92188.4694.23
3.900.00765.00450.00360.00180.0090.00
4.868.06737.85434.03347.22173.6186.81
5.842.41716.05421.20336.96168.4884.24

Um der zunehmenden Spezialisierung im Sport und den individuellen Leistungen der Fahrer vermehrt Rechnung zu tragen, hat die TTR das System weiterentwickelt: Früher gab es lediglich eine Gesamt-Rangliste. Diese wurde jetzt in separate Listen für jede der vier Disziplinen unterteilt. Die Tour-Ranglisten beginnen am Anfang jeder Saison bei null und beinhalten ausschließlich die Ergebnisse der laufenden Saison. Am Ende der Saison werden die Gewinner in jeder Disziplin gekürt. Die Ranglisten sind zu unterscheiden von den Punktelisten.

TTR World Snowboard Toursieger

Männer TOP 3

Saison1. PlatzPunkte⌀ Punkte2. PlatzPunkte⌀ Punkte3. PlatzPunkte⌀ Punkte
2013/14Norwegen Ståle Sandbech3857.79Kanada Tyler Nicholson3033.49Slowenien Tim-Kevin Ravnjak3025.08
2012/13Finnland Peetu Piiroinen4271.56Norwegen Ståle Sandbech3828.79Vereinigte Staaten Kyle Mack3533.40
2011/12Norwegen Ståle Sandbech3852.90Schweiz Christian Haller3819.03Finnland Janne Korpi3726.58
2010/11Finnland Peetu Piiroinen6558.88936.98Schweiz Iouri Podladtchikov6049.34864.19Belgien Seppe Smits6028.19861.17
2009/10Finnland Peetu Piiroinen5782.87963.81Schweiz Iouri Podladtchikov5281.41880.24Finnland Markus Malin4676.28779.38
2008/09Finnland Peetu Piiroinen6584.01940.57Vereinigte Staaten Chas Guldemond6116.87873.84Finnland Antti Autti5839.88834.27
2007/08Vereinigte Staaten Kevin Pearce5843.06973.84Finnland Peetu Piiroinen5680.48946.75Finnland Risto Mattila5379.28896.55
2006/07Vereinigte Staaten Shaun White5917.41986.23Finnland Antti Autti5788.36964.73Vereinigte Staaten Travis Rice5693.90948.98
2005/06Frankreich Mathieu Crepel3435,65858.91Finnland Risto Mattila3413.25853.31Finnland Antti Autti3162.78790.69

Frauen TOP 3

Saison1. PlatzPunkte⌀ Punkte2. PlatzPunkte⌀ Punkte3. PlatzPunkte⌀ Punkte
2013/14Vereinigte Staaten Chloe Kim2628.80Tschechien Šárka Pančochová2594.20Finnland Enni Rukajärvi2508.06
2012/13Tschechien Šárka Pančochová2936.31Finnland Enni Rukajärvi2783.00Deutschland Silvia Mittermüller2473.02
2011/12Slowenien Cilka Sadar3372.88Vereinigte Staaten Jamie Anderson3350.12Schweiz Sina Candrian3272.29
2010/11Vereinigte Staaten Jamie Anderson6472.51924.64Vereinigte Staaten Kelly Clark6170.03881.43Norwegen Kjersti Ostgaard Buaas5867.55838.22
2009/10Finnland Enni Rukajärvi5148.69858.11Schweiz Sina Candrian5116.60852.77Tschechien Šárka Pančochová5009.26834.88
2008/09Vereinigte Staaten Kelly Clark6091.13870.16Norwegen Lisa Wiik5807.40829.63Vereinigte Staaten Jamie Anderson5749.48821.35
2007/08Vereinigte Staaten Jamie Anderson5889.73981.62Australien Torah Bright5818.65969.77Vereinigte Staaten Kelly Clark5736.37956.06
2006/07Australien Torah Bright5863.22977.20Vereinigte Staaten Jamie Anderson5600.08933.35Niederlande Cheryl Maas5453.22908.87
2005/06Niederlande Cheryl Maas1280.36426.79Vereinigtes Konigreich Jenny Jones1143.40381.13Kanada Natasza Zurek1121.51373.84

TTR World Snowboard Disziplinensieger

Disziplinensieger Männer

SaisonHalfpipeSlopestyleBig Air
2011/12Schweiz Iouri Podladtchikov--
2012/13Japan Ayumu HiranoKanada Mark McMorrisKanada Sébastien Toutant
2013/14Japan Taku HiraokaNorwegen Ståle SandbechKanada Maxence Parrot
2014/15Japan Ayumu HiranoKanada Mark McMorris-

Disziplinensieger Frauen

SaisonHalfpipeSlopestyleBig Air
2011/12Vereinigte Staaten Kelly Clark--
2012/13Vereinigte Staaten Kelly ClarkTschechien Šárka Pančochová-
2013/14Vereinigte Staaten Kelly ClarkVereinigte Staaten Jamie Anderson-
2014/15Vereinigte Staaten Kelly ClarkVereinigte Staaten Jamie Anderson-

TTR Punktelisten

Im Unterschied zu den Ranglisten enthalten die Punktelisten die besten Ergebnisse eines Fahrers aus einem Zeitraum der letzten 52 Wochen. Sie werden wöchentlich jeweils am Donnerstag aktualisiert und dienen zur Beurteilung, ob ein Fahrer zur Teilnahme an den Events der verschiedenen Star-Levels berechtigt ist. Die Punktelisten werden außerdem dazu verwendet, bestimmte Fahrer aufgrund ihrer Position auf der entsprechenden Punkteliste direkt in die Halbfinal-Runden von 5Star- und 6Star-Events zu schicken. Sowohl das „Invited Rider Protocol“ als auch das „Qualified Rider Protocol“ basieren auf den TTR Punktelisten.

Die durchschnittliche Punktezahl pro Fahrer wird wie folgt berechnet:

  • TTR Slopestyle Punkteliste: Durchschnitt der besten 4 Ergebnisse
  • TTR Halfpipe Punkteliste: Durchschnitt der besten 3 Ergebnisse
  • TTR Big Air Punkteliste: Durchschnitt der besten 3 Ergebnisse

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b TTR-Homepage: Organisational Structure (Memento des Originals vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldsnowboardtour.com – Informationen zur Organisationsstruktur des Vereins (englisch).
  2. "TTR Pro Snowboarding and World Snowboard Federation Create One Joint Organisation" auf worldsnowboardfederation.org
  3. Kategorisierung ab der Saison 2014/15
  4. TTR-Homepage: Judging & Snowboarding Live Scoring System (Memento des Originals vom 16. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldsnowboardtour.com – Informationen zu den TTR Wertungs-Systemen (englisch).
  5. TTR-Homepage: TTR Ranking Information (Memento des Originals vom 30. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldsnowboardtour.com – Informationen zu den Ranglisten (englisch).

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